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  • Erstes Türchen - Wohnen & Umzug

    Es ist erster Dezember. Ich habe einen Monat nicht geschrieben. Ich habe vier Wochen die Zeit vergessen und im Wartemodus. Der Beginn der Adventszeit unterbricht meine Zeitlosigkeit und macht mir bewusst, dass zwar viel, aber halt nichts Konkretes passiert ist. Wir sind auf Haussuche. Wir brauchen etwas mit genug Garten und Platz im Haupthaus, um künftig all unsere Geschäftszweige unter ein Dach zu bringen. Anfang November haben wir das ideale Objekt gefunden. Und seither warten wir auf die Zusage. Ein Umzug ist immer mit Aufregung, Arbeit und einer Menge Anspannung verbunden, in unserem Fall fühlt es sich mal wieder besonders extrem an. Unsere "Startwohnung" hier in Bad Homburg hat langsam ausgedient und wir sind ihr vor allem auch geschäftlich entwachsen. Außerdem kümmern sich die Vermieter ja überhaupt nicht um das Haus, so gibt es beispielsweise seit Monaten kein warmes Wasser und die Hebeanlage für die Abflüsse mussten wir auf eigene Kosten tragen, damit wir wieder auf die Toilette können. So besteht natürlich auch eine gewisse private Dringlichkeit und wir wünschen uns einfach nur noch einen Ort, an dem wir endlich unser Zuhause einrichten können anstatt nur irgendwo das Leben zu planen. Der Wecker klingelt um sieben. Basti schnieft. "Ich bin krank, Bebi!" "Na toll." Ich dreh mich im Körbchenlager, das wir im Wohnzimmer gebaut haben, nochmal zur Seite und döse ein bisschen weiter. Um kurz nach Acht kann ich zwei der Hunde motivieren, aufzustehen und wenigstens eine kleine Runde mit mir zu gehen, die Alte schläft lieber noch weiter. Um neun kommt ein neuer Tageshund an und ich hoffe, dass das mit Luca und ihm gut klappt. Die beiden Rüden sind sich glücklicherweise auf Anhieb sympathisch und ich kann die Alte überzeugen, dass es jetzt wirklich Zeit für eine Morgenrunde ist. Zurück zuhause setze ich die neue Hundeliste auf und sage zu meinem verschnupften und hustenden Freund: "Ich glaube nicht, dass sich die Maklerin noch meldet." "Dann sehen wir uns jetzt einfach nochmal vermehrt nach anderen Häusern um." "Mhm. Ich freu mich schon auf nächsten Sommer, wenn wir in unserem Garten sitze und ich ein Buch über diesen November schreiben kann, um den ganzen Abfuck nochmal Revue passieren zu lassen... Aber auf der anderen Seite... Denk mal drei Jahre zurück." "Stimmt schon." Vor drei Jahren hatten wir nichts mehr. Mit unserem letzten Geld hatten wir uns bei einem Bekannten durch einen Bekannten in einer Ferienwohnung einmieten können, der Volvo ist ein paar Wochen davor mitten unter der Fahrt kaputt gegangen und war ein wirtschaftlicher Totalschaden und unsere mentale Gesundheit war deutlich unter dem Gefrierpunkt. Heute sitzen wir in unserer Zwei-Zimmer-Wohnung in Bad Homburg ohne Warmwasser oder Strom im Schlafzimmer, mit leichtzusammenbaubaren Möbeln, weil ich nach meiner Rücken-OP mehr einfach nicht hätte allein aufbauen können und träumen von unserem Leben mit Bad, repräsentativer Küche, Garten und Gym im Keller. Klingt utopisch? Man wird ja wohl träumen dürfen. Und wenn man keine Ziele hat, verläuft der Weg im Sand. Um halb zwölf mach ich mich auf den Weg zu meinem Gassihund am Tannwäldchen und hole mit dem gemeinsam einen Halbtagesgast, das Schäfchen, ab. Die beiden Hunde kennen sich schon und drehen eine schöne Runde durch Bad Homburg und das bezaubernde Tannwäldchen. Gegen zwei kommen das Schäfchen und ich bei uns Zuhause an und ich gehe davon aus, dass sich die Hundejungs gut verstehen werden. Der Kleine und die Alte sind in der Zwischenzeit schon abgereist. Als wir ins Wohnzimmer kommen, macht Luca direkt klar, dass er das Schäfchen total beknackt findet und es gerne auf der Stelle fressen würde, also geht Luca mit Basti erstmal ins Schlafzimmer und das Schäfchen schaut sich mal um. Basti bietet an, mit den zwei dunklen Rüden Gassi zu gehen, was ich erst ablehnen will, weil er krank ist, aber angesichts der Größe, des Gewichts, der Zugkraft und dass sie sich Luca und Lenox heute erst kennengelernt haben, stimme ich zu, weil es die klügere und sicherere Entscheidung ist. Derweil koche ich. Es gibt eine Bohnen-Linsen-Gemüsesuppe. Klingt nach einer wilden Mischung, ist es auch. Ich habe weder Zeit, noch Lust einzukaufen, also kommt rein, was der Gefrierschrank an Gemüse hergibt und der Monsieur Cuisine erledigt den Rest quasi von selbst. Am Ende wird nochmal alles püriert, nachgewürzt und die Labra-Kumpels sind offenbar so ein gutes Team, dass Basti es sogar mit ihnen zum Bäcker schafft und ein Kürbiskernbrot mitbringen kann. Es kommt noch eine weitere Gassianfrage für heute rein, eine habe ich schon ablehnen müssen, diese nehme ich an, weil das Schäfchen um 16.30 Uhr wieder heimgehen kann und ich das dann grad gut schaffen kann. Also machen wir uns um kurz nach vier auf den Weg zu Schäfchen nach Hause, doch dann klingelt mein Handy. Im Gericht dauert es länger und der Hund bleibt noch. Ich sage meiner Gassi-Kundin Bescheid und verlege alles auf eine halbe Stunde später. Diesmal geht Basti wieder ins Schlafzimmer zum Schafi und kuriert seine Erkältung weiter aus. Er sieht furchtbar blass aus, hat ziemlich starke Kopfschmerzen und trinkt sogar widerstandslos den Kräutertee, den ich ihm hinstelle. Das heißt, es geht ihm wirklich schlecht. Ich setze mich an den PC, schaue mir ein paar Häuser an und da kommt die Mail von der Maklerin rein. Sie möchte noch die Unterlagen von meiner Oma - aber die hat sich gestern ihrerseits entschieden, doch im Allgäu bleiben zu wollen. Ich telefoniere kurz mit meinen Eltern und wir finden es schon mal positiv, dass das Haus noch zu haben ist, stehen jetzt aber vor dem Problem, dass unsere ganze Planung auf das Mehrgenerationenwohnen aufgebaut war und wir jetzt nochmal alles komplett umschmeißen müssen. Meine Eltern stehen voll hinter uns und sie bieten sich an, morgen nochmal mit der Maklerin zu telefonieren und die Umstände zu (er)klären. Schließlich hatten Basti und ich gar keine direkte Korrespondenz mit meiner Oma. Ich schicke viel zu selten Briefe und wenn mein Papa ihr die Einkäufe bringt, sprechen wir manchmal am Telefon, aber die Umzugsplanung auf ihrer Seite lag in der Hand meiner Eltern. Dass es jetzt doch nichts für sie zu sein scheint, wo es konkret wird, ist schade, aber wir verstehen es ehrlich gesagt. In der Zwischenzeit verständigen uns meine Kundin und ich darauf, dass ich doch nicht mehr Gassi gehe, weil es jetzt wahrscheinlich zu spät wird und sie dann doch selbst geht. Verständnis auf beiden Seiten - blöd gelaufen trotzdem. Der Plan war gut, aber mal wieder ohne Spielraum für etwaige Verspätungen oder zu spontane Änderungen. Der Plan wäre voll aufgegangen, wäre Luca dem Schäfchen nicht ganz so abgeneigt... Wenigstens wissen wir jetzt für die Zukunft, dass die beiden nicht mehr gleichzeitig kommen. Auch etwas, das sich mit dem Umzug erledigt hat. Wenn wir unser Traumhaus bekommen, haben wir genügend unterschiedliche Ebenen und Räumlichkeiten, um im Zweifelsfall mehrere kleine Rudel zusammenstellen zu können. Auch für unsere Kunden ein Gewinn, denn dann gibt es weniger Planungschaos oder Absagen auf (spontane) Anfragen. Um zwanzig vor sechs wird das Schäfchen abgeholt und Luca und sein neuer Labradoodle-Kumpel Lennox essen gemeinsam zu Abend. "Klappt gut mit den Zweien, gell?", stelle ich fest. "Ja, voll. Richtig schön.", schnieft Basti. Um sechs geht Lennox nach Hause und Luca ist endlich Einzelprinz. Er ist zwar gern mit den anderen Hunden zusammen, aber er findet es auch toll, ab und zu die volle menschliche Aufmerksamkeit zu haben. Wir rufen nochmal kurz bei meinen Eltern an, weil sie uns einen total süßen Adventskalender geschickt haben und wir dafür noch Anweisungen brauchen. Wie immer verquatschen wir uns dabei ein wenig. Es gibt immer viel zu erzählen, auch wenn es nach Außen hin oft so aussieht, als würde sich bei uns nie was verändern. Nach dem Telefonat essen wir nochmal und gehen unsere Spätabendrunde mit Luca. Beim Heimkommen laufen wir unserem Nachbarn in die Arme, der gerade seinen ganzen Hausstand rausträgt. "Ahh, ich ziehe aus!", teilt er uns mit. "Jetzt?" "Jaaa, ich hab eine neue Wohnung, vorn in der ... Straße." "Okay, cool, herzlichen Glückwunsch. Hier ist ja nicht so..." "Hier ist gar nix. Hab keinen Mietvertrag bekommen. Miete immer bar gegeben. Konnte mich hier nicht anmelden. Klo geht nicht. Wenn es regnet, läuft es über." "Ja, ganz schön beschissen. Gut, dass du was anderes hast. Viel Glück." Wir verabschieden uns, gehen ins Wohnzimmer und fallen uns auf unsere Bürostühle fallen. "Ist ja auch eine ganz normale Uhrzeit zum Ausziehen!" "Nachts um elf? Klar. Aber hey Bebi, weißt du, was das bedeutet mit der Mail heute? Wir sind noch im Rennen. Bald ziehen wir in unser Haus!" In Gedanken sind wir wohl beide auch in dieser Nacht schon mit unserem fröhlichen Nachbarn am ausziehen aus dieser Bruchbude. Aber noch hängen wir ja in der Luft. Inzwischen seit 24 Tagen. Irgendwie ironisch, oder? Schönen ersten Dezember und eine geruhsame Weihnachtszeit, ihr Lieben. Wohnen & Umzug. Frauenbarth.

  • Monatsabschluss - Nachfühlen, Mitdenken & Kommentieren

    Neuer Beitrag jeden Sonntag | 15.00 Uhr Willkommen bei Frauenbarth. Deinem Blog für Alltagsgeschichten der ungeschönten Art. Mal bitter, mal sauer, mal lustig, mal liebevoll - aber immer mit Gefühl und Querverbindungen. Ich schreibe hier über meinen Alltag, um dich zu unterhalten, mich selbst zu strukturieren und gesellschaftliche Fragen auf den Tisch zu bringen in dem ich Alltagssituationen aufgreife, anstatt auf Social Media Welle zu schieben. In den MK - Beiträgen möchte ich dich nochmal ganz gezielt einladen, zu manchen Fragen, die sich mir im Laufe der letzten Monate so gestellt haben, aus deiner Perspektive zu beantworten. Hier geht's nicht um richtig oder falsch, Anerkennung, Lob oder Ablehnung, sondern einfach um deine ehrlich empfundene Ansicht. Ich freue mich auf deinen Beitrag! Mitdenken & Kommentieren aus dem Blogbeitrag: " Monatsabschluss" September Die letzten Wochen hatte ich wenig Lust oder Nerven über meinen Alltag zu schreiben. Nicht weil nichts passiert ist, eher weil es zu viel war. Auch dieser Monat ist nur so an mir vorbei gerauscht. Aber heute ist es endlich wieder so weit, dass ich mir die Freiheit nehme und genug Muse habe, um einen Beitrag zum Monatsabschluss zu schreiben. Es ist wieder ein Montag. Ich probiere das eure iPad aus und freu mich, dass das mit dem Schreibe und Arbeiten soweit gut zu klappen scheint. Letzte Woche hat mein Praktikant in der Tierpflege angefangen. Die erste zwei Tage sind etwas unglücklich gelaufen, weil mehr Hunde da waren als eigentlich geplant und ich kaum Zeit für ihn hatte. Außerdem sind erste Tage (fast) immer doof. Alles ist neu und man fühlt sich irgendwie verloren. Eigentlich sollte es ja nur dem Praktikanten so gehen, nachdem es aber mein erster Praktikant in meinem eigenen Geschäft ist, war auch ich ein bisschen nervös. Da waren so Fragen wie: Komm ich mit ihm klar? Was kann er machen? Wie geht‘s mir damit, wenn ich kein Team habe um Rücksprache zu halten, sondern alles selbst entscheide? Selbstständigkeit ist die eine Sache. Unternehmensaufbau fühlt sich ganz anders an. Letztes Jahr um diese Zeit hab ich einfach nur gehofft, dass ich bald möglichst wieder in die Selbstständigkeit starten kann und dann dachte ich, würde ich einfach damit zufrieden sein, für meinen eigenen Lebensunterhalt aufkommen zu können und das zu meinen Bedingungen. Im Februar konnte ich dann endlich wieder starten, jetzt bin ich an dem Punkt an dem ich sein wollte - aber auch doch nicht. Jetzt will ich mehr. Meine Grundprojekte stehen, jetzt heißt es sie mit Leben zu füllen und das fühlt sich gerade sehr oft nach Überforderung an, wenn ich über die Zukunftsplanung nachdenke. Unsere Planungen für unser neues Zuhause nehmen konkretere Vorstellungen an, sind aber mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden. Und obwohl ich mich drauf freue, macht‘s mir auch irgendwie Angst. Ab Oktober gibt‘s hier wieder regelmäßige Beiträge. Ich freu mich, dass du dabei bist, meine Texte ist und hoffe, dass du dir das ein oder andere Mal was draus mitnehmen kannst. Bereit zum Nachfühlen, Mitdenken & Kommentieren? Kennst du das, wenn dir alles auf den Keks geht? Was hilft dir in solchen Phasen? Teile deine Tipps mit der Frauenbarth Community und inspiriere andere, die vielleicht gerade noch in einer Keks-Zeit feststecken.

  • Mädchenvibes & Trash-TV - LGBTQIA*+ Gedanken zum Nachfühlen, Mitdenken & Kommentieren

    Neuer Beitrag jeden Sonntag | 15.00 Uhr Willkommen bei Frauenbarth. Deinem Blog für Alltagsgeschichten der ungeschönten Art. Mal bitter, mal sauer, mal lustig, mal liebevoll - aber immer mit Gefühl und Querverbindungen. Ich schreibe hier über meinen Alltag, um dich zu unterhalten, mich selbst zu strukturieren und gesellschaftliche Fragen auf den Tisch zu bringen in dem ich Alltagssituationen aufgreife, anstatt auf Social Media Welle zu schieben. In den MK - Beiträgen möchte ich dich nochmal ganz gezielt einladen, zu manchen Fragen, die sich mir im Laufe der letzten Monate so gestellt haben, aus deiner Perspektive zu beantworten. Hier geht's nicht um richtig oder falsch, Anerkennung, Lob oder Ablehnung, sondern einfach um deine ehrlich empfundene Ansicht. Ich freue mich auf deinen Beitrag! Bevor es heute ans Nachfühlen, Mitdenken & Kommentieren geht, lade ich dich herzlich auf meine LGBTQIA*+ Homepage www.jscolourfullife.de ein. Mitdenken & Kommentieren aus dem Blogbeitrag: " Mädchenvibes & Trash-TV" Mädchenvibes - Alltag und Selbstreflexion Ich geb's zu... Normalerweise mach ich das ja nicht... aber ich hab am Wochenende ein bisschen Princess Charming geguckt. Danach bin ich durch die sozialen Medien gestreift und hab mal wieder alle möglichen Kuriositäten gefunden. Manchmal frage ich mich, warum die Menschen es nicht mal mehr schaffen, erstmal nachzulesen, mit welchen Labeln sie sich belegen, bevor sie sie für sich beanspruchen. Das führt natürlich zur Verwirrung. Aber das ist auch kein Wunder, wenn die Aufklärungsangebote rar gesät sind und die aktuellen Vorzeigepersonen auf dem Kampfkurs des "Jeder muss MICH so respektieren, wie ich bin" und deswegen eine ganze Personengruppe diskreditieren. Da fand ich's dann doch mal ganz nett, bei Princess Charming zwar auch einiges an Drama zu sehen, aber wenigstens auch ein bisschen Normalität. Einfach Menschen mit Gefühlen, ohne Kostüme oder dem ständigen Hervorheben ihrer Einzigartigkeit durch ihre Sexualität. Mal ehrlich: Wenn deine Sexualität alles ist, was du zu bieten hast, zu was macht dich das dann? Ich wage mal zu behaupten, dass sich queere Menschen durch mehr auszeichnen als als ständiges queer sein, obgleich sie es zu jederzeit natürlich sind. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Ich bin zum Beispiel eine Bisexuelle. Oder eine Veganerin. Oder eine Ernährungsberaterin. Oder eine Tierpflegerin. Oder eine Frau. Und in Wahrheit bin ich alles davon, zu jeder Zeit und mehr, weil der Mensch facettenreich ist. Vielleicht braucht es gar keine Aufklärungsarbeit gerade, vielleicht braucht es sprachliche Bildung und verständliche Erklärungen für die Allgemeinheit, die eben nicht aus dieser Nische der Gesellschaft kommt. Die Community ist groß, größer, als sich viele vielleicht vorstellen können und es sind mehr Leute von den aktuellen Entwicklungen betroffen, als man vielleicht wahrhaben will - aber genau hier braucht es doch eine starke Einheit, die signalisiert: wir sind Menschen, wir wollen nichts außer unser Sein leben und lieben, wen wir lieben, damit auch du diese Freiheit hast. Doch was es braucht und was gut zieht, sind halt zwei verschiedene Stiefel. Der eine bildet seine Meinung, der andere bildet sich. Wie siehst du das? Fühlst du dich wohler mit oder ohne Label? Was treibt die gesellschaftliche Spaltung wirklich voran und wann hast du zuletzt jemandem die Hand gereicht, der anderer Meinung war? Und wie stehst du gerade persönlich der LGBTQIA*+ Gesellschaft gegenüber? Teile deine Gedanken gerne offen, reflektiert und respektvoll. Zeit zum Nachfühlen, Mitdenken und Kommentieren.

  • Spülmaschinen & Anschluss - Mitdenken & Kommentieren

    Neuer Beitrag jeden Sonntag | 15.00 Uhr Willkommen bei Frauenbarth. Deinem Blog für Alltagsgeschichten der ungeschönten Art. Mal bitter, mal sauer, mal lustig, mal liebevoll - aber immer mit Gefühl und Querverbindungen. Ich schreibe hier über meinen Alltag, um dich zu unterhalten, mich selbst zu strukturieren und gesellschaftliche Fragen auf den Tisch zu bringen in dem ich Alltagssituationen aufgreife, anstatt auf Social Media Welle zu schieben. In den MK - Beiträgen möchte ich dich nochmal ganz gezielt einladen, zu manchen Fragen, die sich mir im Laufe der letzten Monate so gestellt haben, aus deiner Perspektive zu beantworten. Hier geht's nicht um richtig oder falsch, Anerkennung, Lob oder Ablehnung, sondern einfach um deine ehrlich empfundene Ansicht. Ich freue mich auf deinen Beitrag! Mitdenken & Kommentieren aus dem Blogbeitrag: "" Spülmaschinen & Anschluss " Ich bin jetzt 30 aber fühle mich wie 80. Die Maschine kommt, mit zwei lustigen Ossis im Schlepptau, die so eine Mischung aus Mitleid und Bewunderung für unser Lächeln in diesem Verschlag mitbringen. "Oh, was habt ihr euch da nur angetan?", sagt der eine. "Na, irgendwo müssen wir ja wohnen.", sage ich. "Das war mal ein Bad.", stellt der andere fest. "Mag sein, jetzt ist es die Küche. Solange bis wir hier ausziehen und danach ist es mir egal." Der Anschlussservice wurde extra bezahlt, aber ganz ehrlich? Einen Schlauch in die Wand schieben, ohne ihn zu befestigen, kann ich auch. Basti ist natürlich mit aufgestanden, weil man als Frau von Handwerkern sowieso nicht ernst genommen wird, aber das bringt auch gar nichts, weil sie ja faktisch keine Handwerker, sondern Boten sind. Egal, das Ding steht und ich will mich freuen. "Machen wir sie gleich an?", frage ich aufgeregt. "Die Nacht war furchtbar. Lass uns nochmal kurz schlafen, nachdem wir Gassi waren." "Na gut.", sage ich und bin nicht mehr freudig, sondern traurig. Weil ich so lange gewartet hab und wieder warten muss, das Wohnzimmer voller voller Kartons mit Küchenzeug ist und ich erstmal die blöde Spülmaschine brauche, damit ich nicht mehr in der Dusche spülen muss. [...] Meine Waldstunde mit Finn bringt mich wie immer ein bisschen runter, aber als ich nach Hause komme und aufsperre, stürzen mir fünf Hunde in die Arme und ich fluche. "Was soll der Scheiß? Warum ist die verfickte Küchentür nicht zu?" "MOOOO!", brüllt Basti und ich bin genervt, weil wohl eher der Dungeon als die Hunde Schuld sind. Ich zicke ihn ein bisschen an, wir streiten kurz und dann leg ich mich ins Bett, kuschel mit den Hunden und will endlich mein Buch korrekturlesen, damit ich den Print freigeben kann. Aber auf Seite 40 bin ich so müde, dass ich kurz einnicke. "Dein Handy klingelt!" Ich springe auf und renne zu meinem Handy, das beim Laden hängt. "Geh halt hin, Depp!" "Barth! Was kann ich tun?" "Ach, ich glaub ich bin falsch, ich wollte eigentlich den Herrn..." "Ja, das ist mein Freund. Der ist da. Ich verbinde." "Hier, wahrscheinlich die Polizei wegen dem Schwanztyp." Es ist nicht die Polizei, sondern ein Arzt, der offenbar nicht das ist, was wir suchen. "Ich hätte nicht noch eine schlechte Nachricht brauchen können.", murmelt er verdrossen. "Ich weiß, Bebi." Also setze ich mich an den PC und suche nach Alternativen. Ich ruf in ein paar Kliniken an und will ihm dann die Website zeigen, aber er guckt nicht hin. Also lese ich vor und muss eh schon gegen die Musik anschreien, die er nicht leiser machen will. "Kannst du mal so reden, dass man dich versteht?" Ich schreie. "Du musst nicht rumschreien! Sei nicht immer so aggressiv!" "Ach, weißt du was? Fick dich einfach. Du weißt, dass ich ein Lautstärkenregulationsproblem habe und mir das jetzt zum Vorwurf zu machen, ist assi. Mach deinen blöden Scheiß in Zukunft allein!" Ich stehe auf und gehe ins Schlafzimmer. "Behandel mich doch nicht immer, als wäre ich ein Behinderter!" "Dann verhalte dich nicht wie einer!" Funkstille. Ich gehe Gassi, trage dann das Pfand weg und erhalte 20 Euro, die ich gleich wieder umsetze. Danach schau ich mal, ob ich die Spülmaschine zum laufen kriege und entscheide mit meiner Mama, dass ich das besser lasse, weil sonst die ganze Küche unter Wasser stehen wird so wie das aussieht. Perfekt. Ich bin maximal angepisst und vergrabe mich in Sprachübungen, um meine Wut zu dämpfen. Lernen ist wohl das wenig selbstschädigende Verhalten in solchen Situationen. Ich gehe nochmal mit der Alten raus und bleibe danach in der Küche, weil ich keinen Bock auf den Rest der Wohnung hab. Hierauf auch nicht, aber hilft ja nichts. Bereit zum Mitdenken & Kommentieren? Kennst du das, wenn du aus tausend Gründen genervt bist und es an deine:r Liebste:n auslässt? Außerdem freue ich mich auf deine Story zu Handwerkerfails, Spülmaschinen und Anschluss.

  • Praktikantenübersicht & Kinderwunsch

    Seit Anfang des neues Schuljahrs habe ich einen Praktikanten. Er ist 14, sehr engagiert, voller Ideen und interessiert sich für die Tierpflege. Ich war anfangs unsicher, ob ich überhaupt einen Praktikumsplatz anbieten kann, da mein Unternehmen ja noch sehr klein ist, ich größten Teils von Zuhause aus arbeite und ich noch nicht so genau wusste, was er überhaupt tun können soll... Die ersten zwei Wochen ging's in Blogpraktikum, um erstmal die Arbeit kennenzulernen und seither kommt er jeden Donnerstag. Letzte Woche habe ich ein Tagesprotokoll und ein paar Arbeitsblätter erstellt, die wir seither in seiner Praktikantenübersicht sammelt und darauf abzielt, ihn auch dabei zu unterstützen, das Schulziel zu erreichen. Heute habe ich etwas Zeit eingeplant, um an diesem Ordner weiterzuarbeiten, die Arbeitsblätter der letzten Wochen gemeinsam mit Matthias zu korrigieren, zwei Neukunden kennenzulernen und einen Gassitermin wahrzunehmen. Planung wird bei mir oft zu Spontanität. Ein Vorteil der Anpassung, wenn man sie für sich zu nutzen weiß. 7.00 Uhr Der Wecker klingelt. Wir murren, stehen auf, erledigen den Morgenputz, lassen Staubi danach noch ein bisschen weiter rumfahren und gehen ins Bad. Unser Durchlauferhitzer funktioniert ja seit Wochen nicht mehr, aber wir haben inzwischen eine Lösung für warmes Wasser: Gießkanne und Wasserkocher. Wenigstens haben wir gelernt, Wassersparend zu leben und sind froh, dass wir wieder Lösungen finden, statt uns selbst zu bemitleiden, auch wenn die Situation in der Wohnung natürlich bedrückend ist und maßgeblich dazu beiträgt, wie es uns gesundheitlich geht. 8.45 Uhr Matthias ist da und wir müssen gleich los, um das Monsterchen zu holen. Wir gehen Gassi und nehmen ihn dann doch mit nach Hause, weil sein Mensch kurzfristig einen Arzttermin bekommen hat. 10.30 Uhr Matthias macht seine Englischaufgaben und ich sortiere ein paar Sachen aus. Auch wenn wir wenig Zeit für die Haussuche hatten, ist sicher, dass wir umziehen, sobald sich das passende Gebäude findet und ich hätte gerne schon alles soweit vorbereitet, dass die Übersiedlung schnell geht. Viel Zeug kommt eh nicht mit und wenn wir ehrlich sind, besitzen wir gerade auch nicht mehr super viel. Wir haben einiges zurückgelassen, wieder und wieder und wieder. Und so bleiben nur ein paar wichtige Erinnerungsstücke, ein bisschen Lieblingskleidung, die Bücher und die Hundesachen. Möbel haben wir ja nicht viele und vermutlich werden wir all unsere Habseligkeiten mit einer oder zwei Autofahrten ins neue Zuhause bringen können. Wird schön, endlich mal wieder eins zu haben. Aktuell haben wir "nur" ein Dach über dem Kopf - auch schon mehr, als andere haben. Wir bleiben dankbar in unserer Unzufriedenheit mit der Situation. Es könnte immer noch schlechter gehen, aber das ist kein Grund, nicht zu versuchen, sich zu verbessern. "Wie kommst du zurecht?", frage ich Matthias, der sich gerade mit ChatGPT auf Englisch über Hunde unterhält. "Ja, ganz gut, aber hierzu habe ich eine Frage." Die klären wir kurz, dann sage ich ihm, er hat noch zwanzig Minuten und dann müssen wir uns fertig machen, um die neuen Hunde kennenzulernen, da erreicht mich auch schon die Nachricht, dass die Kundin gerade angekommen ist. "Okay, Jacke anziehen, auf auf! Wir müssen gleich los." Matthias gehen direkt, Basti bleibt beim Monsterli und es dauert etwas bis wir unsere Kundin und ihre Hunde gefunden haben, weil das Navi die Leute gern auf die andere Seite schickt. "Hello Jana, nice to meet you!" Deswegen brauchen wir auch in einem Berufsfeld wie der Tierpflege. Wir sind Nähe Frankfurt, da bleibt internationale Kundschaft nicht aus. Leider ist mein Englisch schlecht. Auch so ein Schulschaden vermutlich. Bei Französisch ist es schlimmer, aber auch im Englischen habe ich eine Sprachhemmung und das ist sehr ungünstig. Lesen, schreiben, verstehen läuft eigentlich, aber die Wörter die aus meinem Mund fallen klingen wie die eines Kindergartenkindes. Wenigstens kann ich Matthias am Ende sagen: "Schau, deswegen ist es wichtig, dass wir alle besser Englisch lernen, weil es echt peinlich ist, wenn man kein fachbezogenes Gespräch mit seinen Kunden führen kann oder es so holprig wird. Aber jetzt sag mir erstmal, was du alles verstanden hast." Er hat einige wichtige Punkte aus dem Gespräch erfasst und ich bin ehrlicherweise etwas überrascht, wie viel davon er jetzt auf Deutsch wiedergeben kann, vor allem weil er selbst Englisch als eins seiner größten Problemfächer einschätzt. Ich überlege, ob ich künftig einfach am Donnerstagmorgen kleine Teammeetings auf Englisch etablieren will. Wäre eigentlich clever, dementgegen steht, dass ich mir dann vorkommen würde, wie die Schwester des Hotelbesitzers, in dem wir in Österreich gearbeitet haben. Sie kam eines Tages mit der tollen Idee um die Ecke, aber leider war ihre Sprachbegabung halt gegen Null. Sie hat diese Meetings dann zwar auf ihre stellvertretende Serviceleitung übertragen, deren Englisch auch dürftig war, aber das hat die Sache unwesentlich besser, wenn nicht sogar schlimmer gemacht. Und die Erinnerung an das 5PM Sharing for Caring Meeting hält mich irgendwie noch ab. Es war schrecklich und das will ich niemandem antun. Aber auf der anderen Seite... man könnte es auch einfach wirklich als gemeinsame Lernmöglichkeit mit fluider Sprachentwicklung nutzen. Wenn der Anfang mal gemacht ist, wird's ein Selbstläufer... doch der Anfang ist immer das Schwerste. Matthias und ich müssen schon weiter, denn wir haben noch einen Gassitermin. Im Tannwäldchen treffen wir dann auch wieder einen von meinen neuen Kunden und das Schäfchen und plaudern kurz. "Frau Barth, ist das ihr Sohn?" Ich muss ein bisschen Schlucken, aber erkläre dann doch recht souverän: "Ähhhhm, äh, ne. Das ist Matthias. Er ist mein Praktikant." "Ich bin der Praktikant!", wiederholt Matthias hinter mir stolz. "Das ist ja schön!" Also so rein theoretisch wäre es alterstechnisch zwar möglich, dass ich ein Kind in seinem Alter haben könnte, aber dann wäre ich auch recht früh Mutter geworden. Offenbar erleben viele Frauen einen gewissen Druck, was das Kinderkriegen angeht. Von außen oder innen. Ich erfahre das beides nicht so, aber vielleicht geht das Äußere auch an mir vorbei oder ich hab nicht den Mama-Flow. Ist letztendlich auch egal, ich wundere mich nur immer über die REELS, die fordern, man möge kinderlose Frauen ab 30 einfach nicht drauf ansprechen, weil mir das so gut wie nie passiert. Ich verstehe, dass die Frage im Generellen schwierig sein kann, wenn man in gewissen Lebenssituationen ist, einen unerfüllten Kinderwunsch hat oder etwas Schlimmes passiert ist - aber das sollte individuell und mit Empathie angegangen werden. Meiner Meinung nach. Als ich klein war, wollte ich keine Kinder - lieber einen Bauernhof, als ich jung war, wollte ich viele Kinder, als ich Jugendliche war, wollte ich nie Kinder, dann wollte ich kurze Zeit normal sein und dachte, heiraten und Kinderkriegen sei eine sinnvolle Maßnahme in diese Richtung, aber glücklicherweise für mich und die nicht existenten Kinder habe ich mich vorher scheiden lassen und meine Heimat verlassen, um allen das Leid einer unglücklichen Regretting Motherhood Story zu ersparen. Kinderwunsch: Persönliche Gründe Danach war natürlich erstmal eine Findungsphase angedacht und Singleleben geplant. Das mit der Findungsphase hat geklappt, aber die Liebe meines Lebens habe ich sechs Stunden nach meiner Scheidung zum ersten Mal gesehen. Das Leben nimmt manchmal merkwürdige Wendungen, aber jede hat mich ein bisschen mehr zu mir selbst und der Vorstellung von Dasein nach meinem Belieben gebracht. Auch wenn's oft hart war. Bevor besagte Liebe, Basti, und ich ein Paar wurden, haben wir in Gesellschaft ein wenig über unsere Zukunftsvorstellung geteilt und wir waren zu dem Zeitpunkt dann irgendwie beide auf "Normales Leben, Haus, Hund, 2 Kinder." Darauf haben wir die erste Zeit auch hingearbeitet, aber wir hatten beide einen ganzen Transporter voller Altlasten dabei und haben es gemeinsam statt aufzuarbeiten teilweise noch schlimmer gemacht. Auch das war offenbar irgendwie notwendig, weil der Leidensdruck erst groß genug werden muss, um wirklich was zu ändern - und das haben wir 2022 dann auch endgültig getan. Wir haben ein paar Habseligkeiten gepackt und sind ohne Plan B nach Österreich gefahren, um in einem Hotel zu arbeiten und wohnen. Klang nach einem Sprungbrett. War's auch. Anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Aber funktional in der Retrospektive. Die Kindersache hatten wir bis dahin schon auf Eis gelegt, weil wir beide ja auch einige Dispositionen mitbringen, die gemeinsam vererbt zu sehr schwierigem Gemüt führen könnten - und wir haben jeder für sich schon viel Arbeit mit unserem Kopf. Das sollte man vielleicht nicht potenzieren. Vielleicht zerdenken wir das auch, aber wir sind der Meinung, man sollte, wenn man die Möglichkeit hat, alle Optionen und Szenarien so gut es geht im Kopf durchzuspielen und die Risiken vor allem für das Kind abzuschätzen, bevor es dann überhaupt erstmal an die Planung der Versorgung geht. Neben finanziellen Ressourcen benötigt ein Kind ja auch zeitliche und emotionale Kapazität und auch dafür sind wir zu viel mit uns selbst beschäftigt. Der nächste Gedanke, der uns von eigenen Kindern abbringt, sind die Beispiele von recht stark auftretenden, zielgerichteten, ehrgeizigen Eltern ist das Nacheifern der Kinder, das deren Selbstwerdung hemmt und durch die Eltern kaum bis gar nicht abzustellen zu sein scheint. Als wir 2023 in Bad Homburg gestrandet sind und wir die Entscheidung getroffen haben, dass ich mich wieder voll Selbstständig mache, fiel auch der Entschluss gegen eigene Kinder. Das hatte zusätzlich inzwischen auch gesellschaftliche und geopolitische Gründe. Außerdem wissen wir beide, dass Familie nicht aus Blut besteht und es gibt viele Kinder auf der Welt, die ein sicheres Zuhause brauchen würden. Deswegen ist unsere Lösung für die weitentferntere Zukunft, Pflegekinder aufzunehmen, wenn die Geschäfte aufgebaut und unser restliches Leben ruhiger geworden ist. Ein Meilenstein nach dem anderen und wenn dieser noch ein paar Jahre in der Zukunft liegt oder nie kommt, dann ist das halt so. Wir vertrauen darauf, dass sich alles zusammenfindet, wenn wir unseren Weg weitergehen. Nach dem Gassi gehen hat Matthias Pause und ich auch, weil das Monsterli inzwischen wieder daheim ist. Basti ist im Fitnessstudio und ich bin froh, dass es mit dem Reha-Training vorangeht. Ich brauche ihn wirklich wieder an meiner Seite, aber erstmal bin ich schon froh, dass er sich wieder selbst versorgen kann. Das letzte Jahre war echt hart und es gab Tage, da konnte er gar nicht aufstehen und litt unter so starken Schmerzen, dass sogar ich weinen musste. Ein Beispiel für unsere Sorge bei eigenen Kindern: Bastis Rückenprobleme sind teilweise genetisch bedingt, der Rest rührt von Verletzungen. Was und in welchem Grat vererbt werden würde, ist also nicht abschätzbar. Wär's "nur" das, wäre das ja auch noch kein Grund, wenn ein Kind Krankengymnastik und Physio bekommt, kann man ja viel machen, aber das war's halt auch nicht. Auf meiner Seite der Familie gibt's Herzgeschichten, Stoffwechselproblematiken, Krebs, Herzschwäche und psychische Auffälligkeiten in den weiter zurückliegenden Generationen. Und auf seiner Seite... sieht's ähnlich aus. Nur verschieben sich die Krankheitsbilder ein bisschen. Und klar, vielleicht kommt nichts davon durch, aber was, wenn sich zwei ungünstige Veranlagungen kreuzen und es noch ungünstiger wird? Es gibt noch tausend kleine Gründe, die uns vom eigenen Kinderwunsch losgelöst hat, auch wenn ich zwischendurch eine kurze Phase von "mir entgeht was" hatte. So ähnlich als ich in der Kindheit entschieden hatte, Vegetarierin zu werden. "Aber dann werde ich nie wieder Fleisch essen..." Irgendwie war dieser Gedanke total befremdlich und ich hatte Sorge vor allem, was mir entgehen wird, aber dann habe ich überlegt, was mich dieser Impuls kostet: meine Entscheidung und meinen freien Willen. Ich wollte ja kein Fleisch essen, also was wäre Drama nie wieder welches zu essen? Ich wollte ja nicht schwanger sein, also wäre es ein Drama, es nie zu werden? Vielleicht ist es manchmal einfacher, den anderen die Schuld zu geben und zu sagen, die Gesellschaft würde einen unter Druck setzen. Und natürlich formt die Gesellschaft auch das eigene Denken, prägt in gewisse Richtungen und so weiter. Aber im Endeffekt sind wir doch alle selbst verantwortlich für unsere Handlungen, Grenzen und Wünsche. Nach der Pause putzen wir und lernen um 17.00 Uhr den nächsten Hund mit seinen Menschen kennen. Für die letzte halbe Stunde setzen wir uns noch an die Praktikumsübersicht und stellen fest, das mal wieder wenig Zeit war, zu machen, was wir uns vorgenommen haben. Wahrscheinlich, weil zu viel auf der Liste stand. Um kurz nach sechs bricht Matthias nach Hause auf und ich mache das nötigste im Office und verbringe dann den Abend mit meinem Freund in WoW. Frau, Ü30 und Kinderwunsch - ich bin gespannt, wie du das erlebst. Lass deine Gedanken in der Kommentarspalte.

  • Letzter Krankheitstag - Mitdenken & Kommentieren

    Neuer Beitrag jeden Sonntag | 15.00 Uhr Willkommen bei Frauenbarth. Deinem Blog für Alltagsgeschichten der ungeschönten Art. Mal bitter, mal sauer, mal lustig, mal liebevoll - aber immer mit Gefühl und Querverbindungen. Ich schreibe hier über meinen Alltag, um dich zu unterhalten, mich selbst zu strukturieren und gesellschaftliche Fragen auf den Tisch zu bringen in dem ich Alltagssituationen aufgreife, anstatt auf Social Media Welle zu schieben. In den MK - Beiträgen möchte ich dich nochmal ganz gezielt einladen, zu manchen Fragen, die sich mir im Laufe der letzten Monate so gestellt haben, aus deiner Perspektive zu beantworten. Hier geht's nicht um richtig oder falsch, Anerkennung, Lob oder Ablehnung, sondern einfach um deine ehrlich empfundene Ansicht. Ich freue mich auf deinen Beitrag! Mitdenken & Kommentieren aus dem Blogbeitrag: " Letzter Krankheitstag" Letzter Krankheitstag, 02. Februar 2025 Außerdem Sonntag. Und hundefrei. Ich habe schlecht geschlafen, weil's Bossbunny ja nicht so toll geht, stehe um kurz vor acht auf und bin um kurz vor neun bei ihm. Er ist soweit okay, aber gefallen tut er mir nicht. Ich sage seiner Hasenmama bescheid und sie kommt schon früher zurück, um zur Not zum Tierarzt zu gehen. 10.00 Uhr "Stehen wir auf?", flüstert Basti. "Neeeee...", murmle ich zurück. "Hab auf diese Antwort gehofft." Ich kuschle mich an ihn und wir schlafen weiter. Und nun bin ich gespannt auf deine Gedanken zum Thema "Letzter Krankheitstag", denn es ist Zeit zum Nachfühlen, Mitdenken & Kommentieren: Kennst du das, wenn nach einer (langen) Krankheitsphase wieder mit der Arbeit anfängst? Wie geht's dir dann damit oder hängt das von deinem jeweiligen Arbeitsplatz und der Situation ab?

  • Frauenbarth-Pause

    Es ist Halloween. Letztes Jahr war das ein sehr nervenaufreibender Tag für mich, der einen langen Frauenbarth-Beitrag hervorgebracht hat. Dieses Jahr sieht es in mir schon ganz anders aus, es hat sich viel bewegt, aber wir sitzen immer noch in der zwei Zimmer Wohnung in der Louisenstraße und ich denke, es ist an der Zeit, den nächsten Schritt Richtung Leben zu gehen und einen zeitnahen Umzug zu versieren. Die kommenden Wochen nehme ich mir deshalb Zeit für die Suche nach einem passenden Haus für uns, das Geschäft und einen Teil der Familie und hoffe, dass sich das Richtige finden wird. Frauenbarth legt eine Kreativpause auf unbestimmte Zeit ein.

  • Mal wieder nicht zu IKEA

    Mein Freund Basti und ich nehmen uns seit Wochen vor, am nächsten freien Tag zu IKEA zu fahren. Warum wir auch an diesem Mittwoch erfolglos bleiben werden, kannst du in folgendem Beitrag lesen. Der Wecker klingelt um sieben, ich drücke auf Schlummern, checke meine Nachrichten und beschließe, dass wir auch noch ein Stündchen weiterschlafen können, weil das Monsterchen mit seiner Menschenfrau noch eine Nachrunde gedreht hat und es auch reicht, wenn wir ihn gegen zehn zum Gassi abholen. Das wird Basti machen, weil ich um halb zehn einen Termin mit Neukunden habe. Um acht stehen wir auf, machen uns für den Tag fertig, essen eine Kleinigkeit und dann macht Basti sich schon mal auf den Weg zum Monsterchen und ich mache meinen morgendlichen Homeoffice-Check, beantworte Mails und warte drauf, den neuen Hund kennenzulernen. Zur Abwechslung... einen Labrador. Aber diesmal in blond. Hund und Frauchen kommen pünktlich an, besuchen kurz unsere kleine Wohnung, wir besprechen die wichtigsten Dinge und kommen schnell überein, dass Pongo hier zurechtkommen wird und wir mal sehen, wie wir mit ihm zurechtkommen. Er ist ein lieber Kerl, aber auch sehr gefräßig und etwas ungestüm. Meine aufgeplatzte Lippe ist Zeuge. Wie ich es erwartet habe, bleibt Pongo auch gleich da und somit ist aus dem Kennenlerntermin halt gleich eine Halbtagesbetreuung geworden. Auch gut und heute Nachmittag bleibt immer noch Zeit für IKEA. Pongo, sein Frauchen und ich spazieren noch gemeinsam zum neuen Haus der Familie, damit ich weiß, wo ich ihn später wieder abgeben kann und danach ziehen der Labrador und ich unserer Wege. Wir begegnen einer Gruppe von Menschen, die Pongo ganz besonders toll zu finden scheint und weil ich offenbar ein sehr verwundertes Gesicht mache, klärt einer der älteren Herren mich lachend auf: "Ja, der kennt uns. Wir sind die Architekten." Auch so ein Hund, der schon die ganze Straße kennt, bevor er überhaupt herzieht - schön. Viele unserer Betreuungshunde haben nicht nur Hundefreunde hier gefunden, sondern auch Menschenfreunde. Vor allem unter den Einzelhändlern. Wenn der Hund dann auch noch in der direkten Nachbarschaft wohnen wird und bereits Freunde gefunden hat, wird's umso netter oder die Spaziergänge umso länger und gesprächslastiger. Und nachdem Pongo ab jetzt ein bis zwei mal die Woche da sein wird, wird er relativ schnell recht viele Freunde finden. Den ersten potentiellen darf er jetzt gleich treffen und ich freu mich drüber, dass das zeitlich so gut passt, weil die beiden sich ohnehin kennenlernen müssen, weil sie beide zu ab und an dienstags da sein werden. Also rufe ich Basti an und frage ihn, ob er es für eine gute Idee hält, wenn wir uns jetzt treffen und noch zusammen Gassi gehen und stimmt zu. Gesagt, getan und wie erwartet ist das Monsterchen erstmal maulig. Pongo lässt sich aber nicht beirren und erkundet einfach weiter den Kurpark, deswegen beruhigt sich der selbsternannte "Kampfhund" nach ein paar Minuten wieder und wir können eine schöne Waldrunde drehen. Wir sind länger unterwegs als geplant, aber nachdem die Monstermama immer noch krank ist, schadet es gar nicht, wenn es noch ein bisschen Auslauf gibt. Gegen kurz vor zwölf sind wir wieder zuhause und essen erstmal eine Kleinigkeit. Pongo ist zwar noch nicht wirklich müde, aber zumindest gewillter, die Futtersuche einzustellen und sich mit einem Ball zu beschäftigen. "Ich glaub, ich muss mich nochmal kurz hinlegen.", sagt Basti. "Ja, mach das. Ich glaub, ich muss hier bleiben und über den Hund wachen. Außerdem hab ich noch einen Haufen Arbeit. Ich muss das für den Steuerberater noch machen und so weiter. Vielleicht legt er sich ja mit dir rüber." Pongo geht zwar mit ins Schlafzimmer, aber vorwiegend zum Spielen. Er kuschelt sich letztendlich dann doch ein paar Minuten dazu, trottet aber zu mir ins Wohnzimmer als Basti eingeschlafen ist. Um kurz vor zwei ist mein Freund wieder wach und Pongos Menschen sind fertig mit ihrem Termin. Also bringe ich den Hund zum Haus und anschließend gehen wir ins Fitnessstudio. IKEA fällt aus, weil wir um fünf sowieso nochmal mit dem Monsterchen Gassi gehen und ich bin heute irgendwie sowieso nicht im Flow dafür. Es gibt noch so viel anderes zu erledigen. Ich freu mich ungemein, dass ich es mal wieder ins Fitnessstudio schaffe. Das erste mal seit sechs oder acht Wochen. Ich brauch das unbedingt für meinen Rücken und merke es an meiner Haltung, wenn's fehlt und auch an den Schmerzen. Die kleinen Mobility- und Dehnungssequenzen, die ich seit Montag einbaue, haben jedoch schon überraschend gute Linderung verschafft. Basti hat mir einen Trainingsplan gemacht und erstmal steht für mich Ganzkörper an, um wieder reinzukommen. Er trainiert mit einem Bekannten und ich bin froh, dass er einen Trainingspartner hat, der ihm auch spotten helfen kann, weil ich dafür nicht sonderlich hilfreich bin. Ist einfach eine andere Gewichtsklasse. Und auch, wenn er gerade "nur" im Reha-Training ist, übersteigt das oftmals meine Möglichkeiten. Außerdem ist es ja auch eine Zeitfrage und die letzten Wochen hätten wir es ja sowieso nicht gemeinsam ins Gym geschafft. Ich bin zufrieden mit meiner verbliebenen Kraft und merke die Defizite in der Beweglichkeit, radle nach dem Krafttraining noch 10 Kilometer langsam und danach fühlt sich mein Knie eigentlich wieder ganz gut an. Ich hoffe, das bleibt so. Nach dem Training geht es kurz nach Hause, etwas essen und dann weiter zum Monsterchen. "Schön hier, oder?" Das ist so unser Dauerbrenner, wenn wir zusammen Gassi gehen. Auch wenn das in letzter Zeit leider zu wenig vorgekommen ist. Entweder aus gesundheitlichen oder Belegungsgründen. Bad Homburg ist einfach traumhaft anzusehen. Egal ob in der Altstadt oder den Parks und selbst die verschiedenen Wohnviertel habe alle ihren eigenen Charme. Wir sind richtig froh, hier gestrandet zu sein. Gibt wohl keinen besseren Ort, um sich zufällig wiederzufinden. Ähnlich ging es wohl auch unseren neuen Kunden, den Haltern von Pongo. Schockverliebt in diesen Ort. Und ich habe das zusätzliche Glück, an diesem wunderschönen Plätzchen mit dem Menschen zu leben, in den ich mich jeden Tag ein bisschen mehr verlieben darf. Nachdem wir das Monsterchen abgegeben haben, sind wir beide müde, aber ich habe eigentlich noch zu tun. Am späteren Abend beschließe ich, dann doch endlich Feierabend zu machen und mit meinem Liebsten zu zocken. Ich werde langsam besser und mein Todesritter hat inzwischen einen Resi-Key auf 12+. Noch nicht toll, aber ein Anfang. Der Gildenaufbau geht schleichend voran, aber ein paar nette Leute haben wir schon in der Truppe. Das wird noch eine Menge Arbeit, aber die liegt hauptsächlich bei Basti. Ich bin nur da um süß auszusehen, die Welt zu erkunden, Zeit mit meinem Mann zu verbringen und irgendwann das verd*mmte Spiel zu lernen... Man könnte es jetzt so sehen: Wir haben es mal wieder nicht geschafft, zu IKEA zu fahren. Man könnte es aber auch so sehen: Wir hatten einen schönen Tag, den wir vorwiegend gemeinsam verbringen konnten und es fühlt sich langsam alles wieder mehr nach Leben statt überleben an. Bis hierhin war es ein hartes Stück Arbeit und noch mehr wird vor uns liegen. Aber wir freuen uns drauf.

  • Steuerberater

    Über die Freude endlich einen Steuerberater gefunden zu haben, mehr Arbeit als geplant und das Glück, den passenden Menschen an der Seite zu haben. 6.30 Uhr Der Wecker klingelt, denn wir haben ja heute doch nicht frei. Ich beginne gleich mal mit ein paar einfachen Mobilityübungen, die ich schonmal im Bett zum Aufwachen ausführen kann und hoffe, dass sich die Schmerzen so schnell in den Griff bekommen lassen oder zumindest nicht schlimmer werden. Der Monat war einfach anstrengend und die körperliche Belastung wohl etwas zu hoch angesichts meines Körperstatus. Meine Bandscheiben melden sich wieder und zudem schmerzt mein Knie. Um kurz nach sieben ist dann auch das erwartete Monster da. Ich freu mich, den Schäferhundmischling wieder zu sehen - er war zuletzt vor drei Wochen da und wir haben ihn natürlich vermisst. Geplant dass er heute kommt, war es nicht und ich hab's auch erst gestern Abend erfahren. So ist das in sozialen Berufsfeldern. Aber man macht's ja gern. Mein Tagesablauf unterscheidet sich auch nicht wesentlich von dem, den ich vorgehabt hatte, außer, dass ich mehr als geplant draußen bin, um Gassi zu gehen und wir nicht zu IKEA fahren. Ich setze den ganzen Tag gezielt kleine Dehnungs- und Mobilityübungen ein und achte bei der Arbeit am PC besonders auf meine Haltung. Ich schaffe nicht mal ein Viertel von dem, was liegen geblieben ist, aber so ist das halt manchmal. 15.45 Uhr Ich mache mich auf den Weg um einen Steuerberater kennenzulernen, der hoffentlich bald meine steuerlichen Angelegenheiten übernehmen wird. Ich freue mich sehr über und auf den Termin, da ich seit Jahren auf der Suche bin und endlich mal einen Fachmann bräuchte, damit ich mich nicht immer selbst mit dem Finanzamt rumärgern muss. Bisher war diese Odyssee leider vergebens. Ich stehe erstmal ein bisschen verloren in der großen Kanzlei und ich weiß leider auch den Namen des Herren nicht, mit dem ich telefoniert hatte. Die Frau am Empfang scheint auch nicht ganz begeistert über meine Anwesenheit zu sein und fragt letztendlich als wäre ich ein bisschen langsam im Kopf, ob ich fürs Sekretariat da bin - vielleicht meint sie, ich wolle mich vorstellen... ich antworte mit einem knappen: "Nein, für eine Steuerberatung." und daraufhin fällt der Empfangsdame ein, dass heute sowieso nur noch ein männlicher Mitarbeiter im Haus ist und dass es sich wohl um den handeln wird. Sie ruft ihn an und er kommt alsbald die Treppe nach unten um mich in sein Büro zu geleiten. Heute scheine ich mal Glück zu haben. Der Steuerberater nimmt sich viel Zeit, mir alles zu erklären, ist sehr freundlich und behandelt mich auch nicht abschätzig, weil ich dieses Jahr nicht mit den Turboumsätzen punkten kann und auch gerade erst im Februar wieder eingestiegen bin. Ferner erklärt er sich bereit, das Mandat zu übernehmen, wenn er alle nötigen Unterlagen hat und darüber freue ich mich noch mehr. Außerdem nehme ich gleich ein paar gute Tipps mit nach Hause, die mir wieder Geld zurückholen sollten und damit gleich das ausstehende Honorar für die Übernahme meiner Steuerangelegenheiten doppelt. Das erste Mal habe ich mich mit 18 Jahren Selbstständig gemacht und dachte, ich kann einfach den Steuerberater meiner Familie konsultieren... War wohl nichts. Dann hab ich mich eben selbst auf die Suche gemacht, niemanden gefunden und dann mein Zeug halt selbst geregelt. Das war mit unter mit einigen Problemen und Holprigkeiten verbunden, die ein Fachmann hätte vermeiden können und umso glücklicher bin ich, diese Last nun nach 13 Jahren endlich von meinen Schultern zu haben. Es lebt sich jetzt ein bisschen leichter. "Es sind die kleinen Momente des Lebens.", pflegt mein Freund Basti zu sagen - und dieser kleine Meilenstein scheint für mich irgendwie riesig. Nachdem ich vom Termin zurück bin, bringen wir gemeinsam das Monsterli nach Hause und laufen vorher nochmal durch den Park. Den Abend nehme ich mir frei und verbringe ihn mit Basti. Morgen haben wir in der Früh ein Neukunden-Treffen und danach eigentlich frei. Vielleicht schaffen wir es dann zu IKEA. Inzwischen können wir glücklicherweise wieder ein bisschen mehr miteinander unternehmen. Er ist immer noch nicht fit, aber immerhin langsam auf dem Weg der Besserung. Die letzten Jahre waren hart für, die letzten zwei besonders körperlich, davor waren es eher die Lebensumstände, die problematisch waren. Dafür freuen wir uns jetzt darüber, mit Anfang 30 sicher zu sein, dass wir gemeinsam allen Widrigkeiten bestehen. Hinter uns liegen Krankheit, Tod von Nahestehenden und eine besonders schreckliche Polyziehung, Geldnöte, Wohnungslosigkeit und insgesamt 7 Umzüge. In dieser turbulenten Zeit haben wir nicht nur viel erlebt, sondern auch viele Erfahrungen gesammelt, wissen heute, was wir wollen und was wir nicht mehr wollen und gestalten unser Leben nach und nach, wie wir es uns immer gewünscht haben.

  • Takt

    Montagmorgen beginnt im Takt der Herbstferien. 6.00 Uhr Weckerklingeln, Augentropfen verabreichen, Hundeversorgung starten. Heute ist aber auch der erste ruhigere Tag. Die Herbstferien waren sehr voll und es gab eine Menge Arbeit für mich. So schön diese Zeit war, so froh bin ich gerade auch, dass sie nun wieder vorbei ist, weil ich nach den zweieinhalb Wochen wirklich Erholung brauche. Am Vormittag reisen Bilbo und Titan dann auch ab und kennzeichnen somit irgendwie auch den Ausklang der Herbstsaison und wir sind ein bisschen traurig. Nicht, weil der Winter bevor steht, sondern weil uns die beiden Vizslas doch ziemlich ans Herz gewachsen sind. Hundefrei haben wir zwar trotzdem noch nicht, weil unsere Oktobergäste da sind. Ein total putziger, aber übersensibler Dackel und eine kleine Strolchin, die aussieht als könnte sie kein Wässerchen trüben, es aber faustdick hinter den Ohren hat. Am Nachmittag kommt dann außerdem noch Happy zu Besuch und wir freuen uns auf eineinhalb freie Tage, die vor uns liegen und auf Luca am Wochenende. Luca war die Inspiration für Frauenbarth oder besser gesagt sein nächtlicher Futterraubzug, der in Übelkeit mündete. Wenn ich mir die Texte von letztem Jahr anschaue, sehe ich kaum noch dieselbe Person. Frauenbarth entstand aus einem Gefühl der Ohnmacht und Handlungsunfähigkeit heraus mit dem ich mich inzwischen gar nicht mehr identifizieren kann. Meine beste Freundin sagte mal, sie habe das Gefühl, ich müsse immer etwas beweisen. Und damit hatte sie ganz recht. Ich hatte viel, dass ich mir vor allem erstmal selbst wieder beweisen musste. Mein Lebensweg war die letzten Jahre alles andere als geradlinig, ich habe viel Zeit mit Selbstfindung verbracht und um mich rum war oft Chaos. Von dem in mir ganz zu Schweigen. Es gab nicht einen Auslöser, es ist mehr eine Kette an Umständen, die zum Verlust des Zugangs zu mir selbst führten. Krankheit in der Familie, Tod und finanzieller Druck. Dysfunktionale Beziehungsdynamiken, die ich scheinbar unterbewusst absichtlich gesucht habe, vielleicht weil der Selbstwert nicht gepasst hat oder weil ich einfach nicht daran geglaubt habe, dass ein Leben wie ich es mir vorstelle, möglich wäre. Und auch das hat mehr als einen Auslöser, mehr als einen Satz oder eine Person. Vielleicht ist es die Summe der Dinge, die einen manchmal außer Takt werfen und das Leben ausweglos erscheinen lassen. Und oftmals hab ich mich zu viel auf Kleinigkeiten fokussiert, anstatt wirklich zu heilen und loszulassen. Verarbeitung braucht eben Zeit und Druck beschleunigt den Prozess nicht - im Gegenteil. Das war ja auch der Grundgedanke des Projekts Frauenbarth: Die Fluidität des Lebens aufzeigen, Gefühle einfangen und ziehen lassen, Alltagsgeschehnisse auf den Tisch bringen und auch mal über den eigenen Tellerrand schauen. Ich freue mich, dass Frauenbarth sich inzwischen langsam mehr zu einem pupsnormalen "Frauen-Alltags-Blog" entwickelt, weniger Trauma-, Therapie- und Flashback-Elemente beinhaltet und dich als Leser stetig in mein Abenteuer: Leben begleitet, unterhält und vielleicht sogar zum Schmunzeln oder auf die ein oder andere Idee bringt. Die Grundthemen Selbstständigkeit , Hunde , Familie und Partnerschaft, allgemeine Gedanken zur Gesellschaft, dem Wandel der Zeit und wie ich versuche damit umzugehen, Gaming, Queerness und Projekten werden natürlich bestehen bleiben. Gehört ja alles zu meinem Alltag. Takt. Ein Beitrag von Frauenbarth. Alltagsblog von Jana Barth. täglich. anders. erleben. lesen.

  • Miss Lahmbein

    6.30 Uhr Der Wecker klingelt. Wir murren und knurren, aber es hilft alles nichts. Wir müssen aufstehen. Basti hat einen Arzttermin und die Fahrt nach Bad Vilbel dauert mit dem Bus eine Stunde. Ich komm schon wieder schwer aus dem Bett, weil ich extrem aufpassen muss, wie ich mich bewege, damit ich kein Kniestechen oder einen Wadenkrampf auslöse und Gucci hat sowieso keinen Bock, sich so früh schon zu bewegen. Wir sind also alle unmotiviert diesen regnerischen Montagmorgen. Wir schaffen es dennoch rechtzeitig raus und haben sogar noch Zeit, kurz einkaufen zu gehen. Basti springt schnell in den Laden und Gucci und ich warten im Trockenen. Der Hund freut sich, weil eine der lieben Mitarbeiterinnen kurz rauskommt, um schnell Hallo zu sagen und ein paar Knuddler zu verteilen und Basti freut sich über eine neue Kundenanfrage in der Warteschlange an der Kasse. Mal sehen, was der Arzt heute sagt. Aktuell ist er noch im Krankenstand und das wird wohl auch noch eine Weile so sein, aber wir sehen dem tag entgegen, an dem er auch wieder durchstarten kann. Er ist Personal Trainer for Medical Fitness und ironischerweise seit einem Jahr wegen seines Rückenleidens krankgeschrieben. Näher betrachtet ist es jedoch weder lustig, noch ironisch, sondern das eine ist Bedingung für das andere. Aufgrund Genetik und mehreren schweren Verletzungen in der Jugend kam es zu degenerativen Schäden, die dauerhafte Schmerzen verursachen. Erst durchs regelmäßige Fitnesstraining konnte etwas Linderung erzielt werden, weswegen die Berufswahl dann auch dahingehend getroffen wurde. Aber manchmal reicht das Wissen halt auch nicht und in unserem Leben gab es mehrere Faktoren, die gegen unsere Gesundheit gespielt haben. Irgendwann kam es zu einem Trainingsloch und dann wurden die Schmerzen so schlimm, dass er wochenlang kaum laufen konnte. Inzwischen hatte er glücklicherweise eine Reha und wir sind wieder auf dem aufsteigenden Ast. Und immerhin kann er jetzt die neu erlernten Skills später in seine Arbeit integrieren. Alles ist für was gut, auch wenn man manchmal noch nicht weiß, für was. Wir warten bis Basti im Bus ist und dann beeilen Gucci und ich uns nach Hause zu kommen. Sie will eigentlich noch schnell zu Tedi, aber der hat noch nicht auf. Zuhause gibt's dafür gleich Frühstück und die Enttäuschung über den ausbleibenden Shoppingshop ist vergessen. Satt und zufrieden findet sie, dass jetzt Zeit für ein Vormittagsschläfchen ist und ich mache meinen Bürokram. Um kurz vor elf ist Basti zurück, er hat mir einen Arzttermin ausgemacht, um mein Knie anschauen zu lassen. Die letzten zwei Tage bin ich schon ziemlich schlecht gelaufen und heute ist es noch schlimmer. "Morgen haben wir frei - bis auf den Termin beim Steuerberater.", sage ich beim Mittagessen und Basti entgegnet: "Warte mal ab." Gucci und ich drehen eine kleine Mittagsrunde, aber eine wirklich kleine, weil immer noch doofes Wetter ist. Heute Abend geht sie wieder heim und da laufen wir durch den Park und haben ohnehin einen schönen Ausflug. Ich hoffe, dass das Wetter bis dahin besser ist. Dann geht's für mich weiter mit dem Office. Ich hab letzte Woche keine Frauenbarth-Beiträge geschrieben, also mach ich mich mal ans Werk. Um halb halb sechs klingelt mein Handy, ich spreche kurz und informiere Basti: "Wir haben morgen nicht frei.", anschließend machen wir uns langsam fertig, packen Guccis Zeug zusammen und Wackeln los. Das Wetter ist besser und wir haben eine gute Zeit, spaßen viel miteinander und lachen. Ich vergesse meine Knieschmerzen derweil und freu mich einfach über den Moment. Wir geben Gucci fast pünktlich ab, quatschen noch kurz und laufen wieder in die Stadt zurück. Auf dem Heimweg gehen wir noch einkaufen und freuen uns, dass wir das mal wieder zusammen machen können. Die letzte Zeit waren ja immer Hunde da und die lassen wir ungern allein. Zuhause räumen wir gemeinsam auf, machen uns was zu essen und Basti schlägt vor, heute einfach mal einen Film- und Chillabend zu machen. Ich halte das für einen guten Plan und bin eh froh über ein bisschen Ruhe. Meine Knieschmerzen werden wieder schlimmer und als ich mit meiner Wärmflasche im Kreuz ins Schlafzimmer humple, bekomme ich den Spitznamen "Miss Lahmbein". Wir machen uns eine ganze Weile über unsere körperlichen Defizite lustig, weil man manchmal auch über sich selbst lachen muss und das Leben dann ein bisschen leichter wird und sind froh, dass wir uns haben und wir jetzt langsam wieder in eine aussichtsreichere Zukunft sehen als die letzten Monate. Blogbeitrag | Miss Lahmbein Frauenbarth. Täglich. Anders. Erleben. Lesen.

  • Feiertage und Öffentliche Verkehrsmittel - Mitdenken & Kommentieren

    Neuer Beitrag jeden Sonntag | 15.00 Uhr Willkommen bei Frauenbarth. Deinem Blog für Alltagsgeschichten der ungeschönten Art. Mal bitter, mal sauer, mal lustig, mal liebevoll - aber immer mit Gefühl und Querverbindungen. Ich schreibe hier über meinen Alltag, um dich zu unterhalten, mich selbst zu strukturieren und gesellschaftliche Fragen auf den Tisch zu bringen in dem ich Alltagssituationen aufgreife, anstatt auf Social Media Welle zu schieben. In den MK - Beiträgen möchte ich dich nochmal ganz gezielt einladen, zu manchen Fragen, die sich mir im Laufe der letzten Monate so gestellt haben, aus deiner Perspektive zu beantworten. Hier geht's nicht um richtig oder falsch, Anerkennung, Lob oder Ablehnung, sondern einfach um deine ehrlich empfundene Ansicht. Ich freue mich auf deinen Beitrag! Mitdenken & Kommentieren aus dem Blogbeitrag: " Pfingstmontag " Der Busfahrer zeigt mir zwei Finger. Dudu und ich stehen davor und ich nicke. 2 Minuten ist okay. Ich nicke, er schüttelt den Kopf, ich hebe die Arme, aber lächle und der kleine Hund grinst sowieso. Der Busfahrer öffnet die Tür und ich sag: "Zwei Minuten ist perfekt." Er entgegnet: "Ja, aber ich fahre erst in 22. Es ist Feiertag." Ich bin ein bisschen enttäuscht und meine: "Okay, aber in der App steht es ganz anders." Jetzt hebt er die Arme, aber auf eine freundliche "Ich kann auch nichts dafür" Weise, ich wünsch ihm eine schöne Pause und füge an: "Danke dir für die Info, aber dann laufen wir." "Alles klar, gute Reise." Bereit zum Mitdenken & Kommentieren? Bist du an Feiertagen auch mal mit den Öffentlichen unterwegs?

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