top of page

Echt. Chaotisch. Herzlich.

Schön, dass du hier bist! Hier teile ich ehrliche Einblicke aus meinem Leben als tierische Begleiterin, ehemalige Gastro-Tollpatschin und Einzelhändlerin. Es geht nicht um perfekte Karrieren, sondern um echte Geschichten, chaotische Erlebnisse und wie ich mit den Herausforderungen des Alltags umgehe – mal humorvoll, mal herzlich.

Für alle, die flexibles Arbeiten und den Mix aus Spaß und Chaos lieben, bist du hier genau richtig. Bleib dran, wenn du zwischen den kleinen Alltagskatastrophen etwas zum Schmunzeln oder Nachdenken fidest!

Ähnliche Produkte

Praktikantenmodel

9.00 Uhr

Der Wecker klingelt. Ich drücke auf Schlummern.


9.05 Uhr

Der Wecker klingelt, ich stehe auf und gehe mit Helene Gassi. Als wir zurückkommen, ist Basti so halb fit und wir verfrachten ihn unter die Dusche.


Wir machen uns Frühstück, mal wieder ein richtiges. Mit belegten Semmeln, Kartoffelsalat und allem drum und dran. Fühlt sich gut an.


Ich schreib ein paar Mails, weil's noch immer ein paar Dinge gibt, bei denen ich auf Klärung warte. Wie zum Beispiel die Reha-Sache oder die Küchen-Geschichte, wobei letzteres schon lang aufgegeben ist und ich ja inzwischen auch was die Reha angeht lieber schon mal eigene Pläne mache, bevor ich in einem Jahr genau dasselbe schreibe.

"Okay, du hattest übrigens recht.", gebe ich zu, weil irgendwas funktioniert hat, nachdem ich es so gemacht hab, wie mein Freund es gesagt hat. Ist ja immer schwierig, sowas zuzugeben (für mich. Weiß ja nicht, wie es anderen Menschen damit so geht).


13.00 Uhr

Wir machen uns fertig für eine große Waldgassirunde und gehen los. Helene freut sich, dass Basti dabei ist. "Ich bin froh, dass wir hier sind, Bebi."

"Ich auch." War einfach die beste Entscheidung. Wir gehen etwa acht Kilometer, Helene gibt ein gutes Tempo vor und trotz unserer inzwischen guten Gewöhnung und unseres eigentlich schon straffen Tempos bringt sie uns ganz schön außer Puste.


15.15 Uhr

Wir sind wieder zuhause und legen uns erstmal kurz hin. Danach loggen wir uns in WoW ein und schalten die Welt für einen Moment aus. Passiert auch gerade soviel... Da sollte man vielleicht auch nicht die ganze Zeit drüber nachdenken.

"Ach, übrigens hattest du auch recht, dass es dumm ist, seinen Ruhestein außerhalb von Dornogal zu setzen. Ich ärgere mich ehrlich jedes Mal, wenn ich mit meinem Dämonenjäger in Azj Kahet lande und eigentlich nur kurz mal zum Lederer wollte. Und bei meinem Priester, na ja... Is mir egal, weisch ja. Aber auf jeden Fall, du hattest recht."

"Ja, hab ich öfter."


Basti hat gestern Abend mit seinem Tank den ersten 12er Run geschafft - und das sogar ++. Das war ein total toller Moment. Endlich mal ein Erfolgserlebnis. Man kann sich das wohl nicht vorstellt, aber wenn alles um einen herum zerbricht und der Körper nicht mehr so funktioniert wie gewohnt, dann kann so ein Sieg für einen kleinen Moment die Welt bedeuten und ich bin überglücklich, dass er auch diese mit mir teilt.


17.30 Uhr

"Hey, vergiss nicht, du solltest den Sonthofner noch kurz anrufen. Er hat dir seine Nummer geschickt und dass er Hilfe braucht."

"Mhm."

"Wir wissen ja nicht sicher, was er will."

"Mhm."

"Ja. Ich weiß, wir sind abgefuckt, aber vielleicht... und außerdem sollten wir uns deswegen nicht selbst verlieren."

"Ja, du hast recht."

Wir gehen kurz Gassi und dann ruft er an. "Hey..."

"Hey, wie geht's", höre ich am anderen Ende. "Ja, geht so. Dir."

"Scheiße. Brauche Hilfe. Wollte fragen, ob du mir vielleicht Geld geben kannst. Gar nicht sooo viel..."

Ich suche nach den Post-Its und einem farbigen Stift, schreibe in roten Buchstaben: "ENTSCHULDIGUNG, DU HATTEST RECHT! <3" drauf und lege Basti meine Nachricht vor. "Ne, sorry. Also da kann ich dir nicht helfen, wir müssen selbst schauen, wie wir durch den Monat kommen. Ich hab jetzt lange selbst nicht mal Krankengeld bekommen und wir wussten zwischendrin nicht, wie wir die Miete zahlen sollen.

...

Ja, das ist natürlich blöd. Ein Job am besten mit Personalzimmer?"

Mir kommt eine großartige Idee. Wohin schickt man jemanden, der prinzipiell das Herz am rechten Fleck hat, aber ein bisschen schwierig ist, ein gewaltiges Suchtproblem hat, aktuell obdach- und arbeitslos ist und der einfach nur einen Platz braucht, an dem er ein bisschen was tun sollte, aber nicht zu viel tun muss - weil sie ja froh sein müssen mit dem, was sie kriegen können. Klar, aufn toten Berg. Ich bin schon auf der Website, damit ich den Bewerbungstext tippen kann, da sehe ich bei "offenen Stellen" mich selbst vom Bildschirm grinsen. Es ist mein verhasstes Muschelbild. Das ist das Bild, das am deutlichsten das verhöhnt, was ich bin und darstellt, wie sehr wir von Anfang an verarscht wurden. Es geht nicht drum, dass man in der Gastro halt auch Fleisch serviert, es geht darum, dass wir übers Konzept belogen wurden... Egal. Was soll mein Gesicht dann dort auf der Website? Wir sind nicht grad im Guten gegangen, vielleicht bin ich deswegen ja das Model für die Stelle "Praktikantin m/w/d". Habe eine eigene Interpretation von diesem Bild, die findest du auf TikTok oder Instagram.


Basti legt auf und ich zeige ihm erbost das hässliche Foto mit meinem Jokerlächeln. Immerhin sind's Muscheln und keine Tentakel. "Na, wenn sie so alte Praktikanten anlocken wollen, okay.", sagt Basti trocken und nimmt mich in den Arm.


Ich rege mich noch ein bisschen auf, schmiede dann einen tollen Plan, für den Fall, dass der Arbeitssuchende vom Telefon aufm toten Berg arbeiten würde und verwerfe sie wieder, weil damit niemandem geholfen ist und mir auch nicht. Außerdem, wenn sie es so nötig haben, dass sie mein Gesicht da weiter verwenden müssen, bitte. Ist ja auch nicht erst zwei Jahre her. Dass ich noch drüber nachdenke, okay, aber aus Unternehmenssicht genauso ein Schnitzer wie die Rewestory.


Ich habe eine coole Stellenausschreibung gefunden und mich beworben, wär mega, wenn das klappt. Wollte eigentlich nicht mehr zusätzlich irgendwo arbeiten, aber ist voll mein Thema, full remote und nur 40%, also perfekt mit allem anderen vereinbar. Mal sehen, ob ich den Vorstellungen des Vereins entspreche und ob ich dem dann überhaupt gewachsen bin, brauche da natürlich auch erstmal noch nähere Infos, aber so auf den ersten Blick war's ein Perfect Match. Würde dann halt zum ersten Februar schon starten, aber das ist auch okay. Manchmal ist unverhofft gut, oder? Außerdem ist die Stelle befristet, dass heißt, es ist die perfekte Unterstützung, um langsam wieder in die volle Selbstständigkeit reinzugleiten und dann je nachdem wie es gelaufen ist, dort ehrenamtlich noch ein bisschen weiterzumachen. Hab das so ein paar Stunden durchdacht, mit Basti besprochen und fanden das eigentlich echt sinnvoll und wenn sie mich nehmen, soll's so sein, wenn nicht, dann nicht. Von den Qualifikationen her müsste ich den Anforderungen entsprechen. Mal sehen. Ansonsten bleibt der 24.2. mein Stichtag. Mal sehen, wie die Welt bis dahin aussieht. Aber erstmal brauche ich eine kurze Pause. Von den Giftspritzen, den komischen Videos, dem Hass und vor allem den Nachrichten.


Zum Thema Praktikantenmodel: der GD, die selbsternannte Stiefgranny or WB-Gilf sagt zum Thema mir und modeln übrigens: "Die und Modeln? Die ist ja viel zu fett." - aber natürlich nur zu meiner Mutter, weil ins Gesicht sagt sie mir nur gemeine Dinge über andere, außer man versetzt sie aus Versehen in Ragemode - z.B. mit alkoholfreiem Weizen. Wenn sie das sieht, wird sie ganz verrückt. Wird schon seine Gründe haben, aber wer will über was so verbrauchtes Widerliches schon nachdenken? (Man merkt, zu manchen Teilen der "Familie" stehe ich äußerst gut, aber das macht nichts, man sieht sie ja auch nicht auf Beerdigungen. Wenigstens eine gute Sache an ihr - ihre maßlose Anstandslosigkeit).


Vielleicht kann ich deswegen viel von außen tolerieren. Wenn du den Feind im Inneren mehr als gewohnt bist, können dich so Kleinigkeiten schwerer abfucken. Glücklicherweise hat sich meine Situation aber inzwischen verändert und ich bin zuhause und in meiner Beziehung sicher und geborgen und das ist ein großartiges Gefühl, gewährt allerdings auch den Raum, sich von solcherlei Kleinigkeiten wie sich nach zwei Jahren wieder zu melden, um nach Geld zu fragen, irgendwo doch abfucken zu lassen.


Und damit verabschiede ich mich für die kommende Woche für Frauenbarth. Es ist wirklich mal an der Zeit für ein kleines Schreib- und Social Media - Päuschen.

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

コメント


Deine Meinung zählt!

Ich freue mich, wenn du dich von meinen Geschichten angesprochen fühlst – sei es zum Schmunzeln, Nachdenken oder Mitfühlen. Wenn dir ein Beitrag gefallen hat, lass es mich wissen! Deine Kommentare, Likes und Gedanken sind immer willkommen. Teile gerne deine eigenen Erfahrungen oder Ideen – denn hier geht es nicht nur um meine Sicht der Dinge, sondern auch um den Austausch zwischen uns. Gemeinsam können wir den Blog lebendig halten!

Also, trau dich und hinterlass einen Kommentar oder teile den Beitrag, wenn du denkst, dass auch andere davon profitieren könnten. Deine Unterstützung bedeutet mir viel und hilft dabei, diese kleine chaotische Ecke des Internets weiter wachsen zu lassen.

Danke, dass du Teil davon bist!

Privates Feedback oder eine Frage? Kein Problem!

Falls du deine Gedanken lieber nicht öffentlich teilen möchtest oder eine Frage hast, die du lieber privat stellen möchtest, kannst du gerne das Feedback-Formular nutzen. Ich freue mich über jede Nachricht und behandle dein Feedback selbstverständlich vertraulich. Auch für Ideen oder Anregungen bin ich offen – dein Input ist immer willkommen!

Außerdem, für alle kreativen Köpfe da draußen: In Zukunft wird es auf Frauenbarth auch Platz für Co-Autorenbeiträge geben! Denn Frauenbarth entwickelt sich weiter – weg vom Einzelblog, hin zu einem bunten und vielseitigen Online-Magazin in klassisch schlichtem Schwarzweiß, das auf echte Texte, wahre Gefühle und authentische Verbindungen setzt. Hier ist kein Platz für schnellen Content, sondern für Geschichten, die berühren und zum Nachdenken anregen. Wenn du also Lust hast, mit mir zusammenzuarbeiten oder deine eigene Geschichte zu teilen, melde dich gerne!

Schreibt mir, ich freue mich auf dein Feedback, Frage oder Anfrage!

Danke für die Nachricht!

Impressum     Datenschutz     AGB

© 2024 frauenbarth.de | lovelife | opinion | lifeblog 
UmSt: DE361840489

bottom of page