Kurz und knackig
- FRAUENBARTH
- 19. Nov. 2024
- 4 Min. Lesezeit
8.00 Uhr
Der Wecker klingelt. Ich drücke auf Schlummern und kuschle mich enger an meinen Freund. Nala sabbert auf meine Füße und Ali schnarcht irgendwo auf der anderen Seite von Basti.
8.05 Uhr
Der Wecker klingelt, ich drücke auf Schlummern.
8.20 Uhr
Ich stehe auf und jogge mit Ali und Nala um Blog.
8.40 Uhr
Ich bringe die beiden wieder hoch und Basti sitzt schon im Wohnzimmer parat. Ihm geht's schlecht. Ich fülle den Wasserkoche und renne wieder runter.
8.45 Uhr
Die Mädels kommen an und alles nimmt wieder eine gewisse Form der Routine an. Wir gehen zu den anderen in die Wohnung und es ist erstmal kurzes Begrüßungschaos mit kleineren Zickereien wegen Eifersucht, ect. aber das legt sich nach ein paar Minuten. Sie kennen sich ja alle.
Die Hunde frühstücken gemeinsam und ich schaue mal schnell, was meine Jägerin in WoW heute noch so erledigen muss. Ist machbar. Irgendwie gefällt mir die Stimmung unter den Hunden immer noch nicht so gut und mein Freund ist eh total gestresst und entnervt, weil nichts läuft momentan, was dazu führt, dass die Hunde ihn trösten möchten und dabei leider wenig Rücksicht drauf nehmen, wohin genau sie mit ihren Pfoten streicheln und wenn man dann ne Kralle im Auge hat, wird der Tag nicht besser. Deswegen beschließe ich aus präventiven Gründen und weil's mir auch nicht schadet, eine Kuschelrunde im Wohnzimmer einzuleiten. Die Granddame bleibt bei uns und das freut mich sehr, weil sie eigentlich kein Freund von Trubel ist und sich gewöhnlich eher ins Schlafzimmer verzieht, wenn was los ist. Ich lege mich mit in die Körbchen und die Hunde verteilen sich um mich herum. Hat so ein bisschen was von Meditation. Ich lasse meine Gedanken frei und fahre meinen Körper runter. In dem Zustand kann ich auf alles reagieren, falls nötig, weil ich ja nicht schlafe, aber kann mal ein bisschen Erholung von meinem sonst sehr vollen Kopf finden.
11.45 Uhr
"Gehen wir demnächst mal Gassi, oder?"
"Ja.", sage ich leise und öffne meine Augen. Die Hunde wachen langsam wieder auf und ich brauche auch ein paar Minuten, um mich wieder zurechtzufinden. "Wie geht's dir jetzt?"
"Immer noch beschissen. Ich hab langsam keine Lust mehr. Immer, wenn eine Sache besser wird, kommt die nächste an."
"Ja, ich weiß, Bebi, geht mir auch so."
Wir gehen zu sechst Gassi und haben wirklich viel Spaß. Die Hunde haben super Laune trotz Regenwetter und unsere Runde wird viel größer als geplant, aber die frische Luft scheint uns allen gerade gut zu bekommen.
Nachdem wir zuhause sind, macht uns Basti Suppe und ich trockne derweil die Hunde ab. Sie essen alle ein Leckerlie, Basti seine Rahmen und ich schlürfe meine Brühe mit frischen Stangenselleriestückchen, weil ich sonst noch nichts runterkriege.
Danach erledige ich mit meiner Jägerin, was zu erledigen ist und wechsle dann auf meinen Priester. Wir haben neue Leute in der Gilde. "Es ist ein Mädchen!", ruft Basti irgendwann zwischendrin. Wir freuen uns drüber, weil sie den Jungs gleich mal übers Maul fährt und ihnen vor Augen führt, dass sie vielleicht doch noch nicht so perfekt sind wie sie gerne von sich annehmen und dass man nur besser wird, wenn man seine eigenen Fehler einsieht, anstatt sie immer nur auf andere abzuwälzen. Sowas brauchte es da jetzt. Theoretisch wäre das mein Part, aber dafür spiele ich noch nicht lange und vor allem auch noch nicht gut genug.
"Guck, die Druckansicht zur Korrektur vom Buddyartikel ist da. Ist voll schön geworden."
"Was ist mit dem Heft von Aris? Hast du den Artikel wenigstens schon durchgeschickt?"
"Nur, was ich eingereicht habe, nicht die fertige Version. Ich wollte ihnen wenn dann schon das Heft in die Hand geben. Das wäre viel besser."
"Falls es denn ankommen würde."
"Ja, vielleicht ist ja auch die Mail irgendwo untergegangen. Deswegen habe ich ja letzte Woche nochmal eine geschrieben."
"Ja, kann sein. Wir werden sehen. Der Buddy-Beitrag ist auf jeden Fall super schick geworden."
17.30 Uhr
Wir gehen nochmal Gassi, aber der Regen ist stärker als Mittags. Ali ist aus Zucker und versteckt sich nach Möglichkeit überall vor dem bösen Nass. Die anderen finden es so zwischen lustig und wir gehen lieber bald wieder heim.
18.15 Uhr
Wir sind wieder daheim und es wird Geschirrausgezogen und Getrocknet wie am Fließband. Basti zieht das Geschirrchen aus, der Hund kommt zu mir ins Handtuch und geht danach ins Wohnzimmer. Einmal, zweimal, dreimal... Nummer vier liegt wie gewohnt ohne abzuwarten im Bett und trocknet dort. Naja, insgeheim ist sie ja auch Nummer 1, die Granddame, auch wenn man sie seltener sieht als die anderen. Außerdem erinnert sie mich wenigstens regelmäßig dran, dass es Zeit ist, die Laken zu wechseln.
19.00 Uhr
Die Mädels gehen wieder nach Hause und ich mache mir mal ein bisschen was zu essen. Bisher ging noch nicht viel rein außer zwei Minicakes und ein paar Brotchips. Nicht so gut für eine Ernährungsberaterin. Aber dafür ist es ja auch schlecht, keine Küche zu haben. Oder eine Info. Ab nächster Woche dürfen sich dann die Anwälte mit dieser Angelegenheit befassen. Dann haben sich unsere Bedingungen zwar immer noch nicht verbessert, aber wenigstens stehen wir dann mal auch dafür ein, was uns vertraglich seit März zusteht.
Die Sache mitm Fitnessstudio ist auch noch nicht so genau geklärt, aber immerhin gibt es jetzt eine neue Kontonummer, die wahrscheinlich gar nicht uns gehört. Oder ich hab einen Zahlendreher reinbekommen. Wer weiß das schon. Es wird sich wohl aufklären lassen, in zwei oder drei Wochen, Monaten oder Jahren. Wie alles. Ein Vorgang nach dem anderen, immer schön dran bleiben und versuchen das Beste draus zu machen. Mehr bleibt uns allen ja auch nicht über.
Danach kümmere ich mich noch um meine Todesritterin und meine Magierin, weil morgen ja Mittwoch ist.
Achja und von den Pflanzen berichte ich übrigens nicht mehr aktuell, weil nur die Orchidee überlebt hat und die keinen großen Aufwand braucht. Danke Trauermücken, ihr habt mich mit der Tötung meiner Pflänzchen wahrlich traurig gestimmt.
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