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Echt. Chaotisch. Herzlich.

Schön, dass du hier bist! Hier teile ich ehrliche Einblicke aus meinem Leben als tierische Begleiterin, ehemalige Gastro-Tollpatschin und Einzelhändlerin. Es geht nicht um perfekte Karrieren, sondern um echte Geschichten, chaotische Erlebnisse und wie ich mit den Herausforderungen des Alltags umgehe – mal humorvoll, mal herzlich.

Für alle, die flexibles Arbeiten und den Mix aus Spaß und Chaos lieben, bist du hier genau richtig. Bleib dran, wenn du zwischen den kleinen Alltagskatastrophen etwas zum Schmunzeln oder Nachdenken fidest!

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Freitag, der 13.

7.00 Uhr

Der Wecker klingelt. Dreieinhalb oder höchstens vier Stunden Schlaf und der war nicht so besonders. Fange wieder an zu Träumen und das ist zwar auf der einen Seite positiv, schickt mich auf der anderen aber auch auf ganz absurde Vergangenheitsreisen mit Psychoelementen, die irgendwie kraftraubender sind, als der Schlaf an Energie nachliefern kann. Aber das kenne ich ja. Außerdem schlafe ich nicht tief, wenn ich weiß, dass ich in der Früh auf jeden Fall raus muss und heut geht's nicht anders. Noch ist alles ruhig, also kann ich nochmal wegdösen.


7.47 Uhr

Ich schaue auf mein Handy. Okay, in einer Stunde muss sie im Krankenhaus sein, wann wir da sein können... "Bin in ner halben Stunde da.", schreibe ich und stehe auf, werfe mir meine Gassikleidung über und gehe los. Googlemaps will mir immer weiß machen, ich würde eine dreiviertel Stunde laufen, aber ich schaffe es vom Bett bis zu Haustür in 25 Minuten und habe nebenbei noch Zeit, meiner Mama Fotos von der Morgenstimmung am See zu schicken.


Ich nehme Gucci mit und wir laufen den Weg gemeinsam zurück. "Wird schon alles gut.", sage ich der kleinen Maus, die eigentlich gar nicht von zuhause wegwollte, obwohl sie gerne Ausflüge mit mir macht und vor allem weiß, wo ich bin, ist Basti nicht weit und der ist ja ihre ganz große (außerfamiliäre) Liebe. Ist lustigerweise ganz oft so, ich lerne die Hunde kennen, wir verstehen uns super und dann treffen sie ihn und ich bin abgeschrieben. Das Leid teile ich mit den Besitzern, aber die meisten nehmen es cool und freuen sich einfach drüber, dass ihre Hunde einen guten Kumpel dazu gewonnen haben, beim ein oder anderen sieht man aber das Herz trotzdem ein bisschen bluten...


Zuhause angekommen schlüpft Gucci dann auch gleich zu ihm unter die Decke und schläft an seine Brust gekuschelt ein. "War 'ne anstrengende Nacht, was Maus?", fragt er und streichelt ihr Köpfchen. "Wann kommt Buddy?"

"Gegen vier."

"Okay. Gehen wir jetzt noch mit Gucci Gassi und dann trainieren?"

"Ich hab sie oben geholt, also war sie schon Gassi. Ich war eine Stunde weg, Bebi."

"Oh... sorry, ich habe wohl noch geschlafen."

"Alles gut, das hab ich ja gesehen."

Ich hab ihn nur kurz informiert, dass ich den Hund holen gehe, aber halt nicht wo und dann ist er wieder eingeschlafen. Wirklich kein Grund sich zu entschuldigen, aber es ist halt süß.


Wir gehen duschen und stellen dann fest, dass wir uns beide nicht gut genug fühlen, um trainieren zu gehen. "Gehen wir einfach eine große Runde mit den Hunden später und trainieren am Wochenende.", schlägt Basti vor. "Ja, ist sinnvoller."


Wir holen uns Frühstück bei Rewe, wichtig sind mir vor allem gerade die TK-Beeren. Hilft gut gegen das Unwohlsein und ich habe das Gefühl, dass sich mein Gewebe endlich mal wieder füllt. Ganz angenehm, deswegen versuchen wir das jetzt beizubehalten. Unsere Möglichkeiten sind halt nach wie vor begrenzt und inzwischen zahlen wir schon ein dreiviertel Jahr für eine Küche, die von unseren Vermietern noch nicht mal bestellt wurde. Mit den Kranken kann man's ja machen, die können sich nicht gut wehren und wenn sie sich nicht richtig füttern können, bleiben sie ja auch weiterhin krank und offenbar bringen sie ja trotzdem das Geld für die überzogene Miete auf, also warum sollten die Vermieter auch was ändern? Wir sind aktuell kleine Tischlein-Deck-Dichs, obwohl sie nicht drauf angewiesen sein müssten. Egal. Fickt uns nur alle, wir finden trotzdem immer wieder Lösungen.


Wir frühstücken und räumen dann weiter auf. Der Wäscheberg wird wieder kleiner. Die letzten zwei Wochen konnte ich nicht so viel Waschen wie ich es gerne wollte und wenn man nur eine Campingwaschmaschine hat, ist das alles auch aufwändiger, aber wir sind mit dem Teil voll zufrieden. Und auf jeden Fall besser als in einem Eimer zu waschen. Das muss ich ja schon mit meinem Geschirr machen. Und Licht im Bad gibt's auch nicht, weil die Elektrik gar nicht vertrauenswürdig ist. Also geht das halt irgendwie mit Handytaschenlampe. Auf den Elektriker warten wir übrigens auch seit März (ja, mir ist klar, dass es den nicht gibt, aber was soll ich denn machen? Irgendwo müssen wir ja wohnen und umziehen ist grad einfach nicht. Weder finanziell, noch körperlich).


Ich mach nebenbei zwei Timewalks mit meiner Jägerin in World of Warcraft.


15.45 Uhr

"Buddy ist gleich am Rathaus."

Wir gehen los, treffen unterwegs noch jemand ausm Studio und quatschen kurz, während wir die Straße runtergehen. Zehn Sekunden, nachdem wir uns verabschiedet haben, fährt Buddy auch schon mit dem männlichen Teil seiner Family vor und freut sich wie immer auf seinen Ausflug. Wenn's einen Wochenendtrip gibt, darf Buddy auch einen machen. So funktioniert Familie. Und bei aller Negativität, die gerade so in unseren Köpfen herrscht, sind unsere Buddys im allgemeinen besonders wichtig. Wir haben über die Hunde nämlich auch ganz tolle Menschen kennengelernt, die uns die Hoffnung an die Gesellschaft zurückgeben und uns Beispiele liefern, dass Familie funktionieren kann.


Ich gehe mit Buddy schonmal in den Park, während Basti seine Sachen zu uns trägt und Gucci abholt. Als wir uns treffen, ist Gucci überschwänglich und ganz glücklich, dass sie ihren Freund wieder trifft. Das ist genau das, was sie jetzt braucht. Ein bissl Ablenkung, weil's immer blöd ist, wenn es jemandem nicht gut geht, den man lieb hat. Und ja, das merken auch die Hunde und ja auch auf Entfernung.


Zurück zu Hause will Gucci nochmal schlafen und legt sich auf die Rudelmatratze, aber Buddy hat seinen Ausflugtag und sucht erstmal nach Spielzeugen. Er findet einen Ball und wir spielen bis er auch ein Nickerchen machen möchte.


"Bissl PvP?"

"Ja gern, bin eh auf meinem DK. Lad mich ein.", sage ich.


Wir nehmen gerade die Einladung für ein Spieler gegen Spieler Abenteuer an, da ruft die Guccimama an. "Ich fahr jetzt aus dem Krankenhaus los, bin so in zehn Minuten da."


"Okay, jetzt müssen wir schnell gewinnen, dann muss ich nicht offline gehen."

Wir verlieren schnell, aber dafür muss ich auch nicht desertieren.


"Kommst du mit runter?"

"Klar!"

Wir schulden den Guccileuten ganz viel. Ohne sie würde ich immer noch meinem Häufchen Elend im Schlafzimmer irgendwie mit Mühe und Not Hafershakes einflößen, damit überhaupt was in den Magen kommt.


"Wie geht's dir, Basti."

"Viel besser."

Beide strahlen und sie nimmt ihn in den Arm. "Ja, das ist die langjährigste Freundin meiner Tochter."

"Sie ist wunderbar. Jetzt kann er endlich wieder anfangen, am Leben teilzuhaben.", bestätige ich. Es geht um die Osteopathin, die Basti sehr helfen konnte, nachdem die Schulmediziner mit ihrem Latein und ihren Medis am Ende waren.

"Ich kann sogar wieder trainieren, aber was viel wichtiger ist: ich kann wieder essen. Und was noch wichtiger ist: ich kann wieder atmen."


Wir tauschen uns kurz aus und sind froh, dass alle soweit stabil sind. Gucci wird übers Wochenende wieder zu uns kommen, aber heute Abend geht sie mit nach Hause. Weil wir eh schon fast da sind, schauen wir noch bei Rewe vorbei und außerdem arbeitet ja unsere Glitzerfee, also eh ein Grund für einen Besuch dort (als ob wir den brauchen würden - ist nämlich einer der wenigen Läden, die wirklich noch schön aufgebaut und sauber sind).


"Montag hätte ich Zeit."

"Joa, wir glaub auch. Aber wir müssen einen Mops und einen Schäferhund mitbringen."

Wir haben ja auch vor, irgendwann mal Weihnachtskarten zu schreiben. Die wollten wir eigentlich gestern kaufen und Geschenke, aber irgendwas kommt ja immer dazwischen. Gestern war's mal wieder der Körper. Zur Abwechslung nicht meiner, wir spielen eher Pingpong, aber letzten Endes kommt dadurch trotzdem keiner von uns beiden zu was. Derjenige, den es grad weniger beutelt, versorgt den anderen.


"Der Mixer ist jetzt übrigens doch kaputt.", informiere ich Basti. "Aber heut früh haben wir es doch wieder hinbekommen."

"Jaaaa, aber... dann hab ich aus Versehen das Dingsi da abgerissen. Du weißt schon, den Hebel halt, wo das Zeug rausläuft."

"Ahja."

"Ja, aber ich hab den Rest draufgeschraubt, man kann ihn also noch benutzen."

"Na dann ist doch alles gut."


Wir loggen noch mal in WoW ein und Basti möchte ein paar Dungeons gehen.


"Okay, machen wir PvP, das bringt ja nichts. Die haben mir meinen Key jetzt zwei mal bei der ersten Gruppe debleeded, das ist doch bescheuert. Wie kommen die überhaupt auf diese Rio, wenn sie offenbar diese Dungeons noch nicht mal auf Heroic schaffen würden. Keine Kicks, kein Schaden, die Tanks halten keine Aggro. Und auf der andren Seite ist nichts los. Du wartest ja ewig bis du überhaupt mal eine Gruppe findest."


Wir melden an und Bastis Bildschirm besteht nur noch aus pixeln. "Mir reichts. Ich hab keine Lust mehr. Das scheiß Teil kommt zurück. Drei Tage alt und schon sowas."

"Der Monitor oder der PC?"

"Der PC. Der hat ja davor schon angefangen, abzukacken. Vor zehn Minuten etwa. Schau, deswegen freue ich mich einfach über nichts mehr."

Ich kann ihn verstehen. Er schaltet aus und wir gehen nochmal Gassi. Dann legen wir uns ins Schlafzimmer und wollen noch bissl Cyberpunk zocken. Ich bin noch damit beschäftigt, zu fahren und ins Wasser zu fallen, Leitern zu suchen und dann passiert dasselbe wieder von vorn. Als wäre ich immer noch sechs Jahre alt und würd Alleycat spielen.


"Ist cool, wie eine interaktive Serie. Und du fährst langsam auch schon besser."

"Ich mag's auch. Total gut umgesetzt und echt durchdacht und die Charaktere haben teilweise echt gute Ansichten."


"Hier, fahr du hin, dann töte ich dafür die Gegner."

"Faire Aufteilung."


Ich nehme den Controller in die Hand und nichts. "Geht nicht." "Klar. Fahr halt einfach."

"Nein. Geht nicht. Der reagiert nicht."

"Aber der leuchtet und der Empfänger auch."

"Probier's doch selber."


Der Controller geht nicht mehr. Egal was wir versuchen, entweder wird er nicht mehr erkannt oder es kommt einfach gar keine Meldung.

"Das kann doch nicht wahr sein.", stöhnt Basti. "Kann denn nicht mal irgendwas klappen?"

"Ich weiß auch nicht, Bebi.", sage ich, weil ich's ja wirklich nicht weiß.


"Egal, gehen wir nochmal Pipi mit Buddy."


"Hm, vielleicht ist alles so doof gelaufen, weil Freitag, der 13. war. Jetzt kann ich's ja sagen, ist ja schon vorbei."

Ich ziehe mein Handy aus der Manteltasche. "Oh, doch nicht. Noch elf Minuten."

"Als ob der Tag was dran ändern würde."

Ja, er hat natürlich recht. Das ist gerade mehr so unsere Lebensphase, aber wie mir mitbekommen, geht es zumindest mit der Technik nicht nur uns so.








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