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Echt. Chaotisch. Herzlich.

Schön, dass du hier bist! Hier teile ich ehrliche Einblicke aus meinem Leben als tierische Begleiterin, ehemalige Gastro-Tollpatschin und Einzelhändlerin. Es geht nicht um perfekte Karrieren, sondern um echte Geschichten, chaotische Erlebnisse und wie ich mit den Herausforderungen des Alltags umgehe – mal humorvoll, mal herzlich.

Für alle, die flexibles Arbeiten und den Mix aus Spaß und Chaos lieben, bist du hier genau richtig. Bleib dran, wenn du zwischen den kleinen Alltagskatastrophen etwas zum Schmunzeln oder Nachdenken fidest!

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20.000 Schritte

8.00 Uhr

Der Wecker klingelt. Dudu und Gucci haben sich in der Mitte der Rudelmatratze aufgebreitet, mein Freund liegt irgendwie an den Nachtisch gequetscht und ich hab ungefähr 10 Zentimeter platz. An unseren Füßen hat sich die Granddame zusammengerollt und damit unser Schlafplatz gut voll. Keiner von ihnen sieht aus, als hätte er in näherer Zukunft mal vor aufzustehen. Ich drücke auf Schlummern.


8.25 Uhr

Basti und ich stehen auf und gehen duschen, während sich die Hundedamen überlegen, ob sie auch in den Tag starten wollen. Gucci ist vom Typ Langschläfer, die Granddame hat so oder so ihre eigene Vorstellung ihres Tagesplans, den sie dann spontan - wohlgemerkt sehr charmant - mit Pfotenwinken und Mimik umsetzt. Nur Dudu steht schon bereit als wir aus dem Bad kommen.

"Auf geht's, Leute. Morgengassi muss schon sein!"

Wir drehen eine kleine Runde im Park.


10.05 Uhr

Ich laufe zu meinem schönen neuen PC. Die Hunde fressen und ich will heute endlich mal ein paar Programme einrichten, weil ich ja irgendwann damit arbeiten möchte. Außerdem will der Hundekalender für nächstes Jahr angelegt werden, wir müssen zusehen, wie wir unsere Reisen planen und generell steht 2025 eigentlich einiges an, für das 24 der Grundstein hätte gelegt werden müssen und das nur teilweise aufschiebbar ist. Und irgendwie ist in zwei Wochen auch schon wieder das Jahr rum. Ich hänge immer noch in der Luft, weil ich nicht weiß, wie es auf Dauer weitergeht mit mir und der Arbeit. Basti wird erstmal seine Umschulung machen, wenn er wieder soweit fit ist, also müssen wir uns darum keine Sorgen machen, aber ich muss, sobald es für mich einigermaßen geht, wieder voll in die Selbstständigkeit starten, weil leider keiner meiner Berufe, die ich in Anstellung ausführen könnte, körperlich umsetzbar sein wird. Und da muss halt einiges vorgeplant, mehrere Standbeine vorgedacht, Überlegungen zu Ausfallzeiten gemacht werden.

Basti steht hinter mir und schaut mich erwartungsvoll an. "Ach scheiße, wir müssen ja jetzt ins Studio gehen."

"Du kannst auch daheim bleiben, wenn du nicht mitwillst."

"Ähhh nä, ne ich komm schon mit."

Ist nicht so die Reaktion, die er gerne gehabt hätte und ich wäre auch entspannter, wenn ich einfach mal Zeit darauf verwenden könnte, meinen Körper wieder fit zu kriegen, statt tausend Dingen hinterherzurennen oder meinen Kopf irgendwie im Zaum zu halten.

Wir beefen uns deswegen ein bissl an und ich drehe irgendwann nachm Rewe wieder um, weil's mir echt zu dumm wird alles. Letztendlich geh ich dann doch mit, weil mein armer Mann ja auch nichts dafür kann, dass das mit der Küche nicht läuft, ständig irgendwas nicht funktioniert oder Dinge nicht klappen, in die wir beide viel Mühe und Kraft investiert haben. Geht uns da ja gleich, ist also sinnfrei sich deswegen gegenseitig anzuzicken, aber irgendwo muss es halt manchmal raus.

Im Gym haben wir uns dann wieder beruhigt und machen unser Beintraining. Das heißt für mich hauptsächlich versuchen, die Bewegung richtig zu innervieren, was echtverdammt schwer ist. Bewegungsprofi war ich nie, die psychischem Umstände der vergangenen 15 Jahre haben das nicht unbedingt verbessert, aber seit der Bandscheibensache ist's als wäre ich mein eigener Puppenspieler.

Basti muss auch vorsichtig machen, nicht nur wegen seines Rückens, sondern auch wegen des Knies.


"Schaust du mir bitte nochmal wegen der Abbuchung?", frage ich. "Sag mir mal nochmal das Ende deiner Kontonummer." Ich sag's ihm. "Ne... Aber warte, hast du ein zweites Konto bei der Bank?"

"Ja... aber eigentlich..." Er legt mir das Blatt hin und es ist meine Handschrift. "Ach Bebi, scheiße, gib mir mal meine Bankkarte."


"Ja, sorry, aber das Konto geht auch. Ist letztendlich egal und wir haben letzte Woche auch dort die Buchungen eingesehen, da ist nichts runter. Aber ich schau nochmal."


Irgendwann wird man verrückt, wenn man denselben Wisch 300 mal ausfüllen muss. Vermutlich kam ich auf die schlaue Idee, wenn sie es mit dem einen nicht schaffen, dann vielleicht mit dem anderen... und dann hab ich meinen Geistesblitz selber wieder vergessen. Gut, dass mein Freund die Karten im Geldbeutel hat, dann konnte ich ihm im ersten Moment die Schuld geben: "Du hast mir die falsche Karte gegeben." Hat er nicht, er hat mir nur den Geldbeutel hingelegt und selbst wenn, weiß ich ja, welche Karte auf welche Nummer endet... Normalerweise.


13.50 Uhr

"Gehen wir gleich die große Runde mit den Hunden?", fragt Basti. "Ich weiß nicht, ob ich später nochmal aufstehen kann, wenn ich mich jetzt hinsetze oder lege."

"Gute Idee."

Wir schnappen uns die 30-Meter-Super-Sicherungsleinen, packen uns warm ein und machen mit den Hunden aus, dass heute jeder seine Aufgabe hat. Basti ernennt Dudu zur Pfadfinderin, sie darf den Weg bestimmen. Das macht sie gern, dann ist sie fokussiert und konzentriert und vor allem mit Spaß draußen unterwegs. Gucci darf heute die Beschützerin sein (das ist so ein obligatorischer Titel, der einfach nur bedeutet, dass sie nebenher laufen soll und aufpassen, dass Dudu keinen Schmarren macht). Und die Granddame darf mit mir die Nachhut bilden. Sie will eh immer gern stundenlang an allem Schnüffeln, da bietet sich das an.


16.15 Uhr

"Jetzt müssen wir uns aber wirklich nochmal hinlegen."

"Die Mädels auch.", lache ich. "Aber wir waren eigentlich echt schnell. Wir sind 20.000 Schritte gelaufen, also ich würde schon sagen, dass wieder ein Aufwärtstrend erkennbar ist. Wir müssen uns einfach noch etwas Zeit geben."

Wir schlafen sofort ein.


17.01 Uhr

Ich wache auf und schaue auf mein Handy. "Hey Jana, bin doch schon in zehn Minuten da." Ich mache für zwei Minuten meine Augen zu, wecke die Mädels, packe ihre Sachen zusammen, lese die Nachricht, dass Gucci ab jetzt in einer viertel Stunde geholt wird und denke mir 'hätte das Monsterchen doch kommen können.'. Dem hab ich nämlich am Montag für diesen Abend nicht einplanen können, weil drei Mädels und ein junger kräftiger Kerl in der Wohnung einfach 'n bissl viel und damit stressig für alle wäre. Ich überlege, ob ich doch noch schnell anrufe und sage, dass ich ihn doch abhole, aber entscheide dann zu Gunsten unserer Gesundheit, das zu lassen.

Ich geb' die Mädels ab und als ich wieder hochkomme, steht Basti schon mit den Guccisachen bereit und der Hund ist angezogen. Ich bring sie runter und wir verabschieden uns ganz süß. Sie war ja in der letzten Zeit so ein wenig schwierig, aber die Tage, die sie jetzt da war, war sie wieder ganz unsere alte Alte. Küsschen links und Küsschen rechts und zur Sicherheit nochmal links, bevor sie gehen kann und wir versprechen, dass wir uns ja ganz bald wiedersehen. Ich glaub, die Leute denken manchmal, wir hätten keine Freunde, aber tatsächlich haben wir ganz wundervolle. Tierische und sogar menschliche.

"Rewe?"

"Jap.", antworte ich und freu mich, dass er das Pfand schon in der Hand hat. Seit es ihm so schlecht geht, mach ich halt das, was ich im Haushalt so bewältigen kann und das ist zwar nicht super viel, aber nachdem wir auch überhaupt nicht eingerichtet sind, mindestens genauso umständlich. Deswegen bin ich um jede Kleinigkeit, die ich nicht machen muss, einfach super dankbar.

"Fitnessstudio hat abgebucht." "Gut, ist das wenigstens endlich geklärt."


"Wie wär's, wenn wir 'n Dungeon gemeinsam machen?"

"Sehr gern." Ich will ihn ja nur nicht aufhalten, deswegen übe ich alleine (meistens). Und wenn wir zusammen zocken, bin ich meist so aufgeregt, dass es voll daneben geht. Ja, so ist das halt, wenn man nach 5 Jahren noch in seinen Freund verliebt ist. Man fühlt sich wie ein 16 Jähriges dummes Mädchen, obwohl er gar keinen Anlass gibt. Witzigerweise gibt's auch Situationen, wo's andersrum ist.


"Deine Jägerin ist bisher die Stärkste."

"Und dabei hab ich gar nicht auf die Dungeon Skillung gewechselt, weil ich's vergessen hab... Die könnte schon noch mehr."

Tja, so ist das halt... Bin froh drüber, ich mein, wer kann schon sagen, nach über fünf Jahren immer noch verliebt in seinen Partner zu sein?

20.000 Gemeinsame Schritte heute, unzählige, die wir für uns und gemeinsam gemacht haben, seit wir uns begegnet sind. Metaphorisch und wortwörtlich.




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