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Echt. Chaotisch. Herzlich.

Schön, dass du hier bist! Hier teile ich ehrliche Einblicke aus meinem Leben als tierische Begleiterin, ehemalige Gastro-Tollpatschin und Einzelhändlerin. Es geht nicht um perfekte Karrieren, sondern um echte Geschichten, chaotische Erlebnisse und wie ich mit den Herausforderungen des Alltags umgehe – mal humorvoll, mal herzlich.

Für alle, die flexibles Arbeiten und den Mix aus Spaß und Chaos lieben, bist du hier genau richtig. Bleib dran, wenn du zwischen den kleinen Alltagskatastrophen etwas zum Schmunzeln oder Nachdenken fidest!

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Das Schreien der Enten

8.00 Uhr

Der Wecker klingelt. Ich lasse ihn klingeln. Wie wir vereinbart haben. Damit mein Freund die Chance hat, wach zu werden. Er regt sich ein bisschen und ich drücke auf Schlummern. Luca hat seine knapp 50 Kilo irgendwie über Bastis Beine verteilt, aber der kann mich trotzdem näher an sich heranziehen und mir ins Ohr flüstern, dass ihm alles von gestern leid tut und es er einfach nicht mehr weiter weiß. Ich kann das nur zurückgeben und wir kuscheln noch ein bisschen und ich schlafe nochmal ein.


8.20 Uhr

"Duschen?"

"Jup."

Ich steh auf, lass das Wasser schonmal warm werden und Luca kriegt ein Leckerlie. "Bist du aufgeregt?"

"Natürlich."

Um elf hat er einen Termin bei der Osteopathin, die seit Monaten unser erster Lichtblick ist. Healing Hands ist ihr Firmenslogan und ich hoffe, dass sie sich nicht nur für eine Wunderheilerin hält. Hab da meine Erfahrungen. Durch das Krebsleiden meiner Omi und unsere vielen verschiedenen Tiere bin ich gefühlt einer Million Quacksalbern begegnet. Wir lachen ein bisschen über die kartenlegenden Tierkommunikatoren, nicht weil wir so arrogant sind, sondern einfach, weil sowas ganz viel leid verursachen kann und wir nicht wissen, wie wir sonst mit diesem Wissen umgehen sollen. Das ist so wie mit der Politik. Einfach drüber lachen. Was willst auch sonst noch machen?

"Nehmen wir Luca doch mit.", beschließt Basti. Ich wollte ihn eigentlich da lassen, damit ich mir mein Laptop mitnehmen und mich für die halbe Stunde in ein Café im Zentrum vom Frankfurt setzen kann, um den Blogbeitrag von gestern zu schreiben. Wäre das erste Mal dieses Jahr, dass ich dann sowas tue, was sich wenigstens anfühlt, wie arbeiten und das wäre irgendwie eine nette Abwechslung. Einfach nur mal wieder das Gefühl von "Du hast was getan. An einem Ort der nicht deine Wohnung ist. Und einen Kaffee getrunken. Wie eine richtige Großstädterin (die vom Land in die Vorstadt gezogen ist). Wollte ein bisschen mehr "The L Word" in meinem Leben und weniger "Tatort" oder die Gruselversion von "Grey's Anatomy".

"Dann haben wir jetzt wenigstens keinen Zeitdruck wegen der Gassirunde.", antworte ich und insgeheim ist es mir eh lieber, wenn er nicht allein daheim ist. Nicht, dass ich ihm nicht trauen würde... Ich weiß nur, dass er weiß, wo das Futter ist und wie man Türen öffnet. Und ich weiß, dass er Futter findet, das ich nicht finde, weil unsere Diva das irgendwo für sich bunkert wie ein Eichhörnchen. Sie war zwar schon ewig nicht mehr da, aber ich gehe nicht davon aus, dass Gucci oder einer unserer anderen Besucher sich auf die Suche nach ihrem Schatz machen würde. Nur Luca. Und da wäre sie sehr enttäuscht, wenn sie am Dienstag wieder in ihr zweites Zuhause kommt.


9.20 Uhr

"Ist eh besser, dass der Hund dabei ist.", stelle ich fest. "Wäre nur wieder stressig geworden und es ist mir doch lieber, wenn er dabei ist."

"Ihm auch.", lacht Basti. Wir sind angespannt. Die Schmerzen sind stark und er konnte leider nicht auf die Tablette verzichten. Das hatten wir eigentlich vor, damit er der Osteopathin auch genaue Rückmeldung geben kann, aber das bringt ja alles nichts, wenn wir ihn nicht bis nach Frankfurt bringen.


Wir laufen auf die U-Bahn-Station zu und ich sehe schon von weitem, dass wieder irgendwelche Texte durchlaufen. F*ck. Wir müssen nur an die Zeil, hätte eigentlich ausgereicht, wenn wir um halb elf losgefahren wären. Jetzt ist kurz vor zehn und laut Anzeigetafel werden wir vor zwölf nicht in Frankfurt sein. "Toll, was machen wir jetzt? S-Bahn?"

"Ja, komm."

Wir drehen um und gehen ein paar Meter. "Und wenn die ausfällt? Außerdem ist da viel mehr los und bis wir vorn sind, kommen wir dann auch nicht mehr rechtzeitig. Ich ruf den Kleinen an, der muss erst ab halb eins arbeiten heute."

"Ne, lass den. Der hat schon genug am Hals."

"Ja, Bebi. Aber die Chance können wir wirklich nicht verstreichen lassen." Ich weiß, dass er Angst hat. Und ja, es fühlt sich so an, als wäre alles dagegen, dass es ihm irgendwann mal besser gehen könnte. Als hätte die Welt beschlossen, ihm immer ein Extrahindernis in den Weg zu legen.

"Ja."

"Ich ruf ein Taxi."

"Nein, kein Taxi, Bebi. Das kommt wirklich zu teuer. Wer von uns soll denn die nächsten Wochen arbeiten? Und wenn du das jetzt rufst, kommen wir auch nicht mehr pünktlich, so zuverlässig wie das hier klappt."

An Uber denken wir seit Januar schon nicht mehr. Da musste ich Sonntags an 'nem Streiktag wirklich dringend in die Therme nach Hofheim musste und die dämlichen Uberfahrer offenbar keine Ahnung haben, wo der Rathausplatz 1 ist. Führte dazu, dass ich letztendlich doch Taxi fahren durfte und eine ungerechtfertigte Stornogebühr an Uber zahlen durfte für einen Fahrer, der nie kam und dann meine Nummer blockiert hat.

"Doch der Kleine."

"Ne. Ruf einfach die Frau an und frag sie, ob wir den Termin verschieben können."

Ich rufe die Frau an und informiere sie, dass die nächste Bahn ausfällt und keiner so genau zu wissen scheint, ob und wann es weitergeht. Sie reagiert schnell und professionell und sagt, wir können gerne zusehen, zu kommen, sie sei sowieso vor Ort und bereit, auf uns zu warten. Ich find's gut, dass er nicht auskommt und er auch. Wenn man zu lange Zeit zum Überlegen hat, wird die Hemmschwelle vielleicht zu groß.

"Sie sagt, wir sollen einfach kommen."

"Okay."

"Laufen wir einfach mal nach Oberesch?"

"Bevor wir hier rumsitzen."

Wir laufen nach Oberesch und Luca freut sich. Da gibt's auch keine Info, ob mal eine Bahn kommt, also geht's weiter nach Niederesch. Luca führt uns professionell auf den Bahnsteig und ein alter Mann informiert uns, dass die nächste Bahn nicht kommt. Alle Leute verstreuen sich und wir laufen weiter. Die Ampel an der Schranke schaltet auf rot. "Ich glaub nicht, dass wir es bis Niederesch schaffen, falls die eine Bahn doch fährt.", sagt Basti.

"Wir hätten eigentlich jetzt noch zwanzig Minuten Zeit, bis sie dort wäre, aber ich glaube du hast recht. Die Schranke wird gleich runtergehen."

Wir sind schon etwa zwei hundert Meter von der U-Bahn-Station entfernt. "Sollen wir besser umdrehen."

"Glaube schon."

Wir drehen uns um und sehen, wie die U2 einfährt. "Lauf!" Wir laufen. Und schaffen es alle drei gerade noch keuchend in einen Wagon. Wir lassen uns fallen und bereuen es, weil das echt nicht gut für unsere Rücken ist. Luca wackelt ein bisschen umher, weil er noch steht und die Bahn sich schon in Bewegung gesetzt hat.

Die Dame auf der Bank uns gegenüber scheint kein Fan zu sein. Sie liest sehr angestrengt in dem Buch, das sie gerade angefangen hat und rümpft zwischendurch ein bisschen die Nase Richtung Hund. Ich kann mich jetzt wirklich nicht um sie kümmern, weil meine Aufgabe jetzt Ablenkung ist. Ich beginne ein Gespräch über Politik mit meinem Freund und sorge damit für mehr Ärger bei der Lesenden. In der nächsten Station springt eine alte Lady in den Wagen und plumpst gegenüber von der Lesenden in den Sitz. Ihre Nasenflügel offenbaren mir beinahe einen Blick auf ihren Paläocortex. Sinnbildlich, versteht sich.

Ich beobachte das ganze nur im Augenwinkel, während ich nebenbei Luca und Basti im Blick habe, den Typ hinter mir abchecke (nicht im sexuellen Sinne), sondern wie er unserem Hund gesonnen ist (Luca ist groß und dunkel, der kann Angst machen) und meine Gedanken zu Trump fröhlich weiter vor mich hinerzähle. Ne Meinung darf ich ja haben und ändern werde ich das eh nicht.


"Ich setz mich mal in Fahrtrichtung. Das ist besser!" Die alte Lady fällt neben die Lesende in Sitz und sieht ganz zufrieden aus. Kann man von ihrer Banknachbarin nicht grad sagen. Ich nicke der Lady zu und sie bedankt sich für meine Notiz ihrer Person mit der Geschichte der RMV. Beziehungsweise dem Grund, warum das mit den Bahnen so schwierig ist. Woher sie diese Infos hat und ob die richtig sind, wissen wir natürlich nicht, aber wir lauschen gern ihrer Ausführung über neue Bestellungen, die nicht oder fehlerhaft eintreffen, sodass inzwischen schon Wagons aus dem Verkehrsmuseum herangezogen werden müssen. "Na, dann haben wir wenigstens die Chance auf ein bisschen Nostalgie.", stelle ich fest und Basti stimmt wir zu. Spaß mit Flaggen haben wir heute schon gesehen und zwar am Europakreisel. Da war eine Gruppe ausländischer Damen, die von einer gutbürgerlichen deutschen Hausfrau in Flaggenkunde unterrichtet wurden. Schön, dass sie was zusammen machen.


Die Nostalgie führt uns zu ihrer alten Arbeit an einer reinen Männerschule als Sekretärin. Die Lesende verpasst es, Spaß an der lebendigen Geschichte zu haben und will sich lieber weiter ärgern, dass sie in einer öffentlichen Bahn anderen Menschen ausgesetzt ist. Find ich auch oft scheiße, aber deswegen verdrehe ich nicht alle zwei Minuten meine Augen oder schnaube wie ein Dampfross. Aber dafür habe ich ja auch gar nicht genug Energie.


"Kann ich mir schon vorstellen, dass man sich da durchboxen muss."

"Ja, aber ich sag Ihnen was! Mit den Männern zu arbeiten, das war so viel entspannter. Klar musste ich mal auf den Putz hauen und es gab auch mal schwierige Situationen, aber ich war danach vier Jahre an einer Grundschule. Da gab es viele Frauen... Fragen Sie nicht."

"Ich verstehe Sie total! Mir ist es auch angenehmer mit Männern oder allein zu arbeiten."

Das ist wahr. Meine ganze berufliche Laufbahn ist wegen der geldverdienenden (mal mehr mal weniger) Tradwifesache, die ich mir irgendwann mal vorgenommen hatte, dominiert von Frauenberufen. Tierheilpraktik, Tierpflege, Einzelhandel, Ernährungsberatung. Gut man kann natürlich auch Männer in diesen Berufen finden, gerade im Einzelhandel, aber der Durchschnitt ist weiblich. Und mir ist aufgefallen, je mehr Frauen in einem Betrieb zusammenkommen, desto schwieriger wird es. Auch wenn eine starke Alpha führt. Und das gibt's so bei Männern meiner Meinung nach nicht. Die sind geradliniger in ihrer Arbeitsweise und damit komm ich besser klar. Für die Zerstreuung sorge ja ich schließlich schon... Also ist nicht so, dass ich mich da mitausschließen würde, wenn ich über "arbeitende" Frauen schimpfe. Viele davon reißen sich wirklich tägliche ihre süßen Popos auf. Trotzdem arbeite ich lieber mit Männern.

Die Info findet die Leserin auch furchtbar. Zwei Frauen, eine doppelt so alt wie die andere, die nicht gut mit anderen Frauen in der Arbeitswelt auskommen. Und das müssen die auch noch bereden, obwohl die sich gar nicht kennen. An einem öffentlichen Ort. Schande. Die ältere hat sogar mit Flüchtlingskindern gearbeitet und wie sich herausgestellt hat, die jüngere auch schon. Ganz schlimm.

Glück für die Leseratte, dass die Alte irgendwann raus muss. Jetzt kann sie nochmal tief durchatmen. Ab jetzt ignoriere ich sie auch wirklich, weil ich keinen Spaß mehr dran habe, mir einen Spaß aus ihrer Genervtheit zu machen.

"Ich hoffe, die kann dir helfen."

"Das hoffe ich auch."


11.04 Uhr

Wir stehen vor dem Gebäude, in dem die Praxisräume sind. "Du hast kein Handy dabei. Wie finden wir uns?"

"Lauft einfach so in 'ner halben Stunde auf der Zeil rum. Ich finde euch."

"Luca ist auch nicht zu übersehen."

"Eben."

"Ich liebe dich."

"Ich liebe dich."

"Ich wünsch dir alles Gute."

"Danke."

"Ich liebe dich."

"Ich liebe dich."


Er öffnet die Tür uns schleift sich den Flur entlang. Ein Blick zurück und er ist weg. Der Moment, in dem die Zeit still steht. Ja, er geht "nur" zu einem Osteopathen. Aber wenn man das Jahr 2024 so erlebt hat, wie wir das überlebt haben, ist auch dieses nur schon ein Grund zum Bangen. Es ist so ein Gefühl aus Hoffnung und - es gibt kein Wort im Deutschen dafür und ich habe kein passendes in einer anderen Sprache parat.

Ich habe Angst. Angst, wie ich meinen halt immer noch 84kg schweren Freund gleich wieder nach Hause bekommen soll. Angst, wie die nächsten Tage werden. Angst, dass sie auch sagt, sie kann nichts tun. Und die größte Angst: Dass sie denkt, sie könne helfen und alles nur noch viel schlimmer macht. Den Eindruck habe ich zwar nicht, sonst hätte ich ihn da nicht hingehen lassen und die Gucci-Familie hätte ihn sonst auch nicht dorthin geschickt. Ist ja auch wichtig für Gucci, dass er laufen und mit ihr durch den Park toben kann. Hätten die kein Vertrauen darein, würden sie uns die Möglichkeit nicht bieten.


Ich zwinge mich, loszugehen und Luca unterstützt mich, in dem er auf Taubenjagd gehen will. Das hasse ich ja. Wir koexistieren hier in unserem Rudel. Auch mit Vögeln. Und auch Luca. Wir werden oft gefragt, was wir denn mit den Hunden machen, dass sie bei uns so entspannt sind. Die Antwort ist einfach. Nichts. Die Hunde sind Hunde und wir sind wir. Die Tauben sind Tauben und die Gänse Gänse. Es gibt gewisse Regeln, an die wir uns in unserer sozialen Gruppe jeder nach größter Mühe hält. Das klappt mal besser und mal schlechter und zugegeben, manchmal scheppert's halt einem von uns durch. Mal mir, mal einem Freund, mal einem von den Hunden. Wie Aqua neulich. Man steckt nicht drin. Eine Weisheit meiner Mama. Und wenn man das akzeptiert hat, läuft alles ganz von selbst. Außer das, was halt nicht läuft.

Und wenn ich Pech habe, ist das bald mein Freund. Bis Mai hat's noch so ausgesehen, als wär ich diejenige, die bald durch die Gegend rollern darf, inzwischen hat sich das Blatt gewendet, aber darüber freut sich jetzt wirklich keiner von uns. Ist wie Wirkung ohne Nebenwirkung. Ich stehe wieder auf und er bleibt liegen.


Luca zieht die Aufmerksamkeit der Frankfurter auf sich. Er wird von Frauen jedes Alters bewundert und ich sage eine Stunde lang immer wieder: "Ja, klar, wenn er auf dich zukommt und ihr euch gern begrüßen würdet, könnt ihr das natürlich machen." Steht mir ja nicht zu, zu entscheiden, ob sich zwei andere Wesen kennenlernen wollen. Meine Aufgabe ist es nur zu unterbinden, dass eine Seite eine Grenze übertritt. Das beschreibt übrigens auch ziemlich gut mein Leben. Kannst du auf alle möglichen Weisen sehen.


Ich mache ein paar Fotos von Frankfurt und füttere die Story von unserem Paaraccount, Wir haben ja immerhin 22 Follower und 9 Leute, die sehr zuverlässig unsere Storys durchklicken. Gut, dass wir die Idee vor einem Jahr unbedingt gleich umsetzen mussten, um dann keine Zeit mehr dafür zu haben. Aber konnte ja auch keine Wissen, was dieses Jahr alles passiert.


Ist ja nicht so, als hätten wir nicht mal eine Pause gebrauchen können. Ich mach das hier auf Frauenbarth öfter mal, so ein bisschen durchgehen, was passiert ist, einfach, weil das ja auch ständig irgendwo in meinem Hintergrundprogramm auf Dauerschleife läuft. Meilensteine der Bedrückung oder so. Starten wir 2019 mit meiner Selbsteinweisung in die geschlossene Suchtstation ins BKH Kempten, über die Scheidung, zum Arbeiten bis zum körperlichen Vollversagen in München, dem Zurückziehen ins Allgäu bis zur Pandemie und fallen in ein recht ruhiges 2020. Dafür legt 21 nach mit der SAU. Folgen mehrere Mikro-Herzinfarkte bei meinem Freund, der Tod seiner Omi, der Tod meines Heiligtums, das Zerwürfnis mit meinen Eltern, der Umzug mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Österreich ohne Plan B. Die Zeit auf dem toten Berg ist retrospektiv ganz witzig, war in der Situation aber oft sehr belastend. Sind wir schon in 23? Ja, denn jetzt geht's wieder mit den Öffis und ohne Plan B zurück nach Deutschland. Mit Sack und Pack nach Frankfurt, ohne die Adresse der Wohnung zu kennen, in die wir ziehen sollten. Oder Bilder gesehen zu haben. Oder zu wissen, ob diese Wohnung überhaupt existiert. Hat sie. Nur anders als gedacht und an einem Ort, der uns zuvor unbekannt war. Soweit so gut, damit hat das Schicksal uns einen Gefallen getan. Es fing gerade an zu laufen, da klingelte mein Handy und meine Mama war dran. "Alles gut?" Ist immer meine erste Frage, weil sie nicht anruft, ohne vorher zu schreiben, ob ich bereit für ein Gespräch bin. Meine Alarmglocken schnellten hoch und die Sirenen in meinem Kopf übertönten ihre nächsten Worte: "Nein. Opa ist tot." Danach war alles für mehrere Wochen in Watte gepackt. Ich hatte noch nicht angefangen, den Tod von meinem Pferd zu verarbeiten und war nicht bereit dafür, ins Allgäu zu fahren, um von meinem Opa Abschied zu nehmen, den ich nicht mal zu seinem Geburtstag angerufen habe. Der war zwei Wochen zuvor. Fünf Wochen vorher bin ich sogar an seinem Büro vorbeigefahren, aber ich hatte nicht viel Zeit, weil ich es noch am selben Tag zurück nach Frankfurt schaffen wollte. Ich ertrage das Allgäu einfach nicht mehr. Schade, denn das war mal meine Heimat. Der Ort, von dem ich mir vierzehn Jahre nicht vorstellen konnte, jemals wegzugehen. Umziehen aus Blaichach ja. Auf n Berg. Vielleicht Richtung Oberstdorf oder Rettenberg. Irgendwo da. Und dann hätte ich meine Ruhe gehabt. Mit meinen Tieren und meinem Laptop. Hätte schreiben können und meine Welt wäre heil und in Ordnung gewesen. Mein Leben wollte es anders und ich vermutlich auch, sonst hätte ich mich nicht davon abbringen lassen. Vielleicht ist es einfach nur ein kleiner Teil von mir, der das wollte und in dem Moment war mal wieder klar, dass es immer noch nicht darum geht, was ich wollte. Und dass es nicht darum ging, ob ich bereit war, sondern, dass man tun muss, was man tun muss. Basti hat mich zur Beerdigung begleitet und ich habe gelernt, dass man auch wenn man jemanden zehn Jahre lang von Grund auf finanziert und das weit über dem Standard, den man verdient hätte, weil man selbst leider nichts zu bieten hat außer Gift (nur sinnbildlich, mit echtem hätte sie ja ihr eigenes Geld machen können) trotzdem nicht zur Verpflichtung führt, auf der Beerdigung zu erscheinen. Auch nicht, wenn man davor und währenddessen rumerzählt, dass man ja 30 Jahre mit dem Mann zusammen war, während seine Familie trauert und die tatsächliche Frau und Mutter der Familie 12 Jahre zuvor verstorben ist. Kann man alles machen, wenn man eklig ist und man muss ja nur mit sich selbst leben. Die Beerdigung meines Opas war für mich der letzte Bruch mit der Gesellschaft und mit dem Allgäu. Ja, er hat polarisiert. Aber verdammt nochmal, er hatte ein gutes Herz und er hat trotz seiner oft verqueren Ansichten immer das Beste für alle tun wollen. Ja, dann hat er halt mal 'nen Hitlerspruch losgelassen, aber in seinen Mietwohnungen haben trotzdem alle Nationalitäten Obdach oder in seinem Büro Arbeit gefunden. Er war halt vom alten Schlag und es müssen sich auch nicht alle an diese peinliche PC-Sche*ße anpassen. Hat doch die AfD letztlich nur gefüttert (WICHITG: DAS HIER IST MEINE MEINUNG UND ICH HABE KEINE AHNUNG VON POLITIK). Und ja er war auffällig und ja er war drüber und ja, er konnte auch so ein richtiges *rschloch sein. Das wusste er auch. Aber soll ich euch was sagen? Auf seine verdrehte Weise war er ehrlich. Und vor allem war er authentisch. Und jeder hat immer was von ihm gewollt. Und auch bekommen. Wie viele Sonntage gab es, an denen er vom Mittagstisch aufgestanden ist, um einen Schaden bei der Kundschaft aufzunehmen oder was auch immer. Und dafür erschien mir die Beteiligung an seiner Beisetzung sehr gering. Das führt für mich zu dem Schluss: es ist egal, was du tust. Wenn du gehst, kräht kein Hahn danach und es wird sich auch keiner drum scheren, wie es deiner Familie geht. In all meinem Ärger und meiner Trauer hat mich eine Person an diesem Tag trotzdem ganz besonders berührt. Es war jemand, für den es sicherlich wirklich viel Überwindung gekostet haben muss, da zu sein, die Beisetzung allein durchzustehen, wo man sich früher mal so nah stand und am Grab trotzdem die Größe zu beweisen, ehrliche Anteilnahme zu zeigen. Danke! Egal, was zwischen uns gelaufen ist, das werde ich dir nie vergessen und ich bin froh, dass du da warst und für deine Freundschaft in diesem Moment.


Wurde mal kurz wieder ein bisschen ausschweifend hier und trotzdem bissl druntergestapelt, weil es sonst einfach zu lang und kompliziert werden würde, aber eins führt halt manchmal zum anderen. Und so rattern meine Gedanken umher, während die Leute Luca entweder lieben oder panisch vor ihm davon hüpfen. Beide Reaktionen haben ihren eigenen Charme und ich versuche, beide davon wahr und ernst zu nehmen.


Direkt neben mir fällt etwas hartes auf die Straße. Ich sehe hin und kurz drauf landet eine Krähe dort, wo ich gerade das Geräusch lokalisiert hab. Was auch immer sie zu knacken versucht, ist noch nicht offen, also platziert sie es neu, damit das nächste Auto drüber fahren kann.


Mir sind schon lang keine Krähen mehr begegnet. Die letzten zwei Jahre immer nur, wenn ein Umbruch ansteht. Meist war das ein Positiver. Na ja, je nachdem, was wir draus gemacht haben. Auf jeden Fall leiten sie ein neues Kapitel ein. Aber vielleicht ist auch das Priming. S oder so, mit dem Gedanken geht's mir besser und ich kann mich ein bisschen besser aufs Gassigehen konzentrieren. Frankfurt ist schön, aber anders, als ich es erwartet hatte. Viel toter und viel weniger Blingbling an den Leuten als ich es mir früher vorgestellt hab. Auch die Leichenberge am Hauptbahnhof sind eigentlich gar nicht wirklich da. Das sind wohl nur so Märchen, den man den Landmädchen erzählt, damit sie nicht auf dumme Ideen kommen.


Luca und ich trotten ein wenig durch einen Minipark und ich mache ein Foto von einer Statue. 11.21 Uhr. Könnten langsam den Rückweg antreten. Ich sehe ein schön gestaltetes Haus und mache auch davon ein Foto. Schade eigentlich, dass gerade alles überall eskaliert. Das Leben könnte doch schön sein, wenn die Wirtschaft liefe, kein Krieg wäre und kein größerer bevorstünde und wir die Körper von 30jährigen und nicht von 80Jährigen hätten.


Wieder ein lautes Klacken auf derselben Höhe wie zuvor. Die Krähe ist noch beschäftigt. Wir bleiben stehen und sehen ihr eine Weile zu. Mein Opa hatte eine Krähe als er ein kleiner Bub war. Sie war verletzt und er hat sie aufgepeppelt. Sie hat ihn folgend auf Schritt und Tritt begleitet. Auch in die Schule. Eines Tages war die Lehrerin der Meinung, sie müsse ihre Macht gegenüber dem Grundschüler demonstrieren, in dem sie seinen Vogel erschlägt. Eine Geschichte, die ich immer wieder von ihm gehört habe. Auch bei unserem letzten oder vorletzten Gespräch. Diese Grausamkeit hat er nie verwinden können und das kann ich verstehen. Er wurde selbst ein Mensch, der Mäuse einfach ohne zu Zögern auf den Tisch hauen konnte, um sie anschließend leblos einer kranken Eule hinzuwerfen und damit die Azubinen in der Tierklinik zu schockieren. Immerhin hat er's damit geschafft, in der Berufsschule in Augsburg ins Gespräch zu kommen. Eine Sache, die er nie erfahren wird. Wie viele andere. Diese Geschichte führt uns aber auch nur dazu, dass Geschichte sich wiederholt.


Die Krähe nimmt Notiz von uns und beendet ihre Futtermission. Sie kommt auf die Laterne, unter der wir stehen und schaut uns ein bisschen an. Vier weitere Krähen setzen sich auf den Baum gegenüber. Wir sind ein bisschen im Einklang bis es Zeit ist zu gehen. Ich gehe positiv gestimmter weiter. Ich habe seit Monaten keine Krähen mehr gesehen. Das letzte Mal kurz bevor wir entschieden haben, das Basti den Vertrag im Fitnessstudio auf keinen Fall verlängern kann, weil das einfach aus tausend Gründen untragbar war. Das war im Mai. Und ich bin ja zwischendurch auch mal in Parks unterwegs...


Luca und ich stehen um halb wieder vor de Praxis und schauen noch ein bisschen auf den Markt an der Konsti. Er wird wieder bewundert und gefürchtet und fühlt sich gut dabei. Ich bin zufrieden, dass er zufrieden ist und wir machen aus, dass wir die Tauben jetzt wirklich in Ruhe lassen müssen. Das klappt so mittelmäßig, aber ist auch okay, weil Frankfurt wirklich viele Tauben hat und die recht resolut sind. Da kann man schon mal nervös werden.


10.44 Uhr

Der Hund zieht zum Praxiseingang. "Ist er fertig, ja? Dann kommt er bestimmt gleich raus. Machen wir lieber hier sitz, dann blockieren wir nicht den Ausgang, okay?"

Deal. Kurz darauf verlässt Basti mit Schultern bis zu den Ohren hochgezogen und steif wie ein Brett das Gebäude. Ohweh. Aber er läuft. Und seine Ausstrahlung hat sich verändert. Im ersten Moment war ich schockiert von seinem Gangbild, im nächsten muss ich lachen. Sie scheint eine Blockade gelöst zu haben. Ich spüre wieder mehr "Mein Mann", wenn ich ihn ansehe. "Und, wie war es Bebi?" Ich bin aufgeregt. Luca ist aufgeregter. Er schlingt sich um Bastis Hüften und lässt ihn nicht mehr los. "Jaaa.", stößt er gepresst hervor. "Ich glaube, die hat mir vielleicht wirklich geholfen. Aber es ist noch zu früh für eine Einschätzung." Er fordert Lucas Leine an. "Sicher."

"Ja."

"Gut."

Je weiter er läuft, desto besser scheint es ihm zu gehen. Ich muss Pipi, deswegen springe ich schnell runter in die Konsti und er besorgt mit Luca Leckerlies für eben diesen. Weil er ein guter Junge ist und sich das verdient hat.

Kurz darauf treffen wir uns wieder. Der Hund war schon auf der Suche, weil ich zulange gebraucht hab. Nicht, weil es so kompliziert ist, auf Toilette zu gehen, sondern weil ich mich in der Kosti unten immer verlaufe.

"Wir müssen noch schnell wohin.", sagt Basti und wir steuern in die MyZeil. Ab geht's in den Elbenwald für die monatlichen Nerdgeschenke, die wir ja eigentlich schon online haben. Aber Tradition ist Tradition und wenn wir schon da sind und zu feiern haben, dass Basti immer noch laufen kann, muss das eben sein. Ich finde die perfekte Tasse für ihn, er die besten Socken für mich und die Verkäufer sind sich einig, dass wir Luca ruhig bis zum Ende des Arbeitstags dalassen dürften, weil er doch ein wunderbarer neuer Mitarbeiter wäre. Wäre er bestimmt, aber wir nehmen ihn lieber wieder mit und laufen bis nach Dornholzhausen. Da kommt gerade die U-Bahn und wir fahren den Rest nach Bad Homburg zurück.

"Wie geht's dir, Bebi?"

"Besser... glaub ich."

Ich hatte ja so ein bisschen Sorge vor dem Moment, wenn er sich das erste Mal hinsetzt. Aber noch scheint's zu gehen. "Ich glaube auch. Du siehst so aus. Und ich glaube, vielleicht... keine Ahnung. Ist noch zu früh."

Wir können uns gerade keine falschen starken Hoffnungen leisten. Kleine Lichtblicke braucht es, aber auf ein Wunder zu hoffen, wäre genauso töricht, wie keine Angst vor der Behandlung zu haben.

Wir fahren nach Hause und legen uns hin. Inzwischen ist kurz nach zwei. Basti ist noch schnell in der Metzgerei vorbeigegangen, um Luca eine Besonderheit zu holen, weil er ja ein guter Junge ist und nur das beste Fleischi verdient hat. "Du bist übrigens auch der einzige, für den ich Fleischi nochmal anfassen würde. Na ja, du und die anderen ausm Rudel.", erklärte er ihm, als er es ihm zubereitet hat. Fazit, der Hund ist glücklich und wir sind es für den Moment auch. Basti konnte ein Pizzabaguette essen, auf einmal. Das ist ein riesiger Fortschritt. "Mit ist nicht mehr schlecht, Bebi."

"Ich bin so froh."

"Nein, Bebi, du verstehst es nicht. Mir ist wirklich gar nicht mehr schlecht gerade."

Ich kuschle mich an ihn und bin einfach nur dankbar.

Wir schauen noch zwei Folgen Ultraman und dann mache ich mich auf den Weg zum Monster. Basti hat jetzt mindestens eine Woche Sportpause. Spazieren gehen ist okay, aber wir müssen es ja nicht gleich am ersten Tag übertreiben. Und Luca sieht auch nicht so aus, als hätte er Bock, gleich nochmal rauszugehen.

Also mach ich mich allein auf den Weg und freu mich, ein bisschen Zeit mit dem Kriegsgott allein zu verbringen. Wir haben uns zwar erst am Dienstag länger gesehen, aber ich bin so stolz auf ihn, im generellen und seit gestern erst recht. Er hat die Situation mit Luca so gut gemeistert. Ist heute auch das erste Mal seit meiner OP, dass ich wieder alleine mit ihm Gassigehe. Er ist zwar nur kniehoch, aber mit dem willst du dich nicht anlegen.


Auf dem Weg die Louise hoch, merke ich, dass noch ein bisschen zu viel von Lucas einladendem Flow an mir klebt. Der Psychotiker, der ab und zu durch die Straße steuert, findet mich da erste Mal besonders einladend und würde gerne mit mir reden. Komischer Vogel. Find ich eigentlich lustig. Aber nicht heute. Außerdem habe ich keine Zeit.

Ich hole mein Monsterchen und wir starten in den Park. Erstmal gehen wir eine Runde um den See, denn er hat eine Fährte aufgenommen und darf jetzt auch mal entscheiden, wo wir hingehen. Wir sehen eine einzelne Graugans und ich bitte ihn, weiterhin eine gute Nudel zu sein, und den Vogel in Ruhe zu lassen. Weil wir im Gespräch sind, sehe ich den Mann erstmal gar nicht bis er vor mir steht. Fast zwei Meter groß, etwa 25, komplett in grün gekleidet mit T-Shirt. Es ist November. Ich muss meinen Freund normal auch schlagen, dass er eine Jacke anzieht, aber heute hat er sich sogar mal freiwillig dafür entschieden. Auf jeden Fall auffällig. Er bleibt steht da und guckt mich an. Ich gucke zurück. Mein Schäfermix ist auf Spannung und zu allem bereit, aber das brauchts gar nicht. Gebe ich ihm mit einer kleinen Handbewegung zu verstehen und er beruhigt sich. Gute Nudel. Ich muss nur weiterhin die Gans im Auge behalten, die nun hinter dem komischen Vogel in Tarngrün herumstakst und grast. Nicht, dass die gute Nudel doch für einen Moment ihre Haltung vergisst.

"Sagen Sie mal..." Ich bin gespannt, was jetzt kommt. Ich sehe nach oben in ein bisschen verwirrtes Mondgesicht und weiß nicht so genau, warum ich mit einem unserer gefährlichstaussehendsten Hunde und meinem schwarzen Parker, der mich im Grunde einmal komplett verdeckt, offenbar heute so einladend wirke. "wissen Sie eigentlich, was heute mit den Enten los ist?"

Ich hab viel erwartet, aber das nicht. Vielleicht will er mich fragen, ob ich mit meinem Hund Enten jage? Was sich in einem Kurpark nun wirklich nicht gehören würde und generell weiß ich jetzt nicht, ob ich so den Jagdeindruck erwecken würde, aber okay. "Neeeee?", sage ich. "Warum?", will ich dann wissen. "Die Schreien. Die Enten. Vor ein paar Minuten. Für mehrere Minuten. Mit weit geöffneten Schnäbeln."

"Keine Ahnung, wir kommen gerade von der anderen Seite des Sees, aber wir hätten jetzt nichts verdächtiges bemerkt." Und ich bin sicher, dass Aris reagiert hätte, wenn irgendwas komisch gewesen wäre. "Ah okay. Ja, die waren wirklich ganz laut. Haben Sie die echt nicht gehört?"

"Ne, wirklich. Tut mir leid, aber da kann ich nicht helfen. Also so im Akutfall jetzt. Ich finde, aber dass sie sich den ganzen Sommer schon merkwürdig verhalten und es gab gegen Herbst auch einen kleinen Schwarm Küken ohne Eltern. Finde ich schon auffällig, aber mehr weiß ich leider auch nicht. Sorry."

"Ja... Komisch. Die Enten."

"Ja, komisch. Sicherlich."

"Und sie wissen wirklich nichts?"

Eine weitere Gans dappelt vom See aus auf uns zu und ich habe den perfekten Grund, zu sagen: "Okay, aber bevor wir jetzt Gänsegeschrei oder Braten haben, gehen mein Hund und ich lieber weiter. Schönen Tag noch und viel Erfolg mit der Entensache." Aris und ich gehen weiter. Ein paar Meter entfernt sehe ich mich nochmal um. Der lustige Typ läuft ganz andächtig dem See entgegen. Vielleicht grübelt er über das Schreien der Enten.


"Zu viele Gute-Nudel-Sterne. Wir wirken viel zu nett. Das muss sich wieder ändern.", schimpfe ich spaßhalber mit meinem kleinen Musterhund, der heute perfekt ist. Wir treffen einen freilaufenden Hund, den wir einfach passieren lassen und ignorieren sogar die Fersenbeißer, die ihm direkt ins Gesicht schnappen. Er soll sich seine Gute-Nudel-Sterne verdienen und stolz drauf sein. Ich bin's auch. Selbst wenn ich dafür jetzt in Kauf nehmen muss, dass mir irgendwelche fremden Leute fragen über Enten stellen.


Ich liefere das Monster zu Hause ab und lobe ihn vor der Prinzessin. Hat er sich wirklich verdient. Danach geht's wieder nach Hause und eigentlich habe ich richtig Lust, zu zocken. Ein bisschen Bammel davor, wie ich Basti gleich vorfinde, habe ich auch, aber als ich gegangen bin, hat er gut ausgesehen.


17.40 Uhr

"Hey Bebi!" "Hey Bebi!"

"Wie geht's dir?"

"Ich glaube wirklich besser."

"Ich glaube auch, ich kann deine Augenfarbe wieder erkennen! Das ist Wahnsinn! Aber ich will mich auch noch nicht zu früh freuen." (Seine Augen waren die letzten paar Monate so nebelgrau). Darauf einigen wir uns und er bespricht sich ein bisschen weiter mit den paar Gildenmitgliedern, die wir schon haben und ich mache mich ans Werk, den gestrigen Tag für Frauenbarth zu tippen. 19.00 Uhr bis 23.00 Uhr. "Gehen wir Gassi?"

"Jup."

Als wir zurück sind, tippe ich den heutigen Tag.


1.05 Uhr Der Ping wird schlecht und ich will den Leuten nicht den Dungeon versauen, also mache ich mein Laptop aus und mache den Abwasch. Ist eh schon wieder überfällig. Nebenbei habe ich heute noch irgendwann entdeckt, dass ein paar meiner Pflänzchen doch wieder kommen. Die Trauermücken geben langsam auf und die neu eingesetzten Pflanzen sind mit Nylon geschützt. Kann also nur noch besser werden.


1.43 Uhr

Ich schmeiße Luca aus dem Bad, weil er sich mal wieder selbst die Tür geöffnet hat und mal abcheckt, ob nicht doch noch irgendwo ein bisschen schmutziges Geschirr rumsteht. "Jaja, dass du dann gleich wieder kotzen kannst, gell." Das wird ihm wohl bleiben.


Ich schreibe den Beitrag fertig und Basti verabschiedet sich von der Gilde.


2.05 Uhr

"Wir legen uns jetzt hin und schlafen, oder?"

"Ja."



Hätte heut eigentlich gern gezockt. Oder Gildenmitglieder recrutriert. Aber hab mich irgendwie in Raum und Zeit verloren. Flow. Ein Geschenk.









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Falls du deine Gedanken lieber nicht öffentlich teilen möchtest oder eine Frage hast, die du lieber privat stellen möchtest, kannst du gerne das Feedback-Formular nutzen. Ich freue mich über jede Nachricht und behandle dein Feedback selbstverständlich vertraulich. Auch für Ideen oder Anregungen bin ich offen – dein Input ist immer willkommen!

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