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Echt. Chaotisch. Herzlich.

Schön, dass du hier bist! Hier teile ich ehrliche Einblicke aus meinem Leben als tierische Begleiterin, ehemalige Gastro-Tollpatschin und Einzelhändlerin. Es geht nicht um perfekte Karrieren, sondern um echte Geschichten, chaotische Erlebnisse und wie ich mit den Herausforderungen des Alltags umgehe – mal humorvoll, mal herzlich.

Für alle, die flexibles Arbeiten und den Mix aus Spaß und Chaos lieben, bist du hier genau richtig. Bleib dran, wenn du zwischen den kleinen Alltagskatastrophen etwas zum Schmunzeln oder Nachdenken fidest!

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Schwarzweiß

Aktualisiert: 18. Dez. 2024

2.02 Uhr

Wir kommen wieder zurück von unserer Gassirunde und sind gespannt auf die Nacht. Gehen nicht davon aus, viel Schlaf zu bekommen, so aufgeregt wie die Hunde hier ankamen. Widererwarten schlafen die Hundis ganz brav, aber dafür ist in der Bar unten wieder Party und es sind Frauen da. Die große Schwester ist sehr höflich und holt mich lautlos, als der Nachbar unten rumschreit und am Schloss rüttelt. Sie weiß, dass wir es sind, die hier regeln, deswegen informiert so nur und schlägt nicht sofort an Ein wirklich netter Gast, vor allem wenn man bedenkt, wie schwierig der erste Tag für sie war.


4.16 Uhr

Die Weiber draußen übertreiben so sehr, dass die große Schwester sich doch einmischen muss und mal zurück schreit. Ich stehe auf, wir werfen beide einen ganz bösen Blick aus dem Fenster und ich bilde mir ein, dass das hilft, aber vielleicht wollte die lautstarke Horde ja eh grad weiterziehen.

Immerhin eine gut Gelegenheit, um zu kontrollieren, ob noch alles trocken ist, vor allem um den kleinen Frosch herum. Und ja, alles trocken und kein Pipigeruch. Wenigstens das. "Well done, princess. You're such a good girl." In der Regel sprechen wir Deutsch mit den Hunden, im amerikanischen unterscheiden sich die Hauptkommandos ja eh nur marginal und auch wenn wir ständig am Quasseln sind, verstehen wir uns mit den Hunden ja über Flow und nicht über Menschenworte. Wobei an dieser Stelle gesagt sein muss, dass es schon manchmal hilft, die Sprachen zu wechseln, wenn man jemanden da hat, der mit der Konzentration schnell weg ist sonst. Man muss sich halt bissl anpassen.


Anpassung, auch eins unser beider Paradoxa. Sowohl bei mir, als auch bei Basti. Wenn uns anschaut, meint man, wir sind absolut unangepasst, aber die Wahrheit ist, dass wir beide immer wieder in Schleifen der Überanpassung geraten und dadurch oft zu lang in Situationen oder an Menschen hängen, die wir entweder nicht mögen oder die uns schaden. Vielleicht ist die körperliche Krankheit 2024 auch einfach die Chance, diesen Kreislauf zu durchbrechen und im neuen Jahr gezielter Zeit mit den Menschen zu verbringen, mit denen man es auch wirklich will.


Endgültig Ruhe draußen ist gegen kurz nach sechs. Blöde Weihnachtsfeiern. Letztes Jahr fand ich's noch lustig, da war ich gerade wieder in meiner Gastro-Hochphase (kurz vor dem kompletten Breakdown). Hab's geliebt. Von enttäuschenden toten Berg mit dem nicht so 4*S Service wie wir ihn erwartet hätten, ging's dann in der Branche nämlich für mich auf einmal in die ganzen coolen Gebäude in Frankfurt. Und es ist schon krass, was manche Firmen sich so einfallen lassen. Da werden ganze Weihnachtsmärkte mit Schaustellern für 200 Mann aufgebaut. So hatte ich mir Frankfurt dann eher vorgestellt und kurz war auch ich ein Rädchen in dieser riesigen Kapitalmaschinerie. Wenn auch ganz unten und wenn's blöd auch mit viel zu großem Rock (und dem verkehrt rum), einer Weste für Männer, die mir bis zu den Knien ging, weil Servicekleidung grad aus war und ich keine Zeit hatte, eine zu kaufen und nassen Haaren und verschmiertem Makeup vor einem von der Vorstände von der DZB stehst und keinen Plan hast, wer das eigentlich ist. Das ist so eine Story, die definitiv in das "Ich und meine Gastro"-Buch schreibe, wenn ich irgendwann beschließen würde, sowas zu machen. Endstufe peinlich, aber auch lustig und nachdem ich mich umgezogen hatte und wieder in meiner Kleidung rumlaufen konnte, war's dann auch noch eine coole Veranstaltung. Ich glaube, viele stellen es sich ziemlich cool vor, in einem von Frankfurts Wolkenkratzern zu arbeiten, also so auf Dauer, aber für mich war's viel spannende, die Leute und ihre Beweggründe für dieses Leben kennenzulernen und da ist die Gastro einfach perfekt, wenn du zusätzlich noch deine Standorte wechseln kannst. Ich bin auf der einen Seite echt traurig, dass ich die Gastro gar nicht mehr machen kann, weil ich gerne bis Ende diesen Jahres in der Veranstaltungsleitung gewesen wäre und da viele ganz tolle Aufträge in der Firma gewesen wären, aber ich wurde ja aufgrund Krankheit sowieso schon davor abgesägt, also kann ich da eh gut drauf verzichten. Sollen froh sein, dass ich das alles auf meine Kappe genommen habe und keinen Bezug zu der Hochzeit hergestellt habe, weil die nicht der alleinige Auslöser, aber der Hauptfaktor für meine vier Monate Höllenschmerzen war. Aber ich bin ja kein Arschloch...


8.00 Uhr

Der Wecker klingelt. Die Hunde schlafen noch. "Die Nacht war furchtbar. Bleiben wir noch eine Stunde liegen?"

"Ja, ist okay für die Hunde glaub ich. Ist auch nirgends Pipi."

"Super."


8.45 Uhr

Wir stehen auf, gehen duschen und dann Gassi. Eigentlich wäre heut mein Trainingstag, aber Basti geht's schlecht, Küchenraum und Bad sehen furchtbar aus und ich muss wirklich mal den Kalender für 2025 schreiben.


12.12 Uhr

Ich checke mal meine digitalen Kalender und wische meine Tafel ab. Außerdem muss ich meinen Krankheitsstatus für js.veggy.coaching aktualisieren, damit ich nicht noch mehr aus Versehen-Info-Termine generiere... Ich ändere meine Arbeitszeiten ab dem 24. Februar. Nachdem wir ein bisschen umstrukturieren müssen und ich die Tierpflege ab da in abgeschwächter Form wieder auf meinen Arbeitsplan schreiben will, gibt es jetzt 8 mögliche Termine an vier verschiedenen Tagen. Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag. Ich glaube auch hier, dass den meisten nicht klar ist, wie viel Hintergrundarbeit eine Ernährungsberatung erfordert. Wenn ich acht Gesprächstermine in der Woche habe, kann ich Minimum 15 bis 20 Stunden Arbeitszeit einplanen. Aber die Pläne schreibt man halt nicht vor den Klienten. Und die Gedanken, die ich mir zwischendrin drüber mache, darf ich nicht mitrechnen, sonst wird's selbst für mich zu unwirtschaftlich. Außerdem haben Basti und ich gemeinsam einiges vor, da muss auch Zeit eingeplant werden. Er muss Umschulen und es wird wahrscheinlich Richtung Handel und Onlinevertrieb gehen, vielleicht aber auch was im gestalterischen Sektor. Ist noch offen, aber je nachdem haben wir schon mehrere coole Ideen, die mit unserer Lebensvorstellung und unseren Interessen übereinstimmen.


13.38 Uhr

Basti steht wieder auf. "Kann nicht mehr schlafen." Er macht kurz einen Dungeon und ich erzähle ihm von unserem Jahresplan und lege den Urlaub mit ihm fest. KW 21 fahren wir nach Bayern, KW 22 machen wir Urlaub, da hat er am Montag Geburtstag. Wo es hingeht, wissen wir noch nicht. Für KW 21 gibt's noch ein bissl Arbeit wegen Buch und Kunst und so und ich schreibe gleich mal meiner liebsten Redakteurin aus dem Allgäu - auch weil wir schon seit über einem Jahr zum gemeinsamen Gassigehen verabredet sind.


"Wie geht's dir, Bebi?"

"Voll scheiße."

"Seh' schon."

Wird nichts mit Weihnachtsgeschenke kaufen. Ich kläre noch schnell, dass ich Donnerstag zu den Mädels nach Hause gehe und sie nicht zu uns kommen. Mache ich eigentlich nicht mehr seit August, aber bei den Dreien ist das okay. Die kenne ich lange genug und vor allem gut genug. Und es ist nur ein Mensch, mit dem ich umgehen muss und mit der komm ich gut aus.

Wir gehen nochmal Gassi und ich fange an, aufzuräumen, hol Medis auf der Apotheke und finde unterwegs ein schönes Geschenk für meine Mama. Hoffentlich kommt das noch vor Weihnachten an, aber ich brauch eh erstmal noch was für meinen Papa und das ist so ein bissl tricky, weil man erstens nie genau weiß, was man ihm schenken soll.


21.21 Uhr

"Gassi?"

"Gassi."

Wir gehen mit den Hunden raus und noch schnell zu Rewe. Danach zocken wir Cyberpunk und ich beweise mal wieder, dass ich zwar gut wo gegen fahren und dann weglaufen kann, um ein neues Auto zu klauen, aber ansonsten läuft's noch nicht so super. Dafür gewinne ich mit Glück eine Schlägerei, kriege 18000 Eddies und 'ne neue Waffe. Passt ja. "Weißt, man kann jetzt sagen, das fördert Gewalt.", stellt Basti fest. "Man könnte auch sagen, dass das meine Wut in einem adäquaten Rahmen abbaut, weil ich ja nicht in Wirklichkeit losgehen und alle hauen kann."

"Könntest du schon."

"Aber will ich ja nicht."


Da reden wir öfter drüber und sind uns auch einig. Ist ganz einfach erklärt mit Wirtschaftspsychologie. Bedarf und Bedürfnis. Was kannst du schaffen und was muss bereits im Menschen vorhanden sein? Ist Kunst gefährlich oder ist Kunst einfach Kunst? Werden Kinder zu Rauchern, weil der Coolste ihrer Peergroup raucht oder weil ihre Großhirnrinde nach Nikotin lechzt und die Lebensumstände nicht ideal für sie sind? Ist doch alles irgendwie ein Wechselspiel. Erfahrungen und Grundveranlagung fordern und formen uns und wir kommen jedes Mal überein, dass es die Pflicht eines jeden Einzelnen ist, sich Gedanken über seine Handlungen und die daraus folgenden Konsequenzen für sich und andere zu machen. Nur stellen wir leider immer öfter fest, dass diese Fähigkeit vielleicht doch nicht mehr erwartet werden kann - als ob man das früher gekonnt hätte... Aber wir kommen halt langsam in das Alter des "früher war alles besser", auch wenn das eigentlich gar nicht stimmt. Vor allem nicht persönlich, da geht's uns nämlich sehr viel besser als früher.


Die Stimmung in Deutschland ist angespannt. Das merkt man überall, wo man hingeht. Die Angst liegt in der Luft und das ist kein gutes Zeichen. Die Themen auf den sozialen Medien werden immer extremer, egal in welche Richtung. Es kommen spannende Zeiten auf uns zu.


Wir haben den Entschluss gefasst, uns 2025 aktiv nach einer anderen Wohnsituation umzusehen, weil das so auf Dauer nicht weiter geht. Wir lieben die Louisenstraße und unsere arbeitenden Nachbarn, aber der Preis ist einfach völlig überzogen für die Leistung, die hier nicht erbracht wird. Wir haben auch schon recht genaue Vorstellungen, wird nur nicht so einfach was Passendes zu finden. Bis in einem Jahr sollten wir allerdings dort sein. Dezember ist unser Stichdatum, weil es ab da um ein bissl mehr geht als um uns.


0.16 Uhr

"Nächstes Jahr ziehen wir wieder durch, okay?", flüstert Basti. "Ja, Bebi. Wir werden gesund und dann geht's wieder los.", flüstere ich zurück. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich."

Die große Schwester liegt eine Weile bei uns, bevor sie ihren Wachposten an der Schlafzimmertür bezieht. Der kleine Frosch pennt schon in meinem Arm mit dem Kopf auf Basti. Keine 40 Stunden und schon sind wir ein funktionierendes Rudel. Nur das mit dem Essen müssen wir noch hinkriegen. Die große Schwester findet ihr mitgebrachtes Futter furchtbar und isst lieber gar nichts. Ich hab ihr extra Reis mit Möhrchen gekocht, weil sie auch ein bissl Durchfall hatte, aber das schreibe ich der aufregenden Situation zu. Sie ist ansonsten normal. Nach ganz langem Bitten hat sie dann auch gegessen, aber sie hätte halt lieber unseren Linseneintopf mitgefressen... aber so ist das Halt, wenn die Leute dir sinngemäß auf die Frage "Verträgt der Hund alle Leckerlies?" mit "Also ich würde jetzt nicht nur Menschenessen füttern, aber Brot und so mag sie schon" antwortet. Jetzt schauen wir erstmal, dass ihr Verdauungstrakt zur Ruhe kommt und da ist Reis mit Möhrchen halt sowohl beim Mensch als auch beim Hund ein gutes Hausmittel (und besser als das Purina One Lachs und Vollkorngetreide, das sie mitgebracht hat und im übrigen auch kein Hundefutter ist... Wenigstens stinkst dann schön als wär man im Tierheim im Katzenhaus).


Konnte mich heute leider gar nicht gut um meine Kriegsmeute in WoW kümmern. In einer Aufräumpause durfte mein Todesritter mit Bastis Priester schnell einen siebener Key laufen und hat sich eine gute Wertung mitgeholt, trotz Lags vom Healer (alias Basti, er hatte es schon immer mehr mit Disziplin als ich. Mein Priester wandelt ja jetzt in Schattengestalt).


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