top of page

Echt. Chaotisch. Herzlich.

Schön, dass du hier bist! Hier teile ich ehrliche Einblicke aus meinem Leben als tierische Begleiterin, ehemalige Gastro-Tollpatschin und Einzelhändlerin. Es geht nicht um perfekte Karrieren, sondern um echte Geschichten, chaotische Erlebnisse und wie ich mit den Herausforderungen des Alltags umgehe – mal humorvoll, mal herzlich.

Für alle, die flexibles Arbeiten und den Mix aus Spaß und Chaos lieben, bist du hier genau richtig. Bleib dran, wenn du zwischen den kleinen Alltagskatastrophen etwas zum Schmunzeln oder Nachdenken fidest!

Ähnliche Produkte

Brückentage

Aktualisiert: 7. Mai

"Würden wir alles, was wir in so ein paar Tagen erleben, in ein Buch schreiben und das an Hollywood schicken, würden wir nur den Kommentar: "Sowas Unrealistisches kauft uns keiner ab!" bekommen."

"Da bin ich ganz sicher. Sowas einen Scheiß schreibt keiner."


Gerade noch führe ich ein Gespräch im Stall mit meiner Mama und schon schlage ich in Bad Homburg die Augen auf. Es ist erster Mai. Der Geburtstag meiner Stute Donna. Ich schließe meine Lider nochmal für einen Moment, spüre Finns ruhige Atmung und Aquas Kopf auf meinen Füßen, weiß die Liebe meines Lebens neben mir und wünsche mir doch irgendwie, dass noch nicht so viel meiner Lebenszeit vergangen ist, um heute schon an diesem Punkt zu sein. Der dritte Geburtstag, den ich nicht mehr gemeinsam mit ihr Feiern kann, weil sie vor drei Jahren, eine Woche nach ihrem Geburtstag, am Muttertag, gestorben ist. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte die Zeit zurückdrehen, um sie nur noch einmal über die Wiese galoppieren zu sehen, ihre weichen Nüstern an meiner Handfläche zu spüren und in ihren klugen Augen das Verständnis zu finden, das der Welt für mich fehlt. Seit ihrem Tod glitzere ich so ein bisschen aus dem Schatten meiner Trauer heraus. 17 Jahre war sie meine treuste Begleiterin, diejenige, für die ich mich entschieden habe, weiterzuleben als ich nicht mehr weitermachen wollte und dann war sie weg und ich verloren.


Gut, das stimmt so nicht ganz. Sie war schwer krank und hat viel länger durchgehalten, als die Tierärzte vorhergesagt haben und hat die schwerste Zeit ihres Lebens gemeinsam mit der schwersten Zeit meines Lebens gekämpft bis sie mich in Sicherheit wusste.


"Gehen wir Gassi?", holt mich Basti ins Hier und Jetzt zurück und ich muss lächeln, weil ich mein Leben ja eigentlich liebe, wie es jetzt ist - und es früher so oft gehasst habe. Aber es fühlt sich falsch an, ohne mein Seelenpferd weiterzumachen. Als wäre ein Teil von mir bereits in einer anderen Welt zu der ich keinen Zugang habe.


"Jup."

"Wann geht Aqua?"

"Keine Ahnung. Luna kommt um sechs."

"Okay, dann lass uns mal duschen gehen."


Er merkt, dass es mir nicht gut geht und ich weiß, dass auch er aktuell sehr zu kämpfen hat. Mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der undefinierten Zukunft. Umso mehr bedeutet es mir, dass er jetzt für mich da ist und das, ohne etwas zu sagen. Er lässt mir die Zeit, die ich brauche und es ist auch okay, wenn ich gar nichts sage, weil er ja im Grunde weiß, was los ist. Das nimmt den Druck raus. Und das ist gut so. Trauer kann man nämlich nicht beschleunigen. Sie nimmt sich ihre Zeit, wie die Zeit nimmt.


In jedem Ende wohnt ein Anfang inne, sie ist weitergezogen und ich bin es auch. In das Leben, das ich führen will.


Als wir zum Kurpark runterlaufen, tun ein par Tränen es uns gleich. "Weißt du, ich merke, dass ich langsam wieder klarkomme.", sage ich und er schaut mich aufmerksam an. "Ja. Und das fühlt sich falsch an."

"Warum fühlt sich das falsch an?"

"Weil Loslassen wie Vergessen ist."

"Du weißt, dass das nicht stimmt. Und du weißt, dass sie immer bei uns ist. Das sind sie alle. Und mir fehlt sie auch."

"Ja."

"Ja."

"Danke."

"Für was."

"Den Glauben. Tut mir leid, dass ich so lange so abwesend war."


Ich habe schon recht früh in meiner Kindheit meine eigene Definition von Glaube angelegt, was sich gemein wohl als Agnostizismus beschreiben ließe. Den habe ich nur irgendwann unterwegs verloren. Es ist viel passiert die letzten Jahre, aber Basti erinnert mich mit seinem eigenen unbrechbaren Glauben immer wieder daran, was mir wichtig ist und wofür es sich zu leben lohnt.


"Ich glaube, das kommt dir schlimmer vor, als es war."

"Nein, ich war irgendwie wie..."

"Tot? Ja... Ne, aber schau mal, was wir eigentlich wirklich alles erlebt haben auf die letzten drei Jahre. Was du alles erlebt hast und was du alles gemacht hast. Das sollten wir nicht immer verachten."

"Ja, stimmt schon."

"Ja, also."


Wir laufen eine Weile schweigend durch den Park, freuen uns über die Hunde und ich weiß, dass er recht hat. Es hat sich viel bewegt. In mir, in ihm, in uns. Um uns herum. Auch wenn wir es manchmal nicht wertschätzen und manchmal nicht mal wahrnehmen können.


"Komm, wir laufen beim Bäcker vorbei und holen Schokobrötchen und Cappuccino!", schlägt er vor. Ich nicke dankbar, lächle Aqua an und freu mich, dass wir so wunderbare Hundefreunde haben. Inzwischen ist unser konstantes Rudel schon relativ groß geworden.


Es ist auch einiges passiert in den letzten drei Jahren. Wir sind ein paar Mal umgezogen, haben teils lustige, teils ganz schreckliche Arbeitserfahrungen gemacht, davon beide sehr schwere körperliche Schäden behalten und sind vor ziemlich genau zwei Jahren in Bad Homburg gelandet. Die Geschichte alleine wäre schon ein Roman, aber dem widme ich mich zu einem späteren Zeitpunkt. Andere Menschen haben eine Bücherliste für Bücher, die sie noch lesen wollen, aber ich habe einen Kopf voller fertiger Geschichten, die ich noch Schreiben muss. Das ist manchmal ganz schön anstrengend, vor allem, wenn man ja zusätzlich noch lebt.


Ich warte mit den Hunden vor dem Bäcker, während Basti unser Frühstück holt und denke zwei Jahre zurück. Als alle meine Konten wegen eines Finanzamtsfehlers ("Wir haben die Unterlagen nie erhalten." - Gut, dass meine Mama schlau ist und sich immer alles gegenzeichnen lässt und ich sie eigentlich für Amtssachen immer als Rückversicherung mit ins CC setze oder sie die Unterlagen zusätzlich in Papierform abgeben lasse, so konnte das Drama nach zwei ätzenden Wochen geklärt werden.) eingefroren waren und wir mit unseren letzten Centstücken zehn Brötchen gekauft haben, die für drei Tage reichen mussten. Wie das Leben so spielt. Finn und Aqua sind in dieser Zeit natürlich wieder die Attraktion der Louisenstraße. Kein Wunder, der erhabene senfgelbe Magyar Vislza und die zuckersüße griechische Mischlingshündin könnten unterschiedlicher und harmonischer nicht sein. Als Basti wieder aus der Bäckerei kommt, vollführen sie einen kleinen Tanz für ihn und ich muss lachen. Alle Hunde lieben ihn. Und da ist auch jeder andere abgeschrieben. Da kann man machen, was man will.


Eigentlich war das mit den Hunden ja gar nicht geplant. Als wir hier ankamen, wusste ich nur, dass ich nicht mehr angestellt arbeiten will und damit ich das auch realisieren kann, hat Basti einen Jahresvertrag bei einem Fitnessstudio unterschrieben, um unser Grundeinkommen zu decken. Ich hatte mehrere Möglichkeiten in die ich gehen konnte und hab mich für die frischeste, die Ernährungsberatung als Grundpfeiler entschieden. Das erschien mir schlau, wenn der Freund im Gym arbeitet, in Frankfurt und Bad Homburg die Nachfrage sein müsste und auch die Bereitschaft, gehobenen Service für eine eingehende Beratung mit individuellen Plänen in Anspruch zu nehmen. So weit, so gut, das plätscherte so ein bisschen an, aber es war schon die ersten zwei Wochen klar, dass ich damit allein, zumindest auf die schnelle, kein einigermaßen akzeptables Einkommen erwirtschaften kann. Das fand ich aber weniger tragisch, weil es mir nur wieder ein neues Feld eröffnete. Zurück in die Tierpflege. Mit Dogsitting. Und so kam auch unser kleines Rudel aus verschiedenen Haushalten zusammen. Die Hunde besuchen uns, wenn die Familien verhindert sind und wir haben einfach eine gute Zeit zusammen. Das ist eine schöne Lösung, die meiner Seele gut tut, auch weil sie mich meine Berufung in gewisser Weise weiterausüben lässt und bringt mich vor allem in Bewegung. Nachdem wir kein Auto mehr haben und die Akte bezüglich meines Führerscheins leider verloren gegangen ist und ich immer noch drauf warte, dass sich da irgendwann mal was tut, gehe ich zu Fuß. Und das möchte ich auch gar nicht mehr anders. Aber den Führerschein hätte ich dennoch gerne wieder, zum Beispiel um meinen Freund zum Arzt und zu seinen Therapien zu bringen, wenn es ihm zu schlecht für die Öffis geht oder wir weiter weg müssten. Oder ich einfach mal zu meiner Familie fahren will. Dann miete ich mir halt ein Auto. So die Theorie. Die Praxis scheitert an falschen Adressen und Postdienstleistern, die ja eigentlich regional sind und ich mir schlecht vorstellen kann, dass ein Allgäuer Fahrer in Bad Homburg so super bewandert sein kann, dass er sich genau an dieses Päckchen mit meiner Akte drin erinnert - weil wie sollte er auch? Er kann ja gar nicht wissen, was drin ist, oder etwa doch? Wär's nämlich per Einschreiben oder Einwurfeinschreiben versendet worden, hätte man ja auch einen entsprechenden Nachweis und nicht die Info der Behörde, der Fahrer des Brief- und Kurierdienstes würde sich an das Haus erinnern, in der er die Akte gelegt hat (das wäre das Rathaus - eigentlich nicht so schwer). Aber wie immer sind die einen nicht Schuld, weil die anderen ja nicht erreichbar sind und andersrum. Komisch nur, dass meine Mum oder ich zwar immer antworten von einer Seite bekommen, intern anscheinend aber nichts zusammengeht.


"Danke, Bebi."

"Bitte, Bebi. Aber für was?"

"Essen und so. Du weißt schon."

Er zwinkert und wir schlendern nach Hause. Dort angekommen schlürfe ich meinen Cappuccino mit Hafermilch und setze mich an den PC, um ein bisschen was zu arbeiten. Hatte eigentlich überlegt, frei zu machen, aber ich brauche gerade die Ablenkung und Basti hat schon wieder gefühlt tausend Nachrichten in der Gilde, also habe ich eh Zeit und baue meine Website für die Tierbetreuung weiter um. Ich habe gestern noch eine kleine Onlineboutique integriert und möchte neben coolen Hanfklamotten und Schuhen aus Recyclingplastik aus dem Ozean auch eigene Produkte anbieten. Dafür habe ich unter Anderem die großartige Kunst meiner Mum. Sie ist gelernte Keramikmalerin und seit sie eine schwere Erkrankung, die durch eine Zecke übertragen wurde, überwunden hat, scheint sie mehr zu sich selbst und ihrer Kunst zurückzufinden. Das freut mich riesig und ich habe großen Spaß dran, Boxenschilder, Tassen und andere Produkte mit ihren tollen Bildern zu entwerfen, weil wir das bestimmt schon 15 Jahre zusammen vorhaben und ich mit Wesen & Wild jetzt auch endlich eine Verkaufsplattform dafür habe. Mal sehen, was draus wird.


"Fertig?"

"Jup. Gleich."

Wir ziehen die Hunde an und machen uns auf den Weg in die Reha-Klinik, um Finns Mama zu besuchen. Sie fällt leider für längere Zeit aus und deswegen ist der Musterschüler etwa einen Monat bei uns. Er ist sehr angenehm, gut erzogen und witzig. Wir haben ihn schon richtig ins Herz geschlossen. Aqua sowieso, auch wenn die unsere Herzen schon in die Hosen hat rutschen lassen mit ihrer Solo-Parktour letztes Jahr. Irgendwie hatte sie sich aus der Leine befreit und war von unserer Haustür bis nach Niedereschbach gerannt. Wir brauchten zwei oder zweieinhalb Stunden und ihren Menschen bis wir sie wieder hatten und haben Blut und Wasser geschwitzt. Zum Glück kam sie einigermaßen unverletzt zurück, wurde am nächsten Tag gleich umgehend von ihrem Tierarzt durchgecheckt, hat Verbände an die wundgelaufenen Pfoten bekommen und war ansonsten wieder die Alte. Wir sind sehr froh, dass sie uns trotz dieser Aktion immer noch besuchen darf und haben daraus gelernt. Inzwischen geht es nur noch Gassi mit Leinen mit Haken mit Schraubverschluss. Ist ein bisschen umständlicher, aber einfach sicherer.


Von uns bis zur Klinik sind es nur etwa zehn Minuten und wir können fast den ganzen Weg durch die Parks laufen. Erst Kur-, dann Jubiläumspark. Bad Homburg ist halt einfach schön. Wenn man es im richtigen Licht betrachtet.


Auf eine sonderbare Weise fühlen wir uns hier beide recht verbunden, obwohl wir weder etwas mit den hessischen Mentalität anfangen können oder irgendwelche sozialen Anker hier hätten, fühlen wir uns einfach an dem Ort zuhause und das ist ein schönes Gefühl. Aus unserer kleinen Hundetagesstätte möchten wir auf Dauer ein Hundehotel machen und dafür suchen wir gerade nach geeigneten Immobilien.


"Weißt du, Bebi, eigentlich haben wir schon ganz schön viel geschafft, oder?", frage ich kurz bevor wir auf den Weg Richtung Klinik einbiegen. Er nickt. "Ja, das haben wir."

"Ja, also, dann solltest du da auch mal stolz drauf sein."

"Stimmt schon."


Wir treffen Finns Mama und gehen eine kleine Runde durch den Jubiläumspark mit ihr. Finn und Aqua sind sehr brav und ich bin richtig stolz auf beide. Aqua hatte früher sehr viel Angst vor Krücken, aber das hat sich wohl mit Bastis Knie Verletzung letztes Jahr automatisch gelegt. Da war er sechs oder sieben Wochen mit Krücken und Schiene unterwegs - natürliches Desensibilisierungstraining offenbar. Auch gut.


Nachdem wir wieder zuhause sind, setze ich mich nochmal an die Arbeit und verpasse die Nachricht, von Aquas Papa, dass er fertig mit der Arbeit ist und sie abholen könnte. Ich melde mich erst eine dreiviertel Stunde später zurück und irgendwie hab ich wieder einen furchtbaren Knopf reingebracht. Wir treffen uns dann irgendwann im Park, quatschen kurz und Aqua fährt wieder nach Hause.


Wir gehen auch heim und um sechs kommt Luna. Natürlich kommt sie heute. Sie hat mich von Anfang an an meine Donna erinnert mit ihrem weißen Gesichtchen, ihrer teils echt sturen Art und ihren merkwürdigen Anwandlungen, die den Umgang mit ihr unnötig kompliziert machen, obwohl sie eigentlich das liebste Wesen ist. Anfangs kam ich damit gar nicht gut klar, inzwischen sehe ich es als Zeichen - oder Brücke. "Sie ist immer mit uns verbunden.", sagt Basti und ich spüre, dass er recht hat.


Luna und Finn kennen sich noch nicht, aber finden sich gleich sympathisch. Wir lassen Luna erstmal ankommen, ich arbeite noch ein bisschen an der Tierbetreuungswebsite und mache um halb elf Feierabend, um noch ein bisschen mit meinem Freund zu zocken. Bevor wir ins Bett gehen, gehen wir noch eine kleine Runde mit den Hunden und freuen uns drauf, dass morgen keine Termine sind und wir ausschlafen können, weil die Hunde ja grad auch nochmal draußen waren und eh Langschläfer sind.


"Vielleicht können wir morgen mal einen Film anschauen.", wünsche ich mir und Basti nickt, gibt mir einen Kuss und wir schlafen ein.


Brückentag


9.20 Uhr

Ich befinde mich in einer wirren Unterhaltung über Heu. Mein iPhone klingelt. Mein Puls schnellt an die Decke und mein Herz zerreißt meine Brust. "Barth!", sage ich in viel zu scharfem Tonfall und höre im Hinterzimmer meiner Erinnerung Ninas Stimme: "Jana, es ist was passiert. Der Tierarzt ist unterwegs. Ihr müsst kommen.", darauf mein eigenes, lächerlich naives Echo: "Ja, klar. Wie schlimm? Macht alles. Eutha ist ausgeschlossen!" "Ja, ne, so schlimm wird es nicht sein. Wir sehen nicht viel - nur eine Menge... Blut. Aber sie steht."

"Guten Morgen, ist die Geschäftsführerin zu sprechen?", höre ich mit meinen Ohren. "Worum geht es?"

Sehr freundlich. Gerade zu reizend. "Ich rufe an wegen einer Werbe..." und ich lege auf, lasse mich zurück aufs Bett fallen und treffe dabei auf die weiche Flanke von Finn, der das mit einem genervten Grummeln kommentiert.

"What the...?", knurrt Basti. "Irgendein Werbearsch. Ich muss mir angewöhnen, mein Handy auf lautlos zu stellen, wenn wir ausschlafen wollen." Wir waren in der Nacht schließlich extra noch mal Gassi. "Tja, stellen wir fest, dass wir aus Ostern nichts gelernt haben."

Karfreitag war es nämlich ähnlich, nur konnte ich da nicht einfach wieder auflegen, weil es ein Neukunde war. Immerhin war der Hund dann süß und feiern tun wir ja eh nicht - ich hätte mir nur mal gern einfach wenigstens einen Tag mal wirklich freigenommen.

Gut, ich gebe zu, es gibt schon einen Grund, warum mir das mit dem Freimachen so schwer fällt. Das ist wohl Teil meines Trauermechanismus. Am nächsten Sonntag ist Donnas Todestag. Die flüchtende Frau, meine tierische Amme, stirbt eine Woche nach ihrem Geburtstag am Muttertag. Der Film läuft im Hintergrund los. Aus den Stimmen formen sich Szenen und Gefühle. Ich sitze neben Basti im Auto, meine Mama, die gerade erst wieder von der Reha zurückgekommen ist, wollten wir schlafen lassen, denn ein kleiner Wunderversorgungsbeistand würde ja nicht die ganze Familie brauchen. Ich fahre und leugne und schreie und weine und weiß bereits, bevor mein Handy klingelt, dass ich verloren habe. Gegen die Zeit. Die Hoffnung. Dass sie nichts als eine Illusion war, in der ich leben wollte und den Verlust, der mir bevorstand, nicht ertragen konnte. Nicht überleben wollte. Eine Tatsache, die bereits Jahrelang feststand und nun war dieser Tag gekommen und ich sitze im Auto, nicht neben meiner Mama, sondern neben dem Mann meines Lebens, den ich gerade erst wiedergefunden hatte und fahre dem Ende meines Alten entgegen.

"Gehen wir Gassi?"

"Jetzt sind wir ja auch schon wach." Er weiß einfach, wann er mich retten muss. Mein Puls normalisiert sich und ich werfe Luna einen liebevollen Blick zu. "Schön, dass du da bist, kleine Maus."


Es ist schon ziemlich drückend als wir aus der Glastür auf den Hinterhof treten und ich sehe in Lunas grauem Gesichtchen die Laune schmelzen. Mit ihrem dicken Appenzellerfell ist ihr dieser Frühsommermorgen definitiv zu heiß und ihr Allgemeinzustand gefällt mir seit längerem nicht mehr. Ich habe sie anders kennengelernt. Sie erinnert mich nicht zuletzt wegen ihrer ähnlichen Fellfärbung an meine verlorene Gefährtin, sondern auch wegen der simultanen Linien, die ihren Flow durchziehen. Sie scheint der hündische Gegenpol zu Luca, dem Labrador zu sein, der mit seinem breiten Grinsen einen kleinen Spalt in meinem betonierten Herz aufbrach als ich ihn das erste Mal so - nur um wenig später meine Nacht mit Kotze anzufüllen und damit den Grundstein für Frauenbarth zu legen. Um 3.33 Uhr morgens. Luca und Luna kennen sich übrigens auch und sind ein cooles Team. Aber im Grunde ist jeder mit Luna ein cooles Team. Ist wohl bedingt durch ihr geerdetes Feuer, das ihr Herz in einem Sturm der Emotionen leuchten lässt und ihr Charakter verleiht, auch wenn sie schon viel älter aussieht, als sie eigentlich ist. Finn hat auch nicht so die große Lust auf einen Spaziergang und entscheidet sich ebenfalls für die kleine Runde und dann ein Vormittagsschläfchen im Körbchen zwischen meinem Büro- und Bastis Campingstuhl. Es ist schon der Zweite und auch der geht langsam kaputt. Ursprünglich saßen wir ja mal auf denselben Stühlen, aber seiner hat leider vor zwei Wochen den Geist aufgegeben und seither ist er im Findungsmodus des "perfekten Stuhls", während er seine Wirbelsäule weiter mit durchhängendem Nylon an China-Plastikstecken quält.

Manchmal kann man nicht aus seiner Haut, auch wenn man aus ihr rausfahren könnte. Ein ewiges Paradoxon. Luna geht wieder ins Bett, streckt alle viere von sich und ich logge mich in World of Warcraft ein. Ich habe diese Woche mal wieder mehr gearbeitet und weniger gezockt als ich eigentlich vor hatte. Dementsprechend ist mein Skill noch nicht in dem Maße gestiegen, den ich von mir erwarte, ich habe immer noch erst sechs Chars auf Level 80 und nur einen mit anständigem Equipe. Beherrschen tu ich keinen davon, aber mit meinem Todesrittervulpera komme ich immerhin schon einigermaßen mit durch Dungeons: Eintritt - Mythischer Schlüsselstein Stufe 10, ohne ein riesiger Störfaktor zu sein und wenn meine Blutbestie explodiert, richte ich sogar richtig Schaden an. WoW war für meinen Freund die einzig sichere Welt, die er für lange Zeit seines Lebens kannte und deswegen zieht er sich dorthin zurück, wenn alles um uns herum zu laut wird, er sich neu finden muss oder neue Akzeptanz für sich und sein heutiges Leben schaffen will. Ich verstehe das, auch wenn ich oft genervt reagiere, wenn er darüber mal wieder die Zeit vergisst. Vielleicht verliert sich die Zeit, aber die Erinnerung besteht und ich sehe uns wieder im Wohnzimmer meiner Eltern sitzen. Ich hämmere Wild auf die Tasten und meine Jägerin informiert mich ständig darüber, dass sie kein Ziel hat, während ich sie anschreie, dass ich das jetzt schon eine Million mal gehört habe und am liebsten mein Laptop an die Wand werfen würde.

Warum macht mich das so wütend? Weil sie recht hat. Ich habe kein Ziel. Ich schwimme. Im Theater der Schmerzen.

Das iPhone klingelt. "Warte, ich muss rangehen."

"Jana?", der Hall der Vergangenheit schwingt in meinem Kopf während der Ladescreen den Bildschirm flutet und mir clevere Tipps gibt, die mich daran erinnern sollen, sozialer zu sein und auch am Reallife teilzunehmen. Das finde ich aktuell dort leider zu oft, deswegen meide ich Gespräche in Discord und versuche einfach nur, das Spiel zu spielen und zu lernen. Damit ich irgendwann mit Basti bei den besseren Teams mitspielen kann und es dann wirklich mal ums Spiel und nicht um Kindergarten geht. Aber dafür brauche ich noch ein bisschen. Schreiben fällt mir leicht, da bin ich frei. Die richtige Taste im richtigen Moment zu drücken ist allerdings eine ganz andere Sache, weil mir da einfach wieder die Zeit quer kommt - ist nicht so, dass ich zu viel verpasse. Ich würde eher sagen, gut, dass ich kein Mann bin, sonst wären das ziemlich kurze Nummern.

Es ist der Tierarzt, der mich über die schlechten Werte meiner Donna informiert. Schon wär's, wenn das gerade noch Wirklichkeit wäre, aber dieses Gespräch liegt bereits fünf Jahre zurück. Seit diesem Tag habe ich meine eigene Verbindung zu WoW, besonders zum Ardenwald in dessen Herzen ich mit den wundervollen Seelengestalten etwas Ruhe finde. Abends, als es kühler wird, drehen wir noch eine Gassirunde und Finn geht neue Wege. Wir wundern uns, als wir auf einmal in Alt Gonzenheim stehen und er wundert sich sichtlich über unsere Verwunderung. Zuhause wieder angekommen schauen wir Dr. House und ich bin Basti dankbar für die Idee. Hätte mich auch gefreut, mal einen meiner Filme zu sehen, aber dafür bin ich heute einfach zu müde. Dafür unterhalten wir uns das erste Mal seit Wochen wieder intensiv und bemerken dabei, wie viel jeder von uns stillschweigend sitzend so getan hat.

"Meine Oma hätte am 30. Geburtstag gehabt.", sage ich und vergesse über den Witz mit der Walpurgisnacht nachzudenken, den mein Opa gern gemacht hat. Freinacht. Jedes Jahr ein Spektakel - für mich persönlich. Wegen Jahrestagen und Verbindungen, nicht wegen der Hexenkulte. Ich finde die grundsätzlichen Ansätze der Naturreligionen sehr eingängig und kann nicht ganz nachvollziehen, wie diese Monstren an Institutionen draus entstehen können, aber hier liegt die Erklärung wohl eher in den Verbindungen der menschlichen Natur und des Charakters des Wesens an sich.

Ich bin froh, dass ich einen Menschen gefunden habe, mit dem ich innerhalb einer Stunde 100 Themen und Zeitsprünge machen kann und am Ende trotzdem eine sinnvolle Antwort auf meine Frage hab. Wie hoch steht die Wahrscheinlichkeit, sowas zu finden? Wir haben gar nicht erst versucht, das zu berechnen, weil wir noch nicht alle unsere Variablen kennen, aber wir merken jedes Jahr, das wir gemeinsam verbringen, dass unsere Gleichung aufgeht.

Wir sind vielleicht ein bisschen wie Finn und Aqua, nur andersrum. Ich geplant, aber unbequem für die Familie, er ein Überraschungsei, das seine Familie auf der Straße gefunden hat. Das hässliche Entlein erwächst zum Black Swan und verlässt das Ballett kurz vor seiner Premiere. Es ist eine klischeehaft andere Lovestory - so einen scheiß schreibt keiner und genau deswegen bin ich so dankbar, dass es geschieht.


Wir schlafen Hand in Hand ein und erwachen am nächsten Morgen mit dem Arm voller Hunden. "Bleiben wir noch ein bisschen liegen?" "Klingt gut." Wir schauen Dr. House weiter und setzen unsere Gespräche fort. "Weißt du, das Traurige ist ja, dass er so viel schlauer ist als diese ganzen Äfflein, die ihn für seinen Versuch zu überleben verurteilt haben." "Ja, das glaube ich dir und ich habe dir immer schon gesagt, dass deine Wut in diesem Fall den Falschen trifft. Er war nie die Ursache, nur ein Symptom."

"Wie das Christentum?"

"Wenn du so willst." "Mache mir trotz allem Sorgen was 'Habemus papam' angeht. Stars & Stripes zeigen uns ja, wie brüchig Fortschritt sein kann und dass die Geschichte uns am Ende doch alle wieder einholt. Habe aber in meiner Kindheit trotzdem nicht erwartet, schon so früh in dieser abfecukten Tribute von Panem - Cyberpunk - Wirrwarr - Welt zu leben. Da bleibe ich lieber bei Lippi Punkstrumpf und der kleinen Tante. Hab dir ja erzählt, dass das mal Donnis und mein Faschingskostüm war. Eigentlich ist meine Mama ja schon auch süß, gell."

"Ja."

"Tut mir leid, dass ich das immer sage."

"Warum? Muss es nicht. Ich freu mich, dass du eine Mama hast, die immer ihr Bestes für dich gegeben hat - und außerdem wollte ich ja ab einem gewissen Zeitpunkt eh keine Partys mehr."

"Ja, sieben. Ich weiß..."


Wir verlieren uns in komplizierten Familienverbindungen, offenen Geheimnissen, den befürchteten Abgründen Einzelner, die wir nicht weiter ausleuchten wollen - weil wir daran eh nichts ändern können. Oder werden. Und vor allem wollen.

Im Verhältnis zu meiner Familie ist Bastis riesig, aber irgendwie ist ihre Geschichte schneller erzählt. Das liegt aber vielleicht einfach daran, dass die, anders als die unseren, nicht alles super Öffentlich zur Schaustellen müssen und ihre Überlänge lieber im Puff als ihrem Fuhrpark präsentieren.


Und trotz allem hören wir: Warum bist du nur so? Wir haben den Faden verloren, uns nicht anmerken lassen, dass es uns interessiert, ich viel zu viel Vodi getankt, während sich Basti eher an den Adel gehalten hat - Erbe und so und wir uns die Frage stellen, warum sie uns ständig Fragen stellen, die uns nicht interessieren. Oder ihre Bettgeschichten platttrampeln. Warum denn immer diese Sachen, aber nie was mit Niveau?


Unsere Antwort: Weil sie Kreisel sind.


Deswegen war unser Soundtrack für Fahrten zu Familienfeiern "Warum?" von GZUZ.


Aber auch das hat die Zeit genommen. Mein Opa ist kurz nach seinem Geburtstag vor zwei Jahren gestorben. Bei der Beerdigung habe ich das erste Mal meine Eltern wieder gesehen, seit wir uns geschworen hatten, uns nie wieder zu sehen. Oder ich zumindest. Auch wenn mir klar war, dass ich das nicht durchhalten werde. Ein Kind ist von Geburt an loyal. Kannste nicht ändern. Ich nicht, er nicht und das ist inzwischen okay für uns. Wir freuen uns über die Fortschritte, die meine Eltern machen, wundern uns in ungefähr gleichem Maße über den Rest der Bande wie über die modern entartete Kunst, die den Kurpark neuerdings heimsucht - in meiner Welt. Fast 400 Kilometer entfernt von alledem. Und diesen Abstand brauche ich. Nicht nur von meiner Familie, auch von meiner Vergangenheit, die dort immer noch greifbar ist bis sie mich ergreift, vereinnahmt und hysterisch macht. Es dauert, bis ich überlaufe, denn ich mache viel mit mir selbst aus, aber wenn ich dann eruptiere, tue ich es den Ungarn gleich. Wobei ich drauf hinarbeite, die Karawane zu werden und immer den Fisch im Blick behalte.


"Wir sollten mal wieder KIZ hören."

"Unbedingt."

"Kurz zurück zum Thema: Ist halt scheiße, wenn so viele Störungen auf einander prasseln, aber wie hätte es auch anders kommen können? Und das Grundwesen war süß. Und rein und gar nicht so blöd - vielleicht auf andere Art, aber überleg mal, was er alles ausgelöst und erspürt hat. Ich bin immer noch zu stolz, ihm das mitzuteilen, dann irrt er sich wenigstens mit einer Sache, aber damit bestätige ich ihm halt auch sein letztes Wort. Er ist der bessere Mensch als ich." "Ich glaube nicht, dass es darum geht. Und außerdem ist es klüger und menschlicher, es zu lassen."

"Ich weiß. Ich will keine neuen Psychosen auslösen."

"Eben."

"Aber du verstehst das?" "Klar, ich würd mich auch freuen, wenn ich wüsste, dass es ihnen gut geht. Oder einfach mal nachfragen könnte."

"Ja, aber wir haben ja festgestellt, das funktioniert auf lange Zeit einfach nicht - egal wie viel Mühe man sich gibt."

Er lacht. "Ja, weil man dann trotzdem nach zwei Jahren aus dem Nichts heraus ein Foto vom neuen Schlafzimmer mit dem Bild der gemeinsamen Zeit überm Bett bekommt." "Ja, ich gebe zu, da hab ich mich verschätzt. Wir müssen einfach ein bisschen realistischer sein, was das angeht und weniger in unserem Wünsch-dir-was leben, weil wir das ja offenbar nicht leben können, da es nicht zu finden ist."

"Hm..."

"Ist ja nicht so, als würd ich gern mal wieder eine Frau attraktiv finden... Aber offenbar scheint es schon beinahe einfacher zu sein, einen akzeptablen Mann zu sichten und die sind schon rar gesäht."

"Betonung auf Mann."

"Wie der Manmaker-Man? Mit seinem Schwert der Männlichkeit?"

"Weniger toter Berg, mehr Realismus und eigentlich waren die Jungs echt süß. Ich verstehe das ja mit der Kultur und der Herkunft, aber alter. Sie haben doch schon gemeinsam die Grenze überquert und sich in Sicherheit gebracht. Warum muss sich dann immer einer so anstellen, obwohl es eh für alle offensichtlich ist?"

"Keine Ahnung, aber wir werden auf jeden Fall noch irgendwann unseren Manmaker-Man Comic rausbringen!"

"Mit DJ Mülleimer als Sidekick."

Wir lachen, stehen auf, gehen Gassi und dann bekomme ich die Nachricht, ob ich Mo abholen kann. Gerne doch. Ich geh los und hol unseren Hundefreund, dann machen wir uns einen gemütlichen Nachmittag mit Gassigängen und Musikritualen. Eine Sinfonie unserer Leben, gespielt von den unzusammenpassendsten Künstlern, die man in eine Hollywoodrückblende einbauen könnte. Stimmung brechen? Ohne einen Brecher kommt bei uns erst gar keine Stimmung auf.


Abends finden wir raus, dass Finn gar nicht auf dem Holzweg war, sondern einfach schon auf der Spur von Bossbunnys neuem Revier. Seine kleine Horde ist nämlich kürzlich wegen Eigenbedarfskündigung umgezogen und kannte die neue Wohnung bisher noch nicht - oder die Strecke dahin. Finn allerdings schon, denn er ist ja ein guter Hund und hat die Fährte wohl anhand des Geruchs von Schlüssel, meinem Anhänger am Bund und der Kleidung durch die Umarmung der zweibeinigen Mitbewohnerin ermittelt hat.


Wir sind im Bett bevor der neue Tag beginnt und ich bin froh, dass ich endlich mal eine Auszeit hatte - dass wir echte, gemeinsame Zeit hatten.


"Ich komme und schneide deinen Kopf ab!", ich fahre hoch und will schon wütend zum Fenster springen, doch Basti hält mich zurück. Geschrei im Hinterhof versetzt mich glücklicherweise nicht in Flashbacks, sondern Rage. "Dämliche Kackefotze!", schimpfe ich, während der Depp draußen weiter in sein Handy schreit.

"Moment."


Basti öffnet das Fenster und empfiehlt ihm, jetzt weiterzugehen. Daraufhin schlägt die Wut um, der Gesprächspartner am Handy wird uninteressant und mein Freund ist das neue Ziel des kleinen Mannes. "Komm, komm runter! Ich schneide deinen Schwanz ab." Ich kann mir ein paar bissige Kommentare über Stummelchen und Latenz nicht verkneifen und nachdem er eine viertel Stunde später immer noch vor dem Fenster jault, rufen wir die Polizei.


5.05 Uhr Basti ist runtergegangen, um die Sachlage zu schildern. Finn hat den Kopf unter der Decke versteckt und Luna hängt in meinen Armen. Die Angst ergreift mich. Was, wenn die Polizei den Typ doch noch nicht hat? Was, wenn er eine Waffe hat? Auch wenn ich ständig begleitet von Sorge bin, ist Angst doch ein ganz anderes Erlebnis. Passend zum Sonntagmorgen, an dem mich mal kein Handy geweckt hat - zumindest nicht direkt.


Eine Viertel Stunde später ist er wieder da und ich muss ein bisschen Weinen, um den Druck in mir abzulassen. Wir kuscheln uns zusammen und versuchen, nochmal zu schlafen.


Am Sonntagmorgen stehen wir gerädert auf. Alles geht in Zeitlupe. Die Nacht war unerwartet anstrengend und hat so gar nicht in unsere liebevoll kuschlige Stimmung gepasst. Wir versuchen uns nicht weiter drüber aufzuregen, sondern einfach den Sonntag zu leben. Es ist heute nicht so heiß und die Hunde möchten sowieso Gassi gehen, also laufen wir gemeinsam zu Hasi, ich versorge ihn schnell und Basti verletzt sich unterwegs aus mir unersichtlichen Gründen die Schulter. "Weißt du, ich hab gestern Abend unter der Dusche beschlossen: Montag schreibe ich ein Buch."

"Find ich gut. Über was?"

"Brückentage." "Reicht für den ganzen Scheiß eins?"

"Wir werden sehen."


Andere Leute haben Leselisten, ...


Auf dem Rückweg geben wir Luna wieder am Rathaus bei ihrem Papa ab, wir kommen zwar leider fünf Minuten zu spät, weil die Madame im Trödelmodus ist, aber nachdem sich unser Kliniktreffen verschoben hat, hab ich wenigstens im Anschluss kein Gehetze.


Als wir endlich zuhause ankommen und ich seinen Rücken mustere, sehe ich, dass die Linke auch irgendwie nicht mehr an ihrem Platz sitzt. Ich mache ihm eine Wärmflasche und mich danach an die Arbeit um Wesen und Wild noch ein bisschen auf Vordermann zu bringen, weil ich ja morgen Schreiben will. Um kurz vor zwei machen Finn und ich uns auf den Weg zur Reha-Klinik und einen kleinen Umweg über den Bäcker. Wie immer macht er dort brav sitz und ein als Puppe verkleidetes kleines Mädchen rennt etwa eine Minute später an ihm vorbei, während ich die Mutter nur rufen höre: "Ih, ein Hund." Ich ignoriere das mal und will bestellen, aber Miss zu alt für Lackleggins und Entenlippen ist schneller, während der arme Esel mit der teuersten Pizza der Straße an uns verbeitrottet. Ich bedauere den armen Wurm ein bisschen und frage mich, was aus der kleinen Prinzessin werden soll, die da so unbedarft vor sich hintanzt, während ihre Gebärerin die zwei Stückchen Kuchen mit einem Hunderter bezahlt.

Ich straffe meine Schultern und lasse sie meine Verachtung spüren, stelle dann aber fest, das man für so etwas ein Gegenüber mit Wahrnehmung bräuchte und die Abwesenheit braucht sie mir ja nicht nochmal zu demonstrieren. Es wird zeitlich knapper für mich, aber ich bestelle jetzt trotzdem noch schnell das Apfeltörtchen für die Patientin, weil sie in der Klinik keine bekommt und anschließend mit Finn die Straße runter.

Ich will mich gerade über die Schnäpfe ärgern, da fällt mir auf, die trostlos ihre Existenz sein muss bei so wenig Erleben und dann bin ich für ein paar Sekunden traurig bis ich feststelle, dass mich das absolut nichts angeht und das hier das perfekte Beispiel für Grenze ist. Ich muss ja nicht alle in mir aufnehmen - emotional gesehen, versteht sich. Auch wenn wir das körperliche nachgesagt wird, seit mir Minimöpse gewachsen sind. Ist wohl mein Familienerbe. Jeder hat so sein Päckchen zu tragen.

An der Kreuzung müssen wir kurz warten bis die Ampel schaltet. "Да! Пока!" höre ich hinter mit und wenig später schiebt ein etwa Zehnjähriger seinen Cityroller neben uns. "Entschuldigen Sie?"

"Ja?"

"Finden Sie es schön hier?"

Wir plaudern kurz darüber, dass ich es sehr schön findet, er prinzipiell auch, aber es ziemlich doof ist, dass Sonntag ist und er nicht in einen Laden gehen kann. Mama hat einen Termin und er sitzt mit Oma und Schwester fest und langweilt sind. Er fragt mich nach einer Tankstelle und ich bin nicht sicher, ob ich ihm antworten soll und schicke ihn dann über den Weg im Kurpark, in dem ich seine Familie vermute. Hoffe mal, das geht gut, aber ich bin ja auch nicht die Allamme der Welt.

Finn und ich kommen gerade noch pünktlich und die Wiedersehensfreude taucht den wolkenverhangenen Tag in ein milderes Licht. "Meinst du, das muss ich mit Gabel essen?" "Weiß nicht, ich glaub, es ist Pudding drin. Wäre vielleicht besser." Ich gehe schnell in die Klinikcafeteria und möchte eigentlich auch einen Espresso und einen Kaffee dazu bestellen, aber hier kann ich nicht mit Karte zahlen und mein Bargeld reicht nicht mehr. Also möchte ich eine Gabel für 50 Cent leihen, aber das ist leider nicht möglich und wir werden auf die Frage hin Richtung Park komplementiert. Immer sehr freundlich bei jemandem, der auf Krücken geht und dafür ja auch eine legitime Begründung hat. Ist ja eine Klinik für Bewegungsangelegenheiten... Aber die Zeit nimmt ihren Lauf.

"Heute siehst du schlecht aus." "Heut geht's mir auch nicht gut. Deswegen haben wir uns ja später getroffen."

Wir besprechen, was passiert ist und ich bin immer wieder aufs Neue verärgert. Überrascht nicht mehr. "Aber egal, nächste Woche ist ja Geburtstagsparty!" "Ja, weißt du schon, wann wir da sein sollen?"

"Ach, das können wir dann noch ausmachen. Aber ich muss das Geschenk noch verpacken."

Und ich noch eins besorgen. Finn wird sieben. Am Muttertag.


Ich renne in den Stall in ihre leere Box. Durch die Lamellen, vor denen sie anfangs so viel Angst hatte auf die Pflastersteine und rutsche fast auf bösartigem zähen Blut aus, das mich auf den Boden zwingen will und die Entfernung zu ihr erscheint mir unüberwindbar, auch wenn ich ihre Silhouette in der aufgehenden Maisonne in der Morgenröte sehen kann. Sie ist nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Die Hülle, die sie wegen mir nicht aufgeben wollte. Ich weiß um ihren Kampf die letzten Monate, doch war ich ihr kein Beistand, sondern die Bedingung und wiederhole damit das, was mein Onkel meiner Oma angetan hat. Meine Schritte flattern und ich bin in sekundenbruchteilen die Jahre unserer gemeinsamen Zeit und alle Wege, Gespräche, Klippen, Stürze, Auferstehung überdauern bei ihr. Lege meine Handfläche auf ihre Nüstern und sage ihr, dass sie durchhalten muss. Dass wir alles tun. Dass sie mir ein Versprechen gegeben hat. Dass noch nicht unsere Zeit ist. Dann spüre ich Bastis Arm auf meiner Schulter und höre die Stimme meiner Mama. "Es ist soweit. Gib ihr Frieden. Lass sie gehen."

"Nein. Wir bringen sie in die Klinik. Holt den Hänger. Sie steht. Sie wird leben." "Kind, komm." Ich löse mich von ihrem Atem und trete einen Schritt zurück. Der Tierarzt hebt ihre Frühlingsdecke an und offenbart den Blick auf ihre zerschmetterte Hüfte. "Hier... siehst du. Das Gelenk ist offen. Der Kopf ist völlig eingedrückt. Das System ist völlig zerstört. Wir können nichts mehr für sie tun." Ich denke an einen Araberhengst, dem ein Schaich ein Exoskellett hat fertigen lassen, um ihm nach einem Unfall Bewegung zu ermöglichen und dann daran, dass ich mein Leben lang dafür Teller waschen werde. Macht nichts. Aber dann denke ich an American Dad und den Stan. Und den Hund, den er zu Frankenstein macht. Und an meine Oma, die mir ein halbes Jahr vor ihrem Tod schon gesagt hat, dass sie bereit ist zu gehen und das Siechtum nur erträgt, weil sie die Kontrolle nicht aufgeben kann. Sie hatte damit recht behalten. Mit ihrem Ableben und dem Verlust der Kontrolle über die Familie ist sie zerbrochen. Oder zumindest der Anschein, den ich davon hatte. "Bitte Mausi!", flüstert meine Mama und ich hasse sie dafür und möchte sie schlagen, aber ich bin auch so froh, dass ich sie wieder habe, weil ich die letzten sechs Monate um ihr Leben bangen musste. Sie hatte Monatelang erzählt, dass es ihr nicht gut ginge und alle dachten nur, sie spinne (mal wieder). Bis sie auf der Arbeit zusammenbrach. Ins Krankenhaus kam. Durchgecheckt wurde. Ohne Befund entlassen wurde. Auf die Arbeit ging. Am Pc zusammen brach und beinahe mit dem Schädel gegen die Heizung gekracht wäre. All diese Gefühle kommen in diesem Moment zusammen, die Angst, die Wut, die Ohnmacht, die Weigerung. Man hatte meine Mama irgendwann ins BKH Kempten verlegt und dann solange rumgedoktert, bis man im letzten Moment auf die rettende Diagnose kam. Neuroborreliose durch Zeckenbiss. Sie weiß sogar wann. Sie war mit Donna spazieren im Sommer. Da ging es beiden soweit okay. Und dann biss ihr dieses kleine Mistvieh in die Wade. Jetzt steht sie hinter mir und lässt mir die Entscheidung, von der ich ihr immer vorgeworfen habe, sie würde sie hinter meinem Rücken treffen wollen und ich kann nicht anders, als sie zu treffen. Es sind gefühlte Stunden, aber in Wirklichkeit reagiere nur reflexartig. Ich nicke, stehe blitzschnell wieder an ihrer Seite, sehe ihr in die Augen. Sie legt ihren Kopf in meinen Arm wie sie es immer tut, wenn sie sediert ist und ich frage sie wortlos, was sie will. Es ist okay.

"Es ist okay.", flüstert Basti und ich gebe dem Tierarzt das Go. Er hat die hässliche blaue Flüssigkeit schon in seiner hässlichen Spritze. Ein Gift, das ich selbst schon viel zu oft gebracht habe, wenn es an der Zeit war, die Brücke zu bauen. Release. Human. "Zurück!" "Ich bleibe!" "Zurück! Sie fällt, sobald ich einspritze und dann erschlägt sie dich." "Ich bleibe!", schreie ich ihn an. "Mausi bitte!", kreischt meine Mama. "Halt die Fresse, ich bleibe. Das ist meine Entscheidung!" Basti und Nina zerren mich weg, an die Seite meiner Mama. "Es ist nicht an der Zeit, den Kopf zu verlieren.", mahnt Basti mich. Ich sammle mich. Stelle mich zu meiner Mutter. "Dreht euch um!"

Fick dich!

"Dreht euch weg! Sofort!"

"Bebi, du willst sie nicht fallen sehen. Lass ihr ihre Würde." Er steht, leicht versetzt von uns. Ich spüre, wie es ihn zerreißt, aber er schirmt mich gleichermaßen wie meine Mum von den schaulustigen Pferdeleuten ab, die glücklicherweise so früh morgens noch nicht so zahlreich vertreten sind. Doch ich kann nicht anders. Die Zeit friert ein und mein Körper tut es ihm gleich. Ich sehe in den Augenwinkeln, wie meine meine zusammenzuckt und ihre letzte hysterische Energie loslässt als meine Existenz einbricht und unwirklich sanft und schwer zu gleich zu Boden fällt, während sie entfliegt, bevor ihre geöffneten Augen auf dem Kies aufschlagen. Ich renne zu ihr, lege ihren schönen Kopf auf meinen Schoß und möchte einfach nur ein bisschen Zeit. Doch die ist mir auch diesmal nicht vergönnt, denn wir haben uns erlaubt, vor dem Sandplatz zu sterben und das stört den Betrieb. Also ist der Bagger schon in den Startlöchern, ich hasse alle, teile das auch allen mit inklusive dem Versprechen, diesen hässlichen Scheißort nie wieder zu betreten und fahre davon. Basti erwischt mich grad noch rechtzeitig, kann die Tür des klepprigen Polos aufreißen und auf die Beifahrerseite springen. Bis heute habe ich mein Versprechen gehalten und das werde ich auch weiterhin so pflegen. Pferde habe ich erst knapp zwei Jahre später wieder gesehen. Mit einem Hund mit Atemnot und dem Namen eines Musikers mit legendärem Hüftschwung.


Und auch das ist eine Story, die Bände füllen könnte, aber mit einer ganz anderen Thematik. Vielleicht ist das Leben nicht immer nur Schwarz und Weiß. Vielleicht unterteilt es sich in Graustufen und Facetten und wir können die Tiefe des Seins nur erspüren, wenn wir unsere Perspektiven wechseln. Wer weiß das schon. An jenem Tag habe ich gelernt, dass es vollkommen egal ist. Egal, was ich denke, was ich glaube und das ich so oder so keine Kontrolle über das habe, was unausweichlich ist. Ein bisschen Release. Ein bisschen Freiheit. Ein bisschen von Alles und Nichts und dem Glauben daran, dass nicht alles so sinnlos sein kann, denn was würde das alles hier denn sonst für einen Sinn machen? Die Erkenntnis, nichts verstanden zu haben, birgt im Übrigen unerwartetes Glück. Wie die Ironie darin zu erkennen, dass Finns Mama eine neue Hüfte bekommen hat und wir deswegen unseren Maiausflug und damit Bastis Geburtstags Urlaub gecancelled haben - aber als Mann weiß er ja schon, wie sich das anfühlt. Runde Sache, oder? Noch ein Chaosstreusel obendrauf? Der Grund, dass Finn zu uns und nicht in die angedachte Betreuung für die Betreuung geht ist Krebs. Hallo Jugend, hallo Oma, hallo Ärzte, die meinen rote Beete löst Blut im Urin aus - das Leben ist eine unendliche Farce.


Nachmittags spiele ich mit Basti WoW. Ein paar meiner Nebencharaktere kommen zum Einsatz und mein Hexenmeister bekommt sein Portal. Immerhin ist er jetzt auch schon fast Level 35. Außerdem gebe ich meinem Kriegergoblin noch eine Chance und bringe damit meinen siebten Spielcharakter auf Maximallevel. Irgendwann sollte ich sie halt auch noch spielen lernen...


Für sechs hat sich Happy angekündigt, der neue Zwergpudel, und ich freue mich schon. Wir haben ein bisschen ein Hin- und Her bis wir uns Finden, weil wir uns das erste Mal im Park getroffen haben, aber ich lerne die Tochter kennen und freue mich über ein schönes Beispiel von Familie an diesem Tag. Glückliches Kind, glückliche Mama, junger Hund, der noch nicht so genau weiß, was in der Welt abgeht und ein Papa, der die Kinder versorgt, wenn Mama für ihre Arbeit in die Lüfte steigt. Ein Beispiel dafür, dass man auch Eltern sein kann, wenn man keine intime Beziehung mehr führt. Zumindest macht es auf mich den Anschein. Ich habe gelernt, dass die Umstände täuschen können, aber ich habe inzwischen auch wieder einen besseren Bezug zu meinem Bauchgefühl. Leider muss ich dadurch viel zu oft anmerken: "Hm, aber..." oder "Sind wir vielleicht hier lieber ein bisschen vorsichtig...", dafür gibt es mir auch die Freiheit, mich auf neue Bekanntschaften mit offenem Flow leichter einzulassen. Bisher erleichtert das lediglich meine Arbeit, aber sobald wir wieder ein privates Sozialleben haben, wird es auch diesem Tribut zollen.

Ich trage den kleinen Happy nach oben und Basti ist ganz verzückt. "Oh, ist der süß!"

"Hab nicht zu viel versprochen, oder?"

"Neee!"

"Kann sein, dass er anfangs ein bisschen weint."

Nach fünf Minuten bestätigt Happy meine Aussage und wir machen nach einer Weile eine kleine Gassirunde mit Finn, damit der kleine Mann ein bisschen zur Ruhe kommen kann. Das scheint auch zu funktionieren und nachdem ich die Jungs zuhause abgeliefert habe, mache ich mich auf den Weg zu Hasi. Ich höre Musik und gebe meinem Kopf Raum, lasse den Takt meine Schritte bestimmen und bin schnell da. Alles ist gut und ich bin genauso schnell wieder weg. Auf dem Rückweg nehme ich mir Leselektüre aus dem Bücherschrank mit. Das königsblaue Cover zieht mich an, also achte ich weder auf Titel noch Klappentext. Ich gehe weiter, schlage das Buch auf und finde mich in einem Thema, das ich nicht unbedingt wollte, aber wohl gedanklich zur rechten Zeit kommt. Einem Teil der englischen Monarchie.


"Ich glaube schon an Adel, wenn das das richtige Wort ist und ein Demokrat es nutzen darf. Nicht den auf Rang und Einfluss beruhenden Machtadel, sondern den Adel der Einfühlsamkeit, der Besonnenheit und des Mutes. Die ihm angehören, findet man zu allen Zeiten und in allen Völkern und Schichten, und wenn sie sich begegnen, erkennen sie einander insgeheim. Sie verkörpern die wahre menschliche Tradition, den einzig dauerhaften Sieg unseres Geschlechts über Grausamkeit und Chaos." Aus einem Essay von 1941 von E. M. Forster.


Dieses Zitat berührt mich und ich setze meinen Weg leichten Schrittes fort. Johnny Cash irgendwie im Hinterkopf und Tom MacDonald in den Beats spaziere ich nach Hause und lese von der gestrichenen deutschen Geschichte im Hause Windsor, befürchte, dass sich Russland gerade in der Position der Teutonen befindet und muss dann irgendwie lachen als ich an das kleine unbeugsame Dorf in Mitten des römischen Kultivierungsversuchs denke, ein weiteres Mal feststelle, dass sich jede Geschichte dauernd wiederholt und ich mir keine Mühe geben muss, etwas Neues zu schreiben, weil es alles schon gibt. Vielleicht meinte das mein Deutschlehrer als er uns einen Exkurs zu Basilisken, J.K. Rowling, ihrer Unkreativität und Innovation hielt. War paradox, weil er aussah wie ein lebendes Kunstwerk von Markus Mayer - nur eingefallener. Ich habe ihm in vielen Punkten rechtgegeben, nur hat er mich leider auch nie verstanden. War etwas enttäuschend, weil ich von einem derartigen Alter mehr erwartet hatte und wohl mein letzter Versuch, auf intellektueller Ebene verstanden zu werden, weil man den Rest der Lehrerschaft sowieso abhaken konnte. Es gab ein paar gute Nerds, aber sie waren halt Nerds. Und dann gab's die richtig schlechten, die nur Lehrer wurden, weil sie in der Schule "nichts anderes außer Latein einigermaßen konnten.".


"Bitte sag mir, dass die auch erklärt haben, wie man das Ding wieder abstellt!" Bastis Nachricht reißt mich zurück in die Realität und ich bin ein bisschen ärgerlich, weil ich auch keinen Plan hab, wie man einen Zwergpudel wieder ruhigstellt wenn er einmal am Heulen ist.


Ich komme nach Hause und versuche alles, was ich im Petto habe. Nach ein paar Stunden gehen wir mit Kopfschmerzen ins Bett. "Morgen schreibe ich ein Buch." "Ich weiß. Solltest du auch. So einen Scheiß schreibt sonst keiner."

Montag schreibe ich ein Buch. Warum eigentlich?

Warum eigentlich nicht? Ich kann es, also tu ich es. Was hätte ich auch sonst getan?


Mehr dazu bald in den Beiträgen. Hier ein kleiner Ausblick, was dich erwartet:


Und was kommt jetzt?


Vielleicht ist das alles schon mal da gewesen. Vielleicht sind wir alle nur Teil einer endlosen Wiederholungsschleife mit besserer Soundqualität. Aber genau darin liegt ja die Magie: Die kleinen Verschiebungen, die Nuancen, der Mut, trotzdem weiterzuschreiben – auch wenn längst alles gesagt wurde. Oder gerade deshalb.

Der Blog bleibt mein Notizbuch auf Durchzug. Was daraus entsteht, wird in Buchform nicht glatter, aber klarer. Weniger Abschweifung, mehr Zusammenhang. Keine Antworten, aber bessere Fragen. Und ja: ein bisschen mehr Zwergpudel, ein bisschen weniger Ladescreen.


Das Buchprojekt wächst – zwischen Kulturkritik, Alltagsironie und persönlichen Narben.


Wenn du bis hierher gelesen hast, bist du vermutlich schon mittendrin. Also bleib gern dabei. Es wird kein Ratgeber, kein Roman, keine Biografie – sondern etwas, das irgendwo dazwischen seinen eigenen Platz sucht. Vielleicht sogar findet.

Montag schreibe ich ein Buch. Warum eigentlich?


Warum eigentlich nicht.

Comentarios


Deine Meinung zählt!

Ich freue mich, wenn du dich von meinen Geschichten angesprochen fühlst – sei es zum Schmunzeln, Nachdenken oder Mitfühlen. Wenn dir ein Beitrag gefallen hat, lass es mich wissen! Deine Kommentare, Likes und Gedanken sind immer willkommen. Teile gerne deine eigenen Erfahrungen oder Ideen – denn hier geht es nicht nur um meine Sicht der Dinge, sondern auch um den Austausch zwischen uns. Gemeinsam können wir den Blog lebendig halten!

Also, trau dich und hinterlass einen Kommentar oder teile den Beitrag, wenn du denkst, dass auch andere davon profitieren könnten. Deine Unterstützung bedeutet mir viel und hilft dabei, diese kleine chaotische Ecke des Internets weiter wachsen zu lassen.

Danke, dass du Teil davon bist!

Privates Feedback oder eine Frage? Kein Problem!

Falls du deine Gedanken lieber nicht öffentlich teilen möchtest oder eine Frage hast, die du lieber privat stellen möchtest, kannst du gerne das Feedback-Formular nutzen. Ich freue mich über jede Nachricht und behandle dein Feedback selbstverständlich vertraulich. Auch für Ideen oder Anregungen bin ich offen – dein Input ist immer willkommen!

Außerdem, für alle kreativen Köpfe da draußen: In Zukunft wird es auf Frauenbarth auch Platz für Co-Autorenbeiträge geben! Denn Frauenbarth entwickelt sich weiter – weg vom Einzelblog, hin zu einem bunten und vielseitigen Online-Magazin in klassisch schlichtem Schwarzweiß, das auf echte Texte, wahre Gefühle und authentische Verbindungen setzt. Hier ist kein Platz für schnellen Content, sondern für Geschichten, die berühren und zum Nachdenken anregen. Wenn du also Lust hast, mit mir zusammenzuarbeiten oder deine eigene Geschichte zu teilen, melde dich gerne!

Schreibt mir, ich freue mich auf dein Feedback, Frage oder Anfrage!

Danke für die Nachricht!

Impressum     Datenschutz     AGB

© 2024 frauenbarth.de | lovelife | opinion | lifeblog 
UmSt: DE361840489

bottom of page