Spülmaschinen & Anschluss - Mitdenken & Kommentieren
- FRAUENBARTH

- 9. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Neuer Beitrag jeden Sonntag | 15.00 Uhr
Willkommen bei Frauenbarth. Deinem Blog für Alltagsgeschichten der ungeschönten Art. Mal bitter, mal sauer, mal lustig, mal liebevoll - aber immer mit Gefühl und Querverbindungen.
Ich schreibe hier über meinen Alltag, um dich zu unterhalten, mich selbst zu strukturieren und gesellschaftliche Fragen auf den Tisch zu bringen in dem ich Alltagssituationen aufgreife, anstatt auf Social Media Welle zu schieben.
In den MK - Beiträgen möchte ich dich nochmal ganz gezielt einladen, zu manchen Fragen, die sich mir im Laufe der letzten Monate so gestellt haben, aus deiner Perspektive zu beantworten. Hier geht's nicht um richtig oder falsch, Anerkennung, Lob oder Ablehnung, sondern einfach um deine ehrlich empfundene Ansicht. Ich freue mich auf deinen Beitrag!
Mitdenken & Kommentieren
aus dem Blogbeitrag: ""Spülmaschinen & Anschluss"
Ich bin jetzt 30 aber fühle mich wie 80.
Die Maschine kommt, mit zwei lustigen Ossis im Schlepptau, die so eine Mischung aus Mitleid und Bewunderung für unser Lächeln in diesem Verschlag mitbringen. "Oh, was habt ihr euch da nur angetan?", sagt der eine. "Na, irgendwo müssen wir ja wohnen.", sage ich. "Das war mal ein Bad.", stellt der andere fest. "Mag sein, jetzt ist es die Küche. Solange bis wir hier ausziehen und danach ist es mir egal."
Der Anschlussservice wurde extra bezahlt, aber ganz ehrlich? Einen Schlauch in die Wand schieben, ohne ihn zu befestigen, kann ich auch.
Basti ist natürlich mit aufgestanden, weil man als Frau von Handwerkern sowieso nicht ernst genommen wird, aber das bringt auch gar nichts, weil sie ja faktisch keine Handwerker, sondern Boten sind. Egal, das Ding steht und ich will mich freuen. "Machen wir sie gleich an?", frage ich aufgeregt. "Die Nacht war furchtbar. Lass uns nochmal kurz schlafen, nachdem wir Gassi waren."
"Na gut.", sage ich und bin nicht mehr freudig, sondern traurig. Weil ich so lange gewartet hab und wieder warten muss, das Wohnzimmer voller voller Kartons mit Küchenzeug ist und ich erstmal die blöde Spülmaschine brauche, damit ich nicht mehr in der Dusche spülen muss.
[...]
Meine Waldstunde mit Finn bringt mich wie immer ein bisschen runter, aber als ich nach Hause komme und aufsperre, stürzen mir fünf Hunde in die Arme und ich fluche. "Was soll der Scheiß? Warum ist die verfickte Küchentür nicht zu?"
"MOOOO!", brüllt Basti und ich bin genervt, weil wohl eher der Dungeon als die Hunde Schuld sind. Ich zicke ihn ein bisschen an, wir streiten kurz und dann leg ich mich ins Bett, kuschel mit den Hunden und will endlich mein Buch korrekturlesen, damit ich den Print freigeben kann. Aber auf Seite 40 bin ich so müde, dass ich kurz einnicke.
"Dein Handy klingelt!"
Ich springe auf und renne zu meinem Handy, das beim Laden hängt. "Geh halt hin, Depp!"
"Barth! Was kann ich tun?"
"Ach, ich glaub ich bin falsch, ich wollte eigentlich den Herrn..."
"Ja, das ist mein Freund. Der ist da. Ich verbinde."
"Hier, wahrscheinlich die Polizei wegen dem Schwanztyp."
Es ist nicht die Polizei, sondern ein Arzt, der offenbar nicht das ist, was wir suchen.
"Ich hätte nicht noch eine schlechte Nachricht brauchen können.", murmelt er verdrossen. "Ich weiß, Bebi." Also setze ich mich an den PC und suche nach Alternativen. Ich ruf in ein paar Kliniken an und will ihm dann die Website zeigen, aber er guckt nicht hin. Also lese ich vor und muss eh schon gegen die Musik anschreien, die er nicht leiser machen will.
"Kannst du mal so reden, dass man dich versteht?" Ich schreie. "Du musst nicht rumschreien! Sei nicht immer so aggressiv!"
"Ach, weißt du was? Fick dich einfach. Du weißt, dass ich ein Lautstärkenregulationsproblem habe und mir das jetzt zum Vorwurf zu machen, ist assi. Mach deinen blöden Scheiß in Zukunft allein!"
Ich stehe auf und gehe ins Schlafzimmer. "Behandel mich doch nicht immer, als wäre ich ein Behinderter!"
"Dann verhalte dich nicht wie einer!"
Funkstille. Ich gehe Gassi, trage dann das Pfand weg und erhalte 20 Euro, die ich gleich wieder umsetze. Danach schau ich mal, ob ich die Spülmaschine zum laufen kriege und entscheide mit meiner Mama, dass ich das besser lasse, weil sonst die ganze Küche unter Wasser stehen wird so wie das aussieht. Perfekt. Ich bin maximal angepisst und vergrabe mich in Sprachübungen, um meine Wut zu dämpfen. Lernen ist wohl das wenig selbstschädigende Verhalten in solchen Situationen. Ich gehe nochmal mit der Alten raus und bleibe danach in der Küche, weil ich keinen Bock auf den Rest der Wohnung hab. Hierauf auch nicht, aber hilft ja nichts.
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