Wir
- FRAUENBARTH
- 13. Nov. 2024
- 11 Min. Lesezeit
1.38 Uhr
"So, gehen wir schlafen, oder?"
"Jup, ich würd's morgen früh gern so machen, dass ich Egy schnell abhole und du mit Gucci schon mal rausgehst." "Ja, würd ich auch so machen. Dann treffen wir uns unterwegs und sie können sich kennenlernen."
"Genau."
"Wann kommt die?"
"Viertel vor neun sowas."
"Easy, dann haben wir ja noch voll viel Zeit zum Schlafen. Wann ist der Arzttermin?"
"Zehn Uhr fünfundvierzig."
"Okay. Hoffentlich müssen wir nicht so lange warten."
"Hoff ich auch."
Gucci hat sich zwischen uns gequetscht und ihren Kopf auf dem meines Freundes platziert. "Bist auch die Einzige, die das so darf.", sage ich und tätschle sie. "Gute Nacht Bebi. Ich liebe dich."
"Ich liebe dich."
Wir schlafen innerhalb weniger Minuten ein. Nachdem ich ein paar Stunden zuvor meine Tage bekommen habe und mit der Pferdesalbe ein bisschen zu spät dran war, kam ich leider um die Muskelrelaxanzien nicht vorbei, weil mir das seit der OP zusätzlich den Rücken zumacht und ich sowie oft mit Übelkeit und Krämpfen zu kämpfen habe, seit ich die Pille abgesetzt habe und mein Zyklus sich zu normalisieren begonnen hat. Und die machen müde.
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Ich höre Basti ins Bad tappen und drehe mich um. Irgendwie bin ich jetzt wach. Es ist viel zu früh. Aber ich habe gestern auch den ganzen Nachmittag geschlafen, weil meine Periode mich so fertig gemacht hat.
Nachdem er nicht innerhalb von zwei Minuten zurück ist, beschließe ich, mal aufzustehen und nachzusehen. Sehr zum Leidwesen von Gucci, die Wert auf ihren Nachtschlaf legt und nicht begeistert ist, dass erst ihr Kopfkissen wegrennt und dann auch noch der Rückenwärmer stiften geht. "Scheiß Leben!", hätte eine der wenigen wirklich inspirierenden Frauen, die ich in meinem Leben treffen durfte, wohl dazu gesagt. Mit einem kleinen Augenzwinkern.
Keine Ahnung wie spät es ist, aber lang werden wir nicht geschlafen haben.
"Hey Bebi, alles gut?"
"Ja, alles gut. Bin nur wach geworden und hatte Hunger."
"Achso." Ich schlurfe an ihm vorbei ins Bad und auf einmal wird mir alles klar. "Hey Bebi!", rufe ich. "Ich weiß jetzt den Bruchpunkt zwischen mir und meiner Mum. Und sie kann eigentlich gar nichts dafür. Ich aber auch nicht."
Er ist wenig überrascht von meiner nächtlichen Erkenntnis. Ich erzähle, was ich zu erzählen habe. "Ja, das macht Sinn.", stellt er fest. "Komisch wie so Kleinigkeiten solche Rattenschwänze nach sich ziehen können, oder?"
Wir reden bestimmt eine Stunde und stellen dann fest, dass offenbar das Ortho dafür verantwortlich ist, dass ich einen besseren Zugriff auf verdrängte Erinnerungen habe. Eine ungewöhnliche Nebenwirkung, weil das eigentlich nicht psychotrop gehen sollte, aber ich war ja schon immer ein bisschen anders. Das Relaxans, dass ich nach meiner Rückenoperation bekommen habe, löste alle Schutzblockaden auf einmal und schickte mich in eine Welt, zu der ich hier keinen Zugriff habe und das hat auch seine Gründe, so wie ich mich gefühlt habe, als ich wieder zu mir kam.
Diesmal sind es nur kleine Erinnerungen, die nach einander Aufploppen und zusammengesetzt tatsächlich ein völlig logisches Bild ergeben. Die Erklärung dafür, warum ich irgendwann einen Mann geheiratet habe, den ich gar nicht heiraten wollte und der woanders als bei mir wirklich sehr viel besser aufgehoben gewesen wäre. Andersrum genauso.
"Weißt du eigentlich, was das bedeutet?"
"Jup."
"Ich kann endlich aufhören danach zu suchen, was mit mir nicht stimmt."
"Jup. Sag ich dir ja auch schon, seit ich dich kenne. Aber gut, dass du jetzt selbst zu dem Punkt kommst."
"Na ja, du weißt ja, dass man Halt selbst erstmal auf den Auslöser kommen muss, um die Sachen aufzulösen."
"Wohl wahr."
"Danke."
"Nicht dafür."
"Bist du müde?"
"Vollgas."
"Kannst du schlafen jetzt?"
"Nein. Du?"
"Ne. Wie spät ist es eigentlich?"
"Keine Ahnung."
Ich angle nach meinem Handy. "Fünf Uhr Siebzehn. Wollen wir aufstehen?"
"Schlafen kann ich eh nicht."
"Und reden ist grad schön."
Wir stehen auf und machen uns ein bisschen Musik an. Wir überlegen, ob wir wach bleiben bis Egy ankommt und uns dann nochmal für eine Stunde hinlegen, aber um halb sieben ist die Energie doch weg und wir kuscheln uns nochmal zu Gucci, die froh ist, dass sie jetzt noch nicht zum Gassi raus muss.
Wir schlafen sofort ein. Um sieben schaltet sich mein Fokus aus, deswegen bin ich um 7.46 wieder wach, um zu antworten, dass Egy natürlich auch gern ein bisschen vorher ankommen kann. Wir freuen uns. Ich werfe einen Blick auf Basti und überlege, ob das nicht vielleicht ein bisschen gelogen ist. Auf der anderen Seite haben wir vor dem Schlafen gehen schon entschieden, dass ich das mit den Mädels auch irgendwie allein hinkriege und ihn solange liegen lasse, wie es geht, damit er den Arzttermin schafft.
Ich hole Egy um halb neun nach oben und lasse sie erstmal ankommen. Es ist ihr zweiter Besuch und aus dem erst schüchternen kleinen Würmchen ist schon eine kleine Abenteuerin geworden, die erstmal Guccis Bettchen abcheckt und den Insektenprotein-Zahnreinigungsknochen findet, den wir Gucci unbedingt im Hundeladen kaufen mussten, den sie dann aber doch doof fand. Damit es keinen Stress gibt, falls sich die Dame dann doch entscheidet, Besitzansprüche zu stellen, schlage ich Egy ein Tauschgeschäft gegen ein Superleckerlie vor und sie akzeptiert. Ich werfe einen Blick ins Schlafzimmer und sehe, dass Gucci bereits Besitz angemeldet hat. Aber auf meinen Freund. Sie ist eigentlich ein Jagdhund, aber Vorstehen klappt auch ganz gut, vor allem wenn ihre Beute ein 80 Kilo schwerer Bodybuilder ist.
"Kriegen wir das hin?", fragt er sie und streichelt ihr Köpfchen. "Wird sie.", beschließe ich und rufe sie zu mir, damit sie Egy kennenlernen kann. Ist nicht so spannend, wie das Leckerlie das ich habe und sie beschließt danach lieber gleich zu Basti zurückzukehren und sich auf ihn drauf zu legen, damit die andere Bitch (tatsächliche Bezeichnung für Zuchthündinnen) nicht auf dumme Ideen kommt.
"Wann ist der Arzttermin?"
"Immer noch zehn Uhr fünfundvierzig."
"Okay. Wecker auf zehn."
Egy macht sich aus meinem Morgenmantel ein Nest zurecht, weil's einfach schöner ist, sich selber was zu bauen als sich in eins der Körbchen zu legen und auf die Rudelmatratze traut sie sich dank Guccis starker Abgrenzhaltung auch zurecht noch nicht. Wenn ich jetzt einschlafe, stehe ich nicht mehr auf, also mache ich ein paar Instaposts für Frauenbarth und teile einige Stories für js.colourful.life. Dabei fällt mir auf, dass die Welt immer absurder wird. Frauen in Deutschland sollen vielleicht doch lieber nicht mehr wählen dürfen, weil sie zu emotional sind? Allein dass dieser Vorschlag im Raum steht, ist doch irgendwie absurd. Rituelle Selbstmorde von 150 Frauen, weil der Tod besser ist als die Pein der Vergewaltigung und Superdeutsche, die aus ihrer Angst vor Andersartigkeit oder ihren eigenen Gefühlen auf Bahnhöfen auflaufen, um "Tötet Trans!" zu schreien. Wie peinlich? Und da bildet man sich ein, man würde 2024 in einem fortschrittlichen Zeitalter leben. Letztendlich hat sich doch gar nichts geändert, oder? Und was ändert sich dadurch für uns? Alles und nichts. Wir kämpfen unser ganzes Leben lang dafür, endlich die sein zu dürfen, die wir sind und das werden wir uns jetzt von der Welt nicht kaputt machen lassen. Nicht von Meta, das meine wirklich unanstößigen und netten Beiträge zum Thema "Aus dem Schrank kommen" und Selbstakzeptanz wegen an Reichweite zensiert, nicht von irgendwelchen Kindern, die abends vorm Rathaus ihre Messer ziehen, nicht von den Leuten, denen man den Arsch abwischt und die einen letztendlich doch nur mit Füßen treten, nicht von dem Kaufhauscop, der uns aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen verfolgt und auch nicht dem Wandel der Gesellschaft, den weltpolitischen und wirtschaftlichen Unruhen oder der steigenden allgemeinen Unsicherheit. Jetzt ist es an der Zeit für uns und diese Erkenntnis schenkt uns Ruhe. "Es ist egal, was passiert. Darum kümmern wir uns, wenn es soweit ist.", sagt Basti und ich gebe ihm recht.
10.00 Uhr
Der Wecker klingelt. Ich drücke auf Schlummern.
10.05 Uhr
Der Wecker klingelt. Ich schalte ihn aus und hieve mich hoch. "Duschen?"
"Brauch noch kurz."
"Okay, dann auf, Schlafmütze, erstmal Gassi."
Gucci ist mäßig begeistert, aber sie könnte schon Pipi gehen, also steht sie auf und lässt sich ihr Geschirr anziehen. Egy will auch gerne mit, aber als sie sieht, dass Basti jetzt frei ist, ist das gar nicht mehr so wichtig. Er ist halt einfach ein Hundemagnet.
Gucci und ich gehen eine Minirunde und ich hoffe, dass Bastis Kreislauf sich in der Zeit soweit stabilisiert, dass wir es die zweihundert Meter in die Arztpraxis vor schaffen.
Das klappt dann auch irgendwie, aber ohne Frühstück und Medikamente und die Stunde Wartezeit auf den nicht unbedingt rückenfreundlichen Stühlen verlangen uns stets viel Contenance ab. Die Hausärztin selbst ist super nett und wir fühlen uns bei ihr auch gut aufgehoben inzwischen, auch wenn wir am Anfang Verständigungsprobleme hatten. Wenn ich sage, ich habe Schmerzen, dann meine ich, ich habe Schmerzen. Und zwar so, dass sie bedürftig sind, einen Arzt aufzusuchen und mein Leben zu unterbrechen. Da das heutzutage aber normal zu sein scheint, auch bei weniger gravierenden Dingen von großen Schmerzen zu sprechen, war der Ernst der Lage wohl zu lange unklar.
Wir entschuldigen uns für unser darauffolgendes teilweise ungehaltenes Verhalten in der Vergangenheit, weil wir einfach verzweifelt waren. Basti hat mir fast vier Monate zuschauen müssen, wie ich in unserem Schlafzimmer verhungere und vertrockne, während ich nicht aufhören konnte, vor Schmerzen zu schreien, außer wenn sie so stark wurden, dass ich davon in eine Art Delirium gefallen bin. Die Schmerzmittel sind mir nicht gut bekommen und waren auch viel zu spät eingesetzt, aber auch hier trifft unsere Hausärztin keine Schuld, sondern die Notaufnahme mit ihrer falschen ersten VD. Und der zweiten Behandlung, bei der sie mich fast gekillt hätten, als sie mir ohne mich vorher drüber zu informieren, starke Opiode verabreicht haben und ich dachte, ich nähme Nova. War ja nicht so, dass meine Hausärztin mich schon per Nottransport in die Notaufnahme aus ihrer Praxis dorthin geschickt hätte, ich habe nicht mal ein Behandlungszimmer gesehen. Ich wurde auf den Flur geschoben, belächelt wie eine Verrückte, die nicht arbeiten will und mir wurde mitgeteilt, dass ich ja wahrscheinlich nicht so unsozial sein will und ein Krankenhausbett blockieren will für Leute, die es wirklich brauchen. Zu diesem Zeitpunkt lag ich bereits vier Wochen mit einem dreifachen Bandscheibenvorfall und einem komplett verlegten Nerv, ohne jegliche weitere Diagnostik im Bett. Als mir aufs Medikament schlecht wurde, wurde ich informiert, dass das ja logisch wäre. Ist ja schließlich Tramal. Dass ich zuvor auch kein Essen und keine Flüssigkeit mehr behalten konnte, wurde ignoriert. Es passierte, was passieren musste, als sie mich meinem Freund in den Arm drückten und der mich nach Hause brachte. Ich kotzte von zwei Uhr Nachmittags bis zwei Uhr nachts und wäre ohne die fürsorgliche Betreuung durch meinen Partner mit Skill nicht durch die Sache gekommen. Wichtiger Tipp: wenn du dehydriert bist, trink nicht. Du wirst kotzen. Befeuchte deinen Mund. Langsam. Das geht nur über Stunden, ist schrecklich langwierig, ein furchtbar schlimmes Gefühl, aber immerhin überlebt man. Wenn du immer weiter kotzt, sobald du Wasser trinkst, ist es irgendwann vorbei. Man mag sich fragen, warum ich nicht direkt noch mal den Krankenwagen gerufen habe. Na ja, ich wollte in diesem Zustand nicht nochmal ohne jegliche Hilfe für mehrere Stunden in einem kalten Krankenhausgang liegen und war froh, dass mein Freund da war, um mir Beistand zu leisten und mich durch diese Misere zu begleiten. Wir sehen also, die Hausärztin hat ihr Bestes gegeben. Mit Überweisungen, Einweisungen, ect. Sie war nur leider genauso machtlos in diesem kaputten System wie alle andern.
Wir klären die weiteren Schritte ab und schicken meinen Rehaantrag ab. Kann man sich vorstellen, dass ich da wenig Lust drauf habe nach den Erfahrungen dieses Jahr? Mein Neurochirurg war super und die Klinik in Usingen ebenfalls. Was ich zuvor und danach erlebt habe war teilweise aber eher gruslig. Gerade was die Physio anging. Aber gut, wir leben in Bad Homburg, dem Kurort und wir haben mehrere Rückenkliniken, also wo ist es besser kaputt zu gehen, als hier?
Wir kommen mit einem riesigen Stapel an Papierzeug aus der Praxis. AUs, Medis, Infos. "Schauen wir noch schnell bei Rewe vorbei?"
"Sicher."
Da wir überall zu Fuß hingehen, wenn wir rausgehen, haben wir auch ein gutes Schritttempo, deswegen übersieht Basti eine langsame ältere Lady, die ein bisschen verwirrt stehen bleibt. Ich bleibe stehen und lasse ihr den Vortritt. "Oh, dankeschön! Wie nett von Ihnen!"
"Aber gerne doch!"
Basti, der schon auf der Rolltreppe steht, dreht sich um und schaut die Alte ein bisschen entsetzt an. "Oh, Verzeihung! Ich wollte Ihnen nicht die Vorfahrt nehmen!"
Wir lachen alle und die Frau bedankt sich. "Schönen Tag!", wünscht sie uns und wir überholen sie letztendlich kurz vorm Laden, was sie aber nicht stört.
"Schau, so wünsche ich mir einen Umgang mit Leuten."
Das Gegenteil begegnet uns an der Kasse, weil ich schon in der Schlange stehe und Basti sich nur noch kurz mit einem der lieben Mitarbeiter dort austauscht. Wir lieben den Laden ja und das ist eigentlich unser Ritual, uns ging es die letzten Wochen nur zu schlecht. Emotional, aber vor allem körperlich.
Hinter mir hat sich ein älteres Pärchen eingereiht und Basti steht im Prinzip neben mir im Nebengang. Er wirft einen Blick in den Korb der Leute hinter uns und bietet Ihnen an, vorzugehen, weil sie weniger drin liegen haben, als wir. Der Mann rümpft die Nase, als wäre das ohnehin eine Selbstverständlichkeit, schließlich hatte sich mein Freund ja noch erdreistet, ein Gespräch zu führen, während ich bereits in der Schlange gewartet habe. Unhöflich, dann einfach vorzuschlagen, vorzugehen, wo ihm doch ganz offensichtlich dieser Platz sowieso zustand.
Wir beschließen, uns ab jetzt einfach an die netten Leute zu halten und die anderen zu ignorieren, aber erstmal müssen wir nochmal schlafen. Die Hundedamen sind überglücklich, als wir zurück sind und kuscheln sich sofort dazu. Gucci schließt zwangsweise Frieden mit der Situation, heute kein Einzelkind zu sein, weil sie Basti nicht verärgern will und wir stellen den Wecker auf zwei.
14.00 Uhr
Der Wecker klingelt. Wir stehen auf und gehen Gassi. Draußen tauen die Hündinnen richtig auf und beginnen miteinander zu spielen. Sie haben dieselbe Größe und rennen beide gerne. Perfekte Kombi.
Wir gehen eine große Runde und kurz nachdem wir wieder zuhause ankommen, ist der Abenteuerausflug für Egy für heute auch schon wieder vorbei und sie fährt nach Hause. Gucci legt sich wieder schlafen und ich kümmere mich mal um meine Jägerin, damit sie nächste Woche auch mal schöne Sachen in der Bank findet. Basti spielt seinen Priester hoch und wir hören Musik, singen und unterhalten uns ein bisschen.
"Weißt du, keiner kann mich zwingen, jemand zu sein, der ich nicht bin. Das habe ich jetzt endlich erkannt."
Ich weine ein bisschen, weil ich so unglaublich stolz bin. Als wir uns kennenlernten waren wir zwei junge, geschundene Seelen, die ihren Platz in der Welt suchten und einfach nur irgendwo reinpassen wollten. Inzwischen haben wir erkannt, dass wir uns den ganzen Stress sparen können, weil wir schon längst haben, wofür wir aufgebrochen sind. Uns.
19.07 Uhr
"Ach f*ck!"
"Wieder nicht gelaufen?"
"Ne, weil sie immer dieselben Fehler machen..."
"Dann lass uns doch einfach Gassi gehen, vielleicht gibt es später bessere Gruppen."
Wir gehen eine schöne große Runde Gassi, obwohl es regnet. Wen Basti dabei ist, ist das für Gucci nicht so dramatisch. Ich versteh sie ja. Geht mir auch so. Wenn ich bei ihm bin, ist alles schöner. Warum sollte es ihr anders gehen.
"Weißt du, ich glaube mein Problem war, dass ich fünf Jahre versucht habe, die perfekte Frau für dich zu sein und dabei nicht verstanden habe, dass du mich schon immer gesehen hast, wie ich bin. Aber weißt du auch, dass ich glaube, dass es dir da ganz ähnlich ging?"
"Natürlich habe ich mit allen Mitteln versucht der perfekte Mann für dich zu sein. Ich habe ja auch immer gehört, dass ich schlecht bin."
"Dito. Eigentlich sind wir ganz schöne Idioten. Ich hab's dir von Anfang an gesagt und du mir. Aber wir haben's nicht geglaubt."
"Konnten wir halt noch nicht."
"Ich bin froh, dass wir es jetzt können."
"Ich kann dir nicht sagen wie sehr."
"Jetzt ist es Zeit, dass wir endlich WIR sind und uns von nichts mehr aufhalten lassen!"
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Leider haben wir es verpasst, um 19.00 Uhr online zu sein. Da war der Liveautritt zum 30Jährigen von WoW. Wäre schön gewesen, aber unser Spaziergang war es auch. Vielleicht schaffen wir es zum nächsten Jubiläum. Wenn es bis dahin noch Internet gibt. Wer kann das jetzt schon sagen?
Basti hat heute Nacht eine Entscheidung für sich getroffen, die ich sehr begrüße und die viel Veränderung für uns bedeutet. Ich bin gespannt, wie sich unser Leben wandeln wird und welche ungeahnten Züge es jetzt annimmt. Gerade ist alles offen.
"Wir sind vielleicht nicht mehr die Jüngsten, aber wir sind jetzt endlich frei, Bebi!"
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Mit der Küche hängen wir nach wie vor in der Luft. Aktuell geht es darum, dass die Auftragsnummer offenbar nicht aufzufinden ist. Wir bleiben gespannt. Was die Elektrik oder den Klempner oder den Schlosser angeht, sind wir auch noch nicht weiter. Die Sache mit dem Fitnessstudio steht noch aus und Basti wird morgen endlich mal den zuständigen von Edeka Georg zurückrufen. Keine Ahnung, was die sich sagen wollen, aber auch hier ist alles offen. Außer, dass wir jemals nochmal Kunde dort werden. Was aber nicht so schlimm ist, weil das eh immer sehr viel Zeit gekostet hat. Da bin ich schneller, wenn ich zu einem weiter entfernten Laden laufe, wenn ich bei meinem Rewe nicht bekomme, was ich will, als dort den unfreundlichen Schnecken beim Kassieren auf die Finger zu gucken, während sie mich beäugen, als wäre ich ein Dieb. Wo ich doch nur meine Geringschätzung für ihre Arbeitsmoral zum Ausdruck bringe und das nicht mal jedes Mal, weil ich prinzipiell ein freundlicher Mensch bin. Also für mich absolut kein Verlust. Schade trotzdem, weil ich das Konzept von Edeka mag und es so viele schöne geführte private und auch zentrale gibt, die man sich als Beispiel nehmen könnte.
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