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Echt. Chaotisch. Herzlich.

Schön, dass du hier bist! Hier teile ich ehrliche Einblicke aus meinem Leben als tierische Begleiterin, ehemalige Gastro-Tollpatschin und Einzelhändlerin. Es geht nicht um perfekte Karrieren, sondern um echte Geschichten, chaotische Erlebnisse und wie ich mit den Herausforderungen des Alltags umgehe – mal humorvoll, mal herzlich.

Für alle, die flexibles Arbeiten und den Mix aus Spaß und Chaos lieben, bist du hier genau richtig. Bleib dran, wenn du zwischen den kleinen Alltagskatastrophen etwas zum Schmunzeln oder Nachdenken fidest!

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Frauenbarth

8.00 Uhr

Der Wecker klingelt. Ich drücke auf Schlummern. Ich muss Mo heute eine dreiviertel Stunde später holen und kann noch ein bisschen liegen bleiben. Irgendwann wird Mini dann doch munter, gestern Abend ist es bei ihrer Familie spät geworden und ich hab gesagt, sie kann ruhig noch übernachten. Hatte ja vergessen, dass die Feiertagspauschale auf den Agentur-Preis, den ich am Telefon in meiner Schlaftrunkenheit erwähnt hatte, vergessen. Nicht so schlimm, würden sie



bei mir direkt buchen, wären sie von Haus aus für den Tag schon bei zehn Euro mehr, das steht ja auch alles so auf der Website und ich habe extra ein nettes Angebot für kommende Aufenthalte in das Online-Checkout-Formular integriert. Es gab sogar ein Bild von Mini dazu. Also müsste soweit alles klar sein und passen. Kulanz und Kundenservice ist mein oberster Anspruch an mich selbst - auch bei Neukunden.


Ich geh mit der kleinen Maus Gassi und hole dann Mo. Die Hunde freuen sich riesig übereinander und spielen bis sie müde sind und sich zusammenkuscheln. Nett. Wir wollen zusammen noch eine kurze Gassirunde machen, doch dann wird Mini auch schon abgeholt. Anscheinend ist meine tolle Mail, die mich in Summe bis Samstagmittag etwa 7 Stunden gekostet hat, auch gar nicht angekommen, was komisch ist, weil sie bei meinem Provider als geöffnet verzeichnet ist und ich die Mail-Adresse vor dem Absenden zwei mal kontrolliert habe... Ich schau nochmal auf meinem Handy nach, sehe auch, dass die Adresse richtig ist und sage: "Alles gut, ich schick es später einfach nochmal." Wir verabschieden uns und ich laufe Mo und Basti nach, die schon mal vor in den Park sind, weil Mo sich beim losgehen immer noch furchtbar aufregt und die ganze Straße zusammenbellt.


Als wir vom Gassi zurückkommen, sind erstmal ein paar Telefonate fällig und ich bin froh, dass ich Mo noch rechtzeitig fangen konnte, als er bei dem Versuch auf einen Blumenkasten zu springen abgestürzt ist. Wir haben uns beide auch nicht großartig wehgetan, sondern sind mit einem kleinen Schockmoment davon gekommen. Dann kümmere ich mich mal noch um die Mini-Geschichte, ich habe diesmal auch nicht die Mail nochmal geschickt, sondern den Link, der die Mail und dann auch das Formular öffnet und kriege die Meldung, dass die Mail am Samstag doch ankam, aber im Spam gelandet ist. Ja, das habe ich irgendwie auch so erwartet, aber gut zu wissen, dass der Spamordner automatisch eine Öffnung verzeichnet. Muss ich in Zukunft drauf aufpassen, sonst hab ich keinen Überblick mehr.


Als ich meine Mails der Tierbetreuung öffne, die ich aktuell nur auf dem Desktop habe, flattert mir schon die erste nicht so tolle, aber dafür sehr ausführliche und höfliche Nachricht vom Magistrat entgegen. Das Objekt steht leider nicht mehr zur Verfügung, weil es gerade schon anders beplant wurde. Schade, aber kann man nicht ändern und ich freue mich ehrlich, dass ich so eine schnelle Antwort mit viel Glück bei der weiteren Suche ect. bekommen habe. Das bin ich sonst von Ämtern ja nicht so gewohnt. Also irgendwie hat es ja doch was Schönes und zumindest bin ich jetzt wieder gedanklich frei und nicht mehr an dieses Haus gebunden. Bietet uns viel mehr Freiheiten im Businessplan und den allgemeinen Strategien. Das wird ganz schön happig, bis Ende des Jahres muss alles stehen, sonst können wir Anfang 2027 nicht starten und das wäre irgendwie schade, weil ich in 28 ins nächste Projekt gehen will, was auch eher den Familienaspekt beinhalten wird.


Meine Mail und das Formular haben nicht so guten Anklang gefunden und ich bin etwas enttäuscht, es aber auf der anderen Seite auch gewohnt, dass ich die Leute mit meinem "etwas zu viel" überfordere... Wobei ich da mal für meine Verhältnisse echt im Rahmen geblieben bin... Ich ärgere mich auch ein bisschen über die Undankbarkeit, aber auch das kenne ich mein Leben lang und es ist ja außerdem auch das Problem der anderen Leute, wenn sie nicht zu schätzen wissen, was man für sie tut, um ihr leben zu erleichtern und nicht tun müsste (weil man sie vielleicht überhaupt noch gar nie zu vor gesehen hat).


Basti hat heute endlich seinen MRT-Termin und macht sich nach dem Gassi reisefertig. "Nicht dein ernst?", ruft er. "Was?"

"Hast du schon mal aus dem Fenster geschaut?"

"Ne, nur gehört, das es regnet... Oh scheiße! Tut mir leid, Bebi. Jetzt war's eigentlich so gut wie den ganzen Monat trocken und dein einziger Termin ist an einem Regentag..."

"Ja, haben wir einen Schirm?"

"Irgendwo."

Ich suche und finde den rosa Regenschirm mit den Pandas drauf. Er verzieht ein bisschen das Gesicht, aber weiß auch, dass es aussichtslos ist, auf zwei Minuten jetzt einen anderen Schirm zu finden und fügt sich seinem Schicksal. "Wird dir ausgezeichnet stehen!", necke ich ihn und schicke ihn los. "Ich liebe dich, Bebi."

"Ich liebe dich! Pass auf dich auf und schreib mir zwischendurch!"

"Mach ich."


13.49 Uhr

Ich hab mich gerade an den PC gesetzt um meine Frauenbarth-Beiträge von der letzten Woche zu schreiben, da klingelt mein Handy. "Was ist los, Bebi?"

"Kannst du bitte in der Praxis anrufen? Die S-Bahn fällt aus."

"Es dauert ewig bis du wieder einen Termin kriegst, kannst du nicht mit der nächsten fahren?"

"Komme ich eine halbe Stunde zu spät und ich glaub nicht, dass die fährt. Stellwerkstörung und ich sehe die Arbeiter auf den Gleisen."

"Oh. Ja, scheiße." Im Hintergrund läuft wieder die Durchsage, dass die S5 ausfällt. "Bus?"

"Ich schau, aber ich glaub nicht, dass das was wird."

"U-Bahn ist keine Option, du brauchst eineinhalb Stunden wenn du jetzt losgehst. Ich ruf an und schau, was ich machen kann, beziehungsweise hoffe, dass ich überhaupt jemanden erreiche. Das hat ja letztes Mal als es dir so schlecht ging nicht funktioniert. Habe niemanden erreicht und musste per Mail absagen. Hab langsam Sorge, dass die uns keine Termine mehr geben, wenn es so weiter geht."

"Ja, keine Ahnung, aber was soll ich machen?" Ich kann seine Verzweiflung hören und ein Taxi nach Frankfurt zur Mittagszeit ist in meiner Businessrestartphase und mit seinem Krankenstatus bis Ende des Jahres einfach nicht drin.

"Alles gut, Bebi. Ich liebe dich. Ich leg auf und gleich wieder zurück."

Ich erreiche glücklicherweise einen netten Mitarbeiter, der Verständnis hat und mir den Termin auf Samstag und eine andere Praxis verschiebt. Ich bin unglaublich dankbar und sage Basti Bescheid. Der ist schon fast wieder zuhause und fällt mir erstmal in die Arme. "Als ich dachte, ich muss schon wieder vier bis sechs Wochen warten, hätte ich echt beinahe zu weinen angefangen. Danke, dass du das geklärt hast."

"Ja, wir hatten einfach Glück. Und es wird Zeit, dass mein Führerschein mal ankommt, dann mieten wir uns für Arzttage ein Auto und machen einen Ausflug mit den Hunden, gehen einkaufen, Häuser anschauen und so weiter."

"Ja, wenn sie es schaffen, den dann an die richtige Adresse zu schicken."


Das ist ja so 'ne Sache mit mir und meinem Führerschein und das alles wegen Bernds kleinem Ego. Und einer nachfolgenden ärgerlichen Verkettung unglücklicher Umstände von "Wir sind nicht zuständig, weil sie nicht mehr in unserem Landkreis wohnen." über "Wir sind nicht zuständig, weil wir nicht die ausstellende und entziehende Behörde waren." und "Wir haben leider die Fallakte verloren." zu "Wir haben die Akte wieder und leiten das vom einem Amt zum nächsten weiter.". Diese Prozess dauerte so ca. 14 Monate, aber ich bin ja auch nicht drangeblieben, weil ich zwischen durch nur schreiend vor Schmerzen im Bett lag. Soweit so gut.

Zwei Wochen später hab ich dann mal nachgefragt, ob jetzt Bad Homburg meine Unterlagen endlich hat - aber leider nicht. "Oh, sorry, leider haben wir die Akte an die falsche Adresse geschickt. Wir klären das." Das war vor einer Woche. Mal sehen, aber ich muss eh meinen erste Hilfekurs auffrischen und mal wieder einen Sehtest machen - nehme ich mir ja auch schon seit sechs Jahren vor. Wie eine neue Brille kaufen. Damals gab es ein tolles Angebot im PEP in Neu Perlach. Immer, wenn ich ein bisschen Zeit hatte, stand ich am Schaufenster und hab mir überlegt, welche drei Brillen ich mir für 222€ anschaffe. Leider war dann die Miete für mein WG-Zimmer recht hoch, die allgemeinen Lebenskosten teuer, meine Firma nicht so genau mit der Rückzahlung der Auslagen und faktisch habe ich jetzt immer noch meine eine Brille von 2015, weil ich die andere leider mal im Fitnessstudio in Sonthofen verloren habe. Aber ich trage sie eh selten, weil ich nicht dran gewöhnt bin und sie vergesse... und verliere. Und mir keine neue leisten konnte und jetzt der Fokus erstmal auf dem Geschäft liegt. Ging bisher so, geht auch noch ein paar weitere Monate so und wir leben ja auch schließlich schon lange nicht mehr in München und ich weiß nicht mal mehr, ob es den Brillenladen überhaupt noch gibt. Krass, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man so drüber nachdenkt. Bald können mein Freund und ich unser sechsjähriges Zusammensein feiern. Krass, was alles passiert ist und schon gewaltig, was sich alles für uns und in uns verändert hat. Und unbeschreiblich wertvoll, dass wir uns jeden Tag, den wir uns kennen, ein bisschen mehr lieben. Wenn du die Person deines Lebens getroffen hast, wird es nicht langweilig. Wir entwickeln uns, mal gemeinsam, mal einer schneller, mal einer langsamer und das ist okay. Wir nehmen gegenseitig Rücksicht aufeinander und wissen um unsere inneren Kämpfe, sprechen ein Machtwort, wenn der andere Mal eins braucht, weil der Holzweg nirgends hinführt und lassen uns ansonsten die Freiheit uns unabhängig voneinander in die gemeinsame Richtung zu entwickeln, weil wir beide noch keinen konkreten Plan von allem, aber eine geeinte Ethik haben.


Ich hab mich in den letzten Wochen viel geärgert. Mal über Kunden, mal über den Haushalt, oft über die Wohnung und die Vermieter, aber wenn ich mal wirklich auf mich höre, bin ich eigentlich ziemlich glücklich und erfüllt. Ich schimpfe über das Oberflächliche und habe darüber vergessen, wie es war, als es mir wirklich schlecht ging.


Der Regen hatte sich schon wieder verzogen, als Basti auf dem Rückweg war und er berichtet mir von seiner rosa Panda-Schirm-Geschichte. "Weißt, keine gute Tat bleibt unbestraft. Ich kam mir heute mal wieder so verarscht von allem vor. Erst der Regen und dann geh ich vor und es schüttet so richtig und da ist ein Mann ohne Schirm und ich bin halt hin und dann sind wir gemeinsam zum Bahnhof und er war nicht ganz durchnässt. Und ich freu mich und hab gute Laune und bin froh, dass mir endlich mal geholfen wird und dann das. Ich war so fertig. Echt."

"Das versteh ich, Bebi! Ich kenn die Momente so gut." Ja, ich hab ja auch schon oft genug in den Öffis oder an Bahnhöfen oder Bushaltestellen geheult - manchmal aus Schmerz, manchmal aus Wut, selten aus Trauer. Je nachdem, was ansteht halt, aber Trauer empfinde ich in der Regel lieber zuhause.

"Weißt, was mich da schockiert hat?"

"Was?"

"Der Mann hatte erst voll Angst vor mir."

"Warum, weil er dachte, du steckst ihn mit deinem rosa Panda-Schirm mit Gayness an?" Mein Papa hatte da früher so Anwandlungen wenn er Homosexuellen begegnet ist: "Du, kann das sein, dass...?", hat er zu solchen Anlässen gefragt und ich hab ihm immer geantwortet: "Ja, aber keine Sorge, das springt nicht über." Man muss hierzu sagen, dass mein Papa ein generell Weltanschauungsoffener Mensch ist, der mit der Orientierung der Leute kein Problem hat, eher mit dem Kontakt zu Leuten im Allgemeinen. Da hab ich sehr viel von ihm, aber die soziale und extravierte Genetik meiner Mama schlägt halt genauso mit durch und deswegen befinde ich mich im ständigen Zweispalt zwischen: "Lass uns unter Menschen gehen und Kaffee trinken, durch Parks spazieren und Feiern gehen." und "Okay, ich liebe es, dass wir keine Freunde, sondern nur Bekannte, Kunden und Geschäftsparter habe und jedweiger anderer Sozialkontakt erscheint mir gerade sehr zuwider."


"Ne, ich glaub eher, weil er schwarz war."

"Ja, und?"

"Ja, ich glaube, er hatte Angst, dass ich ihm was tun will. Die Leute denken doch öfter mal, ich wäre xy. Entweder der Superdeutsche oder der Kanacke. Kenne ja beide Seiten. Aber das sehe ich als Zeichen, dass auch der Rassismus auf der Straße zunimmt. Ich bin ja freundlich rüber und als er gemerkt hat, dass ich nur den Schirm mit ihm teilen will, hat er ganz dankbar gelächelt und wir sind friedlich zusammen vorgelaufen."

"Das ist schön. Und das andere bedenklich. Dazu zeig ich dir mal was."

Habe einiges Verstörendes auf Social Media gefunden, in alle möglichen wilden Richtungen und wir lassen uns kurz schockieren.


Danach ist es auch mal Zeit für mich zu arbeiten, aber zum Schreiben habe ich keine Lust und auf Produkte auch nicht. Außerdem muss ich mal das Marketing angehen und das mache ich jetzt auch.


19.45 Uhr

Ich bringe Mo nach Hause und gehe zurück zu meiner Arbeit.


22.00 Uhr

Basti schaltet den PC aus, kümmert sich um die Wäsche, ich mache meine Arbeit fertig, wir legen uns rüber und reden bis in die frühen Morgenstunden.



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