top of page

Alltag.
Chaos. 
Echt.

Frauenbarth Blog
anders. erleben. lesen.

Alles Beschissen - Klempner-Wahnsinn

Aktualisiert: 2. Okt.

Klempner-Wahnsinn Bad Homburg:

Warnung vor überteuerten Rechnungen | Erfahrungsbericht


Der Montag startet durchwachsen. Ich hab meine Tage und Schmerzen, außerdem bin ich immer noch erkältet und mein Plan von Donnerstag bis Sonntag ganz ruhig zu machen, hat halt einfach nur am Donnerstag so halb funktioniert. Dementsprechend fühl ich mich, muss um neun aber trotzdem aufstehen, weil die Hunde raus müssen.


Gucci und Luca sind da, das ist ja eine unserer chilligsten Kombis und wir freuen uns immer sehr über den Besuch der beiden. Nicht nur, weil Luca immer viel Freude mitbringt, sondern auch immer für Inspiration sorgt. Ohne ihn würde es Frauenbarth zum Beispiel gar nicht geben.


Nach dem Gassi kann ich mich nochmal kurz hinlegen und muss erst wieder um kurz nach zwölf los, um Mo abzuholen. Das Gassi mit unserer süßen Herznase Finn hab ich auf Drei gelegt, weil wir ab eins die Klempner erwarten - unsere Hebeanlage ist seit Donnerstag kaputt und damit sind alle Abflüsse blockiert. Ganz schön beschissen.


Um halb drei rufen die Handwerker an und sagen, sie kommen noch eine halbe Stunde nach dem Ende ihrer Zeitspanne und damit ist mein ganzer Terminplan auch schon wieder hinfällig und ich ärgere mich, weil ich dann auch vorher mit Finn hätte Gassi gehen können. Jetzt muss ich aber los, damit ich die S-Bahn noch erwische. Basti ist ja zuhause, aber es wäre mir lieber gewesen, wir wären beide da wegen der Hunde. But it is what it is.


Ich genieße meine Waldstunde mit Finn, erzähle ihm, dass er mit mir in der Allgäuer Zeitung erschienen ist, sogar in der Samstagsausgabe und freue mich darüber, dass ich ihn kennengelernt habe.


Auch dem Rückweg telefoniere ich mit Basti. Die Hebeanlage muss wie erwartet ausgetauscht werden und der Kostenvoranschlag ist schon 500€ höher als ich eigentlich dafür eingeplant hätte.


Ich bin schneller daheim, als die Klempner zurück sind und die Hunde freuen sich, dass ich wieder da bin.


16.40 Uhr

Die Klempner sind auch wieder da. "Habt ihr eigentlich Angst vor Hunden?"

"Also ich schon."

"Okay, dann bleib besser im Bad, wenn meine Frau mit mit denen durchgeht. Muss ja nicht sein, dass du dich unwohl fühlst."


Sie haben bei der Überprüfung vorher das Klo komplett volllaufen lassen, obwohl ja schon klar war, dass nichts mehr abfließen kann. Basti fragt sie, ob sie einen Eimer oder sonst was brauchen, wenn sie das jetzt gleich abpumpen und sie sagen, sie bräuchten nichts, außer einen Schraubenzieher. Sie haben ja einen Werkzeugkasten und ein Auto dabei, also gehen wir davon aus, dass sie jetzt einfach normal mit ihrer Arbeit beginnen und erstmal das Wasser abpumpen.

Jetzt ist es Zeit für mich, mich erstmal kurz an den PC zu setzen, meinen Kakao zu trinken und meine Mails zu checken, doch meine Ruhe währt nicht lange.

"Wir bräuchten mal Handtücher!", schreit jemand aus der Küche. "Moment!", ruft Basti und sammelt zwei alte Handtücher aus der Wäsche. Er macht die Tür auf und flucht: "Scheiße, Jungs, das ist jetzt nicht euer Ernst, oder?"

Ich springe auf, renne zu Tür und sehe auf einen See aus Abwasser, der sich aus dem Strom im Bad ergießt. Für einen Moment setzt aus und ich schreie einfach kurz. "Habt ihr denn das Wasser nicht abgepumpt?"

Das "Das muss man nicht machen.", verschlägt mir dann kurz die Sprache, ich rufe meine Eltern via Videochat an, Basti macht Beweisvideos und wir springen, damit wir mit Decken, Handtüchern und allem anderen alten was wir finden eine Wasserbarriere bauen können, damit nicht noch mehr beschädigt wird. "Das kann man putzen." sagt der eine Lümmel und mir platzt fast der Kragen. "Ja, ihr werdet das Putzen!", fauche ich. "So lassen wir aber nicht mit uns reden."

"Ihr habt gerade die ganze verfickte Küche unter Wasser gesetzt! Was ist denn los mit euch?", schreie ich sie an, weil sie nur rumstehen und gucken. "Also nein, wir rufen jetzt unseren Chef an. So arbeiten wir nicht."

"Sag mal, spinnt ihr ein bisschen? Schaut, dass ihr euren Auftrag erledigt. Ist doch schon schlimm genug, dass ihr Scheiße gebaut habt, aber was soll das denn jetzt?"

"Wir fühlen uns bedroht."

"Was?", brülle ich. "Die Frau schreit so rum. Ich rufe meinen Chef an und dann die Polizei."


Ich verkneife mir ein paar böse Flüche und die Klempner sind mit der neuen Hebeanlage schon wieder im Flur, während das Abwasser fröhlich weiter alles überschwemmt. "Ruf gern die Polizei, das mach ich jetzt auch. Ich glaub es hakt!", rufe ich, renne an unserem Nachbarn und seiner Tochter vorbei, die unglücklicherweise gerade mitten in die Szenerie geraten sind, als sie die Wohnung verlassen wollen - sie verstehen den Tumult natürlich auch nicht.


Während die zwei jungen Kerle in Arbeitshosen weiter im Hof vor den Geschäftsgebäuden rumschreien, rufe ich im Präsidium in Bad Homburg an und informiere den diensthabenden Polizist darüber, dass gleich ein Anruf eines Handwerkers eingeht, der seine Arbeit nicht machen will und mich wegen Bedrohung anzeigen möchte, weil ich ihn angeschrien habe, weil er meine Küche unter Wasser gesetzt hat.


Der Polizist lacht ein bisschen und ich entschuldige mich für diese Unnötigkeit, aber er lacht noch mehr, als er den Notruf auf der anderen Leitung mitkriegt. Er sagt mir, das können die Herren dann gern im Nachgang zivilrechtlich klären, aber sie haben erstmal zu arbeiten und offenbar scheint ja nicht wirklich ein Tatbestand vorzuliegen.


Es ist mal wieder super peinlich und ich muss erst noch mit dem Chef streiten, dann nochmal die Polizei anrufen, als die zwei Bengel mir sagen, sie würden die neue Hebeanlage in Rechnung stellen, sie mitnehmen und unverrichteter Dinge gehen. Der Polizist erklärt jetzt also beiden Handwerkern plus ihrem Chef am Telefon übers Telefon, dass sie ihren Auftrag ordentlich zu erledigen haben.


Darauf stecken sich die Jungs erstmal eine Kippe an und schlurfen dann unmotiviert in die Wohnung. Sie brauchen extrem lange, haben keine Ahnung was sie tun, aber plötzlich sind sie unterwürfig und freundlich. Keine Spur mehr von "Rede nicht mit mir! Ich bin nicht dein Hund.", sondern "Bitte, Danke, könnte ich vielleicht. Natürlich zeigen wir Sie nicht an, warum denn?" Geht doch.


Ich schreibe eine Rezension, vergebe einen Stern mehr, weil der anfängliche Kontakt in Ordnung war und es ja sein kann, dass wir einfach nur zwei faule Eier erwischt haben, erwähne aber auch, dass wir aus Gutmütigkeit auf eine Anzeige wegen Bedrohung und Beleidigung verzichten, obwohl meine Mama am Telefon gehört hat, wie der eine Bursche meinem Freund auf dem Vorhof "Ich stech dich ab!", entgegen schmetterte. Für die Beleidigung habe ich mehrere Punkte und auch auf die Diskriminierung aufgrund meines Geschlechts und Berufs (Tierpflege) könnte ich eingehen.


18.00 Uhr

Happy kommt und die Handwerker sind noch nicht fertig. Die Küche ist dafür zumindest erstmal notdürftig von uns getrocknet und vorgereinigt worden, aber es stinkt alles bestialisch. "Da werden wir einen neuen Boden brauchen.", stellt Basti fest. "Ja, das wird teuer. Ich stelle ihnen meine Arbeitszeit in Rechnung und der Gutachter kostet ja auch was. Meine guten Schuhe hats auch erwischt... Und Versicherung - ja, die zahlt schon, wenn man nicht mutwillig was kaputt macht... hier... weiß nicht. Ich würde die Herren auf jeden Fall in Regress nehmen.", sage ich so laut, dass sie es auch ja hören können. "Heißt wohl eine Weile kein Taschengeld mehr."

Meine Tränen sind versiegt. Ich habe weder Worte, noch Gefühle für solch ein Verhalten.

Ich gehe noch kurz mit Luca eine Pipirunde und der Knabe mit der Angst macht im Bad große Augen angesichts des großen, dunklen Labradors. Ich lächle ein bisschen und nicke ihm zu.

"Ich muss los, Gucci abgeben."

Gucci, Happy und ich ziehen los, ich nehme keine Rücksicht mehr auf die Hundeangst des Bubs der gerade an seinem Werkzeugkasten vorm Ausgang steht (wäre eh ein bisschen lächerlich, weil Happy ein Toypudel von 5kg ist und Gucci mir nur knapp unters Knie reicht) und ich beruhige mich etwas. Wenigstens bin ich an der frischen Luft und die Hunde haben Spaß.


Ich verquatsche mich ein bisschen mit Guccis Mama. Es geht um Urlaube, Kinder und den Garten und es ist grad nett. Als Happy und ich wieder runterlaufen, schau ich auf mein Handy und lese die Nachricht meiner Mama: "Sind die jetzt endlich weg?" und wundere mich etwas.


Stellt sich raus, sie haben die Höchstsumme des KVA um ein Drittel überschritten, auf eine sofortige Bezahlung der vollen Summe bestanden, ohne ihre Versicherungsunterlagen offenzulegen, um die uns entstandenen Schäden abrechnen zu können und damit gedroht, die Hebeanlage wieder auszubauen, falls nicht direkt bezahlt werden würde.

Die Rechnung ging auf Herrn Aua, war also nicht mal richtig oder rechtskräftig, trotzdem weigerten sich die Mitarbeiter, die Wohnung zu verlassen und der Chef teilte meiner Mama am Telefon dasselbe mit. Wir sind uns sicher, dass das rechtlich so nicht möglich ist und werden dem Nachgehen. Nach der Sofortüberweisung haben sie Land gezogen, aber so einfach ist die Sache nicht vorbei.


Ich bin so sauer, dass es sich nicht mehr beschreiben lässt, erzähle das in meiner Story und bekomme etliche Nachrichten, die auch von Fassungslosigkeit zeugen. Ich hab offenbar irgendeine Beschiss-Firma gewählt, aber das kann man ja vorher nicht wissen. über 160 gute Bewertungen bei Google bei gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Da rechnet ja auch keiner mit sowas.


Am Ende des Tages will ich einfach nur noch schlafen. Ich bin froh, dass Basti die Küche noch zwei mal geputzt hat, während ich auf Guccitour war und beschließe, alle weiteren Schritte auf morgen zu verlegen. Heute war beschissen genug.


"Es ist Montag, oder?", fragt Basti. Ich nicke. "Offenbar mal wieder Zeit, ein Buch zu schreiben. Heute ist ja mal wieder genug passiert."

"Ja, aber ich habe keine Lust mehr auf die ganze Scheiße."

"Versteh ich."

"Aber ja, du hast recht. Voll Frauenbarth."


Klempner-Wahnsinn: Teile gerne deine schrägste Erfahrung in den Kommentaren.

Kommentare


Wer schreibt? Frauenbarth = Mensch Runa, Omni & Co = Maschine

Deine Meinung zählt!

Ich freue mich, wenn du dich von meinen Geschichten angesprochen fühlst – sei es zum Schmunzeln, Nachdenken oder Mitfühlen. Wenn dir ein Beitrag gefallen hat, lass es mich wissen! Deine Kommentare, Likes und Gedanken sind immer willkommen. Teile gerne deine eigenen Erfahrungen oder Ideen – denn hier geht es nicht nur um meine Sicht der Dinge, sondern auch um den Austausch zwischen uns. Gemeinsam können wir den Blog lebendig halten!

Also, trau dich und hinterlass einen Kommentar oder teile den Beitrag, wenn du denkst, dass auch andere davon profitieren könnten. Deine Unterstützung bedeutet mir viel und hilft dabei, diese kleine chaotische Ecke des Internets weiter wachsen zu lassen.

Danke, dass du Teil davon bist!

Privates Feedback oder eine Frage? Kein Problem!

Falls du deine Gedanken lieber nicht öffentlich teilen möchtest oder eine Frage hast, die du lieber privat stellen möchtest, kannst du gerne das Feedback-Formular nutzen. Ich freue mich über jede Nachricht und behandle dein Feedback selbstverständlich vertraulich. Auch für Ideen oder Anregungen bin ich offen – dein Input ist immer willkommen!

Außerdem, für alle kreativen Köpfe da draußen: In Zukunft wird es auf Frauenbarth auch Platz für Co-Autorenbeiträge geben! Denn Frauenbarth entwickelt sich weiter – weg vom Einzelblog, hin zu einem bunten und vielseitigen Online-Magazin in klassisch schlichtem Schwarzweiß, das auf echte Texte, wahre Gefühle und authentische Verbindungen setzt. Hier ist kein Platz für schnellen Content, sondern für Geschichten, die berühren und zum Nachdenken anregen. Wenn du also Lust hast, mit mir zusammenzuarbeiten oder deine eigene Geschichte zu teilen, melde dich gerne!

Runa, 2025

Offenes
Journaling

Warum das Tagebuch eines Anderen lesen?

Einfache Antwort: Perspektivenwechsel

Weiterführende Antwort: 
Habe mich so ein bisschen selbst in der Zeit verloren und sehe, dass ich damit nicht allein bin.

​​

Wenn alles sich ändert, wer bin ich dann und wo stehe ich?

Hier erzähle, was ich erlebe, denke, fühle, arbeite einige Kontroversen auf, die mir öfter begegnen und bin gespannt, wie du dein Leben in einer sich wandelnden Welt gerade empfindest. 

Ich freu mich auf deine Meinung in den Kommentaren!

Alle Beiträge

Gruppen

Bücherregal

Wir haben zur Zeit keine Produkte.

Wir haben zur Zeit keine Produkte.

Wir haben zur Zeit keine Produkte.

Wir haben zur Zeit keine Produkte.

Wir haben zur Zeit keine Produkte.

Wir haben zur Zeit keine Produkte.

“ Eine Tragödie setzt dem ganzen einen Schnitt, so geschrieben, dass man einfach nur noch mitfühlt. So detailliert, das man spürt, wie einem ein solcher Zwischenfall zu schaffen macht. Wird am Ende alles gut?"
Reiche dein Feedback zu Brückentage ein und erscheine womöglich genau hier!
Sende mir deine Interpretation vom Theater und lies einen Auszug daraus vielleicht bald hier.

Deine Rezension

Was hast du gelesen?
Borderless Polyline
Brückentage
Thêàtré de Marquiz
Alle
Blogbeitrag
Wie bist du auf Frauenbarth aufmerksam geworden?
Sociale Medien
Youtube
Zeitung
Freunde/Bekannte
Deine Rezension für

Du stimmst zu, dass deine Rezension auch Zitatweise auf Frauenbarth und zugehörigen Projekten veröffentlicht wird.

bottom of page